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2. New Food Festival Stuttgart: Wie Innovationen die Lebensmittelbranche revolutionieren

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Vom Agrar-Roboterhund bis zu Trinkhalmen aus Lebensmittelresten: Das New
Food Festival Stuttgart an der Uni Hohenheim zeigt Trends & Innovationen
vom Acker bis zur Gabel.

Ob veganer Bio-Pizzakäse, Agrarroboter, Snacks aus Lebensmittelresten,
smarte Absatzprognosen in Gastronomie und Handel oder funktionale Getränke
– visionäre Ideen und kreative Ansätze verändern das Ernährungssystem. Sie
bieten Antworten auf die Herausforderungen der letzten Jahre, bedingt
durch Krisen mit Lieferengpässen und Ernteausfällen oder ein verändertes
Konsumentenverhalten. Das zweite New Food Festival Stuttgart, das vom 4.
bis 6. März 2025 an der Universität Hohenheim stattfindet, steht ganz im
Zeichen von Innovationen entlang der gesamten Lebensmittelkette – vom
Acker bis zur Gabel. Es zeigt, wie Digitalisierung, Künstliche Intelligenz
und neue Geschäftsmodelle die Branche transformieren können.

GEMEINSAME PRESSEMITTEILUNG VON CROWDFOODS, LANDESHAUPTSTADT STUTTGART,
WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG REGION STUTTGART UND UNIVERSITÄT HOHENHEIM

Es sieht aus wie in einer normalen Metzgerei: vom Kutter zur Zerkleinerung
über den Wurstfüller bis zur Räucheranlage. Fleisch sucht man hier aber
vergeblich: Die Salami, die Dr. Lisa Berger am New Food Festival Stuttgart
im Technikum der Universität Hohenheim präsentiert, ist vegan. Eine
Fleisch-Alternative, die dem Original sehr nahe kommt, aber nachhaltiger
ist und veränderten Ernährungsgewohnheiten gerecht wird.

„Die letzten Jahre waren für die gesamte Nahrungsmittelkette extrem
herausfordernd: verändertes Konsumentenverhalten, Lockdowns,
Lieferengpässe, Ernteausfälle, Fachkräftemangel oder steigende
Lebensmittelpreise setzten die Branche enorm unter Druck“, erklärt Mark
Leinemann, Vorsitzender des Verbands crowdfoods, dem Haupt-Veranstalter
des Festivals. „Und die Zukunft wird nicht leichter: Die Branche muss sich
auf neue Gesetze, mögliche Handelskriege und Zollschranken einstellen.“

Innovative Lösungen begegnen aktuellen Herausforderungen

Kreative Lösungsansätze für diese Probleme gibt es bereits. Das New Food
Festival Stuttgart, das vom 4. bis 6. März an der Universität Hohenheim
stattfindet, zeigt zahlreiche Innovationen auf, die zum Teil bereits jetzt
ihren Beitrag leisten.

„An der Veranstaltung diskutieren wir Lösungen und erarbeiten, wie wir
unser Ernährungssystem sinnvoll für alle Branchenbeteiligten anpassen und
wieder stabilisieren können“, berichtet Prof. Dr. Mario Jekle, Leiter des
Fachgebiets Pflanzliche Lebensmittel an der Universität Hohenheim. „Wir
können der Branche positive Beispiele für den Systemwandel bieten. Und wir
blicken mit Hilfe dieser Lösungsansätze optimistisch in die Zukunft.“

„Die Region Stuttgart ist eine Region der Innovation, des Mittelstands und
der Zukunftstechnologien – und genau das spiegelt das New Food Festival
wider. Hier treffen kreative Start-ups auf Spitzenforschung und starke
Unternehmen, um nachhaltige Lösungen für die Ernährung der Zukunft zu
entwickeln“, erklärt Michael Kaiser, Geschäftsführer der
Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH. „Angesichts der Klimakrise
brauchen wir mutige Ideen und smarte Technologien, um ressourcenschonend
und klimafreundlich zu wirtschaften. Das Festival zeigt genau das. Deshalb
ist es für uns wichtig, das Festival als Kooperationspartner zu
unterstützen.

„In der Landeshauptstadt und der Region Stuttgart sind viele bedeutende
Unternehmen der Ernährungswirtschaft angesiedelt, angefangen bei Agrar-
Betrieben über Lebensmittelhersteller und -händler, Maschinenbauer, der
Verpackungsindustrie und der Gastronomie bis hin zu bedeutenden
Forschungseinrichtungen“, betont Konstantin Schneider, Teamleiter
Innovation bei der Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Stuttgart.
„Mit der Unterstützung des Festivals wollen wir den Wissenstransfer und
die Vernetzung dieser Akteure einschließlich der Start‐up Szene fördern
und damit die nachhaltige Transformation der Ernährungswirtschaft
voranbringen.“

Lösungen für die gesamte Lebensmittelkette

Die Aufbruchsstimmung ist am New Food Festival Stuttgart überall zu
spüren. Ideen und neue Entwicklungen gibt es für die gesamte Foodkette,
beginnend mit der Landwirtschaft: Ein Agrar-Roboterhund zeigt sein Können
auf vier Beinen. An ihm erforscht die Universität Hohenheim, wie
Künstliche Intelligenz für mehr Nachhaltigkeit in der
Nahrungsmittelproduktion sorgen kann.

Startups punkten mit kreativen Produkten aus Resten der
Lebensmittelverarbeitung, von deren Qualität und Geschmack sich die
Besucher:innen vor Ort überzeugen können. Die Ideen sind vielfältig: Das
Startup ValueGrain etwa bereitet Biertreber auf, so dass er zur
Herstellung von pflanzenbasierten Fleischalternativen genutzt werden kann.
Roots Radicals erzeugt schmackhafte Produkte aus gerettetem Gemüse, das
eingelegt und fermentiert wird. Auch Lebensmittel-Verpackungen, Trinkhalme
oder Löffel lassen sich nachhaltig herstellen, beweist das Startup Merall
Bioproducts: Es produziert aus den Schalenpanzern von Krebstieren
biologisch abbaubares Bioplastik.

Für die Gastronomie gibt es ebenfalls neue Konzepte: Mit einer Indoor-
Gardening-Lösung zum Beispiel können Restaurants ihre Kräuter selbst
anziehen – und frisch auf den Tisch bringen. Und im Handel können smarte
Lösungen zur Vermeidung von Verpackungsmüll den Umweltschutz vorantreiben.
Einen Einblick in aktuelle Forschungen geben die Technika der Universität
Hohenheim: Ein 3D-Lebensmittel-Drucker demonstriert das Potenzial dieser
Technologie in der Ernährungsversorgung, z.B. im Bereich der
personalisierten Ernährung oder um weniger Lebensmittel zu verschwenden.

Neue Proteinquellen, innovative Verfahren

Auch die vegane Salami von Dr. Lisa Berger und Ihrem Team ist in Sachen
Nachhaltigkeit von Vorteil, bedient aber vor allem die gestiegene
Nachfrage nach veganen Fleisch-Alternativen. „Wir möchten bei der
Herstellung technologisch möglichst nah ans Original herankommen“, erklärt
die Expertin. „Der Herstellungsprozess ist daher an den der traditionellen
Salami angelehnt, der sich vor allem durch eine Reifung, die Fermentation,
auszeichnet.“ Ihre vegane Salami ist ebenso wie die Fleisch-Variante eine
„Rohwurst“ – und unterscheidet sich damit von anderen pflanzlichen
Salamis.

Die Rohstoffe – Protein aus Soja, Erbsen oder Weizen, pflanzliches Fett
und ein natürliches Bindersystem – werden zerkleinert und mit Gewürzen und
sogenannten Starterkulturen vermengt. „Diese speziellen Mikroorganismen
werden traditionell zur Rohwurstherstellung eingesetzt. Sie tragen über
die Fermentation zu dem typischen Salami-Aroma und der gewünschten
Konsistenz bei.“ Das Ergebnis überzeugt, doch ein Upgrade ist bereits in
Arbeit: „Wir forschen daran, dass B-Vitamine im Laufe des Prozesses durch
Mikroorganismen natürlicherweise gebildet statt zugesetzt werden“, verrät
Dr. Berger.

HINTERGRUND: New Food Festival Stuttgart

Das New Food Festival Stuttgart findet 2025 zum zweiten Mal statt. Unter
dem Motto „Food System (R)Evolution“ treffen sich vom 4. bis 6. März rund
50 Ausstellende und 400 Teilnehmende an der Universität Hohenheim.
Darunter Start-ups und Betriebe aus der Agrar- und Lebensmittelwirtschaft,
der Gastronomie, Handel, Forschung sowie Investoren aus Deutschland,
Österreich, der Schweiz und Liechtenstein.

Hauptveranstalter der Business-Konferenz und -Messe ist der Verband
crowdfoods. Mitinitiatoren und Unterstützer sind die Wirtschaftsförderung
der Landeshauptstadt Stuttgart, die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart
GmbH und die Universität Hohenheim.

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