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Wie häufig ist Mobbing in der Arbeitswelt?

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Eine Studie der Universität Leipzig im Auftrag des Bundesministeriums für
Arbeit und Soziales liefert aktuelle Erkenntnisse über Mobbing am
Arbeitsplatz.

Die Forschungsergebnisse sind Grundlage des aktuellen
Mobbingreports und zeigen, dass 6,5 Prozent der abhängig Beschäftigten in
Deutschland von Mobbing durch Kolleg:innen und/oder Vorgesetzte betroffen
sind.

Besonders auffällig an den Ergebnissen ist der Alterseffekt: Jüngere
Menschen und Auszubildende sind häufiger von Mobbing betroffen als ältere
Beschäftigte. So sind 11,4 Prozent der Beschäftigten im Alter von 18 bis
29 Jahren Mobbing am Arbeitsplatz ausgesetzt, aber nur 3,2 Prozent der
Beschäftigten im Alter von 50 bis 59 Jahren. Grundlage war eine
repräsentative Befragung von 5.015 Erwerbstätigen in Deutschland, die am
Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health der
Universität Leipzig durchgeführt wurde.

Ebenso zeigt sich, dass 8,1 Prozent der Menschen mit einem niedrigen
sozioökonomischen Status im Vergleich zu 3,6 Prozent der Menschen mit
einem hohen sozioökonomischen Status betroffen sind. Zudem haben laut der
Studie 20 Prozent der Menschen, die im Beruf unter Mobbing leiden, einen
Migrationshintergrund. Bei Personen, die nicht von Mobbing betroffen sind,
haben 13,5 Prozent einen Migrationshintergrund.

Handlungsbedarf in den Betrieben

Die Studie verdeutlicht auch die erheblichen gesundheitlichen und
arbeitsbezogenen Folgen des Mobbings: Betroffene zeigen eine deutlich
geringere Arbeitszufriedenheit und eine schlechtere Selbstbewertung ihres
Gesundheitszustands. Die Forschenden empfehlen, dass Präventionsmaßnahmen
auf mehreren Ebenen ansetzen sollten. „Es gibt Handlungsbedarf, denn im
Arbeitskontext stellt Mobbing eine relevante Belastung dar“, konstatiert
Prof. Dr. Steffi Riedel-Heller, Direktorin des Instituts für
Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health. „Neben einer verstärkten
Sensibilisierung der Beschäftigten sind gezielte Schulungen von
Führungskräften und weitere Maßnahmen in den Betrieben erforderlich. Dazu
zählen unter anderem anonyme Anlaufstellen und klare
Verhaltensrichtlinien, die aktiv vorgelebt werden“, sagt Privatdozentin
Dr. Margit Löbner, Leiterin der Studie.

Ergänzend zu der Befragung wurden Interviews mit Betroffenen, Expert:innen
und Führungskräften durchgeführt. Die Auswertung verdeutlicht die
langwierigen psychischen, sozialen und gesundheitlichen Auswirkungen von
Mobbing. Neben den Belastungen für die direkt Betroffenen können sich auch
negative Konsequenzen für unbeteiligte Kolleg:innen, betriebliche Abläufe
sowie das private Umfeld ergeben.

Forschungsbericht erschienen

Ausführliche Informationen zur Studie finden sich in dem dazugehörigen
Forschungsbericht, der jetzt unter dem Titel „Repräsentative Studie zum
Thema Mobbing in der Arbeitswelt in der Bundesrepublik Deutschland“ vom
Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) veröffentlicht wurde.

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