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Reallabor auf dem Campus Göppingen

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Am heutigen Mittwoch (26. Februar) findet der Spatenstich für ein
Reallabor am Campus Göppingen der Hochschule Esslingen statt:

In einem
autarken Holzbau soll erforscht werden, wie CO2-Speicherzertifikate für
klimaneutrale Gebäude dynamisch und automatisch erstellt werden können.

Mit rund 2,6 Millionen Euro fördert unter anderem das Land Baden-
Württemberg das Projekt „GEFION“, das neue Wege zur Nachhaltigkeit in der
Baubranche erforschen soll. Bereits am 11. April wird ein zweigeschossiger
Holzbau eingeweiht, der auf einer Freifläche der Stadt Göppingen bei der
Hochschule Esslingen Campus Göppingen entsteht. Dieser dient mit seinem
multimodalen Hauptraum wichtigen Forschungszwecken.

Verschiedene Nutzungsszenarien werden untersucht und Messdaten zu
Raumklima, Energieversorgung und Wetterbedingungen über Sensoren erhoben
und zur Verifikation eines digitalen Gebäudezwillings herangezogen. Die
gewonnenen Erkenntnisse fließen in eine Vielzahl an Forschungsthemen ein:
dynamische Ökobilanzierung und damit verknüpfte Erstellung und Handel von
CO2-Speicherzertifikaten, Verbesserung des Nutzerverhaltens und
Überprüfung bestehender Simulationsmodelle.

„Der Bau- und Gebäudebereich verursacht einen großen Teil der
Treibhausgasemissionen in Deutschland“, sagt Prof. Dr. Anke Bez aus der
Fakultät Informatik und Informationstechnik. Der digitale Gebäudezwilling
des mobilen Holzsystemhauses wird an der Fakultät Wirtschaft und Technik
der Hochschule Esslingen im Rahmen dieses Projektes entwickelt. „Mit Hilfe
dieses digitalen Zwillings lassen sich Energiebedarf und die damit
verbundenen Emissionen eines Gebäudes, je nach Nutzungsweise und
Aufstellungsort, schon vor seinem Bau und vor allem auch nach Änderungen
am Gebäude, der Nutzung oder gar des Standorts vorhersagen“, so Prof.
Dr.-Ing. Ulrich Nepustil von der Fakultät Wirtschaft und Technik.

Nachhaltige Bauweise: Vermeidung von CO2 und Abfall

Der zweigeschossige Holzständerbau ist baubiologisch geplant und setzt
unter anderem wiederverwendete Materialien ein. Der Demonstrator wurde
durch verschiedene Werkzeuge auf Basis von Building Information Modeling
(BIM) und des digitalen Zwillings ökologisch optimiert. Aspekte wie
CO2-Vermeidung und -Entnahme, minimaler Einsatz an grauer Energie und
Wassereinsatz, Abfallvermeidung, Rezyklierbarkeit, Energieeffizienz und
Autarkie standen im Vordergrund. Die Autarkie wird durch Solaranlagen,
intelligente Speicherung und Infrarot-Beheizung im Inneren erzielt.

Natürliches Lüften minimiert Lüftungswärmeverluste. Das Pultdach besteht
aus wiederverwendeten Materialien und ist reversibel konstruiert. Die
Außenwände im Obergeschoss sind gestalterisch und konstruktiv optimiert.
Die Wand- und Deckenkonstruktionen bestehen aus Vollholz, Holzfaser- oder
Pilzmyzeldämmung.

Die Fassade ist von einer Boden-Deckel-Schalung und Fassadenbahnen
gekennzeichnet. Teile des Dach- und Bodenaufbaus, Fenster, Türen,
verschiedene Matten und Bahnen sowie die losen Fundamentauflager sind zum
Großteil wiederverwendete Bauteile oder Materialien. Zudem für die
Entsorgung gedachte Materialien anderer Bauvorhaben wie Raffstores oder
zerkleinerter Bauschutt zum Bau eingesetzt. Der temporäre Bau ist zu 100
Prozent reversibel und wiederverwendbar konzipiert. Die gesamte
Konstruktion kann ohne Beschädigung in Einzelteile zerlegt werden, die
Befestigung auf dem Fundament erfolgt über wiederverwendbare Schraub- und
lose Auflager, was einen minimalen Eingriff in den Boden ermöglicht.

Zahlreiche Partner

Das GEFION-Konsortium besteht aus der NETSYNO Software GmbH, dem
Architekturbüro andOFFICE Blatter Ertel Probst Freie Architekten PartGmbB,
der Hochschule Esslingen und der WoodenValley gGmbH. Das Institut für
Ressourceneffizienz und Energiestrategien (IREES) unterstützt das Projekt
wissenschaftlich.

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