Erfolgreicher JRF-Leitthementag Industrie und Umwelt: Clean Industrial Deal im Fokus
Am 19. Februar 2025 fand der JRF-Leitthementag „Industrie & Umwelt“ beim
JRF-Mitglied Wuppertal Institut statt, der sich intensiv mit dem neuen
Clean Industrial Deal der EU-Kommission für die Jahre 2024 bis 2029
auseinandersetzte.
Die Veranstaltung brachte Experten*innen aus den JRF-
Instituten sowie Akteur*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und
Gesellschaft zusammen, um die Chancen und Herausforderungen des Clean
Industrial Deals für Deutschland und insbesondere für Nordrhein-Westfalen
zu diskutieren.
„Die inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit ist jetzt wichtiger denn
je, um die Ziele des Clean Industrial Deals erfolgreich umzusetzen.“ So
die Botschaft des JRF-Vorstandsvorsitzenden Prof. Dieter Bathen bei seiner
Begrüßung. „Die anwendungsorientierte Forschung spielt eine entscheidende
Rolle bei der Umsetzung dieser Ziele.“ Er betonte die Notwendigkeit eines
integrativen Ansatzes, um die vielfältigen Herausforderungen erfolgreich
zu meistern.
Prof. Manfred Fischedick begrüßte die Gäste als JRF-Leitthemensprecher und
eröffnete den JRF-Leitthementag Industrie und Umwelt mit einer Einführung
in die komplexen Anforderungen und Chancen, die mit der Transformation des
Industriesystems verbunden sind. „Die Industrie ist heute mit einer
Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert. Neben dem globalen
Wettbewerbsdruck und den im weltweiten Vergleich hohen
Energieträgerpreisen ist dies vor allem die Gestaltung eines umsetzbaren
Transformationspfades hin zu einer treibhausgasneutralen Produktion und
nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen. Hierzu bedarf des auf allen
Ebenen der richtigen politischen Rahmenbedingungen. Der Leitthementag
steht vor diesem Hintergrund ganz bewusst unter dem Schwerpunkt EU Clean
Industrial Deal. Mit ihren vielfältigen Kompetenzen können die JRF-
Institute maßgebliche Beiträge zur Lösung der Herausforderungen leisten.
Hierzu will der Leitthementag Impulse setzen.”
NRW-Wirtschaftsstaatssekretäri
„Wir müssen Wettbewerbsfähigkeit und Transformation immer zusammendenken.
Forschung, Innovation, Wissenschaft und Technologie leisten einen
wichtigen Beitrag, Innovationslücken zu füllen und die nordrhein-
westfälische, deutsche und europäische Wirtschaft wettbewerbsfähiger zu
machen. Der Clean Industrial Deal ist eine wichtige Chance, hier ein
starkes Zeichen für die Zukunft zu setzen.“ Die Teilnehmer*innen hatten
die Gelegenheit, durch einen Bericht von Mirko Jularić aus der NRW-
Landesvertretung in Brüssel mehr über die Grundzüge der Kommissionsziele
zu erfahren. Dazu ergänzte Dr. Matthias Mainz, Geschäftsführer der IHK
NRW: „Die NRW-Wirtschaft ist auf eine starke und handlungsfähige EU
angewiesen, die sicheres Wirtschaften ermöglicht. Zuletzt hat sich die EU
auf die regulative Rechtssetzung konzentriert, die in ihrer Komplexität
viele Unternehmen überfordert. Daher ist es von zentraler Bedeutung, dass
die EU mit dem Clean Industrial Act Europa jetzt auf die
Wettbewerbsfähigkeit im wachsenden globalen Standortwettbewerb setzt.“
Im wissenschaftlichen Vortragsteil präsentierten Prof. Manfred Fischedick
(Wuppertal Institut) Forschungsergebnisse zur
Industriesystemtransformation. Dr. Lukas Hermwille (Wuppertal Institut)
folgte mit einem Überblick zur zukunftsfähigen Industriepolitik. Prof. Max
Christian Lemme (AMO) zeigte auf, inwieweit die Entwicklungen in der
Chiptechnologie zum Gelingen des Clean Industrial Deal beitragen können.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Versorgung der Industrie mit
Wasserstoff und Derivaten. Dr. Ann-Kathrin Klaas (EWI) diskutierte Chancen
und Herausforderungen für die Nutzung von Wasserstoff im Industriesektor.
Dr. Christian Spitta (ZBT) erörterte, wie die flächendeckende
Implementierung dieser Technologien vorangetrieben werden kann, um die
Industrie in eine nachhaltige Zukunft zu führen. Abgerundet wurde der
wissenschaftliche Vortragsteil von Prof. Christof Asbach (IUTA), der
energieoptimierte Filtrationslösungen für eine gesunde Luft präsentierte,
die nicht nur gesundheitsförderlich, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll
sei.
Die Veranstaltung bot eine gute Plattform, um wertvolle Einblicke in die
Arbeit der JRF-Institute zu gewinnen und die Bedeutung des Clean
Industrial Deals für kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) in NRW zu
erörtern.
Für weitere Informationen und eine Bildergalerie (alle Fotos © JRF e.V.)
zur Veranstaltung besuchen Sie bitte: www.jrf.nrw/detail/leitthement
industrie-umwelt-2025