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Aufbau von Wissenschaftszentrum zur Erforschung der Biodiversität in Ecuador

Ecuador hat auch einen Anteil an der weltweit bedeutendsten tropischen Wildnisregion, dem Amazonasbecken, das nicht nur für die Biodiversität, sondern auch für die zukünftige Entwicklung des Klimas von entscheidender Bedeutung ist.  Elicia Tapia  LIB
Ecuador hat auch einen Anteil an der weltweit bedeutendsten tropischen Wildnisregion, dem Amazonasbecken, das nicht nur für die Biodiversität, sondern auch für die zukünftige Entwicklung des Klimas von entscheidender Bedeutung ist. Elicia Tapia LIB
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Das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels baut mit der
Pontifical Catholic University of Ecuador (PUCE) in Quito ein
Wissenschaftszentrum zur Erforschung der Biodiversität in Ecuador auf.

Das
Ecuadorian-German Integrative Biodiversity Research Center (EGiB) soll mit
einem Netzwerk an Forschungseinrichtungen die wissenschaftliche
Infrastruktur in einem der wichtigsten und zugleich stark gefährdeten
Biodiversitätshotspots der Erde weiterentwickeln.

Das soeben im Februar gestartete Projekt wird vom
Bundesforschungsministerium zunächst für drei Jahre gefördert, an die sich
eine Konsolidierungsphase anschließen soll. „Wir wollen eine langfristige
Partnerschaft zwischen deutschen und ecuadorianischen Forschenden
etablieren“, betont EGiB -Projektleiter Prof. Dr. Bernhard Hausdorf vom
LIB.

Während die Veränderung der Natur in Ecuador schnell voranschreitet, sind
zahllose Arten noch nicht entdeckt. Ecuador zeichnet sich durch eine
äußerst hohe Diversität an Ökosystemen aus. 64 von 91 sind Wald-
Ökosysteme. Es gibt trockene Steppen und Hochebenen, steinerne Andengipfel
und tropische Wälder am Amazonas. Der Klimawandel wirkt sich in diesem
Mosaik an Biozonen besonders negativ auf die Biodiversität aus. Die
Vielfalt schwindet.

Seit knapp fünf Jahren sind Forschende des LIB in Ecuador in Projekte
eingebunden, darunter LIB-Sammlungsmanagerin und Ko- EGiB-Projektleiterin
Nadine Dupérré: „Wir haben hier bereits umfassende Erfahrungen gesammelt
und eine Basis aufgebaut. Mit dem Wissenschaftszentrum gehen wir nun einen
Schritt weiter. Diese Kooperation ist deutlich größer und langfristiger
angelegt als unsere bisherigen Projekte.“

Das Wissenschaftszentrum wird lokalen und internationalen Forschenden eine
Infrastruktur und Dienstleistungen für ihre Arbeit bieten: So soll es
Hilfe bei der Beantragung von Genehmigungen, beim Aufbau von Kooperationen
und der Organisation gemeinsamer Exkursionen geben. Außerdem bekommen die
Forschenden Zugang zu morphologischen und molekularen Labors und Biobanken
der PUCE sowie zu den Feldstationen und Sammlungen des Zoologischen
Museums in Quito (QCAZ) mit den zwei Millionen Objekten.

Viel gebündeltes Wissen aus unterschiedlichen Bereichen des LIB fließt in
das Projekt ein: so die Erfahrung im Biodiversitätsmonitoring und der
Naturschutzforschung. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der
molekularen Biodiversitätsforschung im LIB bringen ihr Wissen bei der
Erforschung infektiöser und chronischer Krankheiten ein, die von Tieren
auf den Menschen übertragen werden (wie Chagas, Dengue). Das CISeAL-Center
for Research on health in Latin America forscht hieran und ist ein
wichtiger Projektpartner.

Ein weiterer wichtiger Fokus des Projektes ist die Ausbildung von
ecuadorianischen Forschenden und Studierenden insbesondere bei
Tiergruppen, bei denen es bisher wenig lokale Expertise gibt, wie Spinnen
oder Schnecken. So wird im Rahmen des Projektes unter anderem ein Kurs in
Biodiversitätsforschung und Systematik in einem Masterstudiengang an der
PUCE angeboten.

„Mit den umfassenden Kenntnissen aus unserem Haus legen wir die Basis und
bauen ein Netzwerk auf“, so Bernhard Hausdorf. „Langfristig soll das
Wissenschaftszentrum durch neue Finanzierungsquellen getragen werden. Die
Akzeptanz und Nutzung des Zentrums durch eine Vielzahl von Forschenden aus
Deutschland und Ecuador wird hierbei entscheidend sein.“

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