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Portal zu Münzen der Ostgoten gestartet

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Das Münzkabinett Berlin hat mit internationalen Partnern einen neuen
digitalen Typenkatalog zur Münzprägung der Ostgoten in Italien
eingerichtet, den OCOI – Online Coinage of Ostrogothic Italy.

Der digitale
Katalog erlaubt erstmals eine frei verfügbare Recherche innerhalb der über
deutsche und internationale Museen verstreuten Münzbelege des
völkerwanderungszeitlichen Königreichs der Ostgoten in Italien.

Das ab 493 n. Chr. durch König Theoderich etablierte Reich der Ostgoten in
Italien ist eine der erfolgreichen germanischen Staatsgründungen auf dem
Gebiet des früheren weströmischen Reiches. Die nach Gründung des Reiches
der Ostgoten herausgegebenen Münzen zeigten fortan die herrschenden Könige
und nicht mehr den römischen Kaiser. Sie stellen ein wichtiges
wirtschaftliches, bildliches und ideologisches Zeugnis einer Gesellschaft
dar, die gotische, italische und stadtrömische Bevölkerungsteile sowie die
jeweiligen gotischen und römischen Eliten gleichermaßen anzusprechen
versucht.

OCOI erlaubt sammlungsübergreifende Recherche und verschiedene Arten von
Analysen. An dem vom Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin
initiierten Projekt sind neben Partnereinrichtungen der öffentlichen
Münzsammlungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz (ikmk.net) auch
das British Museum in London und die American Numismatic Society in New
York, die auch die Server betreibt und unterhält, Teil des Verbundes.

Weitere Sammlungen können ihre Bestände in Zukunft über eine Api-
Schnittstelle einspielen. Auch kleinere und regionale Sammlungen werden
damit niedrigschwellig ermächtigt, ihre Bestände hier einem
internationalen Publikum präsentieren zu können.

Die Website erlaubt die Nutzung verschiedener Suchfilter, Karten- und
Objektansichten, so z.B. nach ausgebender Autorität, Bildmotiven,
Aufschriften, Datierung, Metall, Nominal, Münzstätte oder Fundort. Eine
Schnittstelle ermöglicht zudem den lesenden Zugriff auf die hinterlegten
Objektdaten. Die hier gewählte digitale Form stellt sicher, dass nun
mittels OCOI ein weitaus größerer Materialbestand als der zuvor in
einschlägigen gedruckten Publikationen vorgelegte dauerhaft, einfach und
zu jeder Zeit weltweit eingesehen werden kann. Jedem Münzbeleg in OCOI
entspricht ein digitaler Rückverweis in den lokalen Objektkatalog der
jeweiligen besitzenden Einrichtung.

Die verwendeten Typbeschreibungen und Konzepte sind mit offenen Lizenzen
versehen, die Münzbilder der jeweiligen internationalen Museen können
abhängig von der bildgebenden Institution – im Falle des Münzkabinetts und
der Mehrzahl seiner Partner gemeinfrei – genutzt werden.

Die Einrichtung dieses Online-Kataloges wurde gefördert durch das Föderale
Programm der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und geschieht mit
freundlicher Genehmigung von Spink Books in London sowie dem Autoren des
gedruckten Corpus [Michael Andreas Metlich, The Coinage of Ostrogothic
Italy & and a Die Study of Theodahad Folles durch M. A. Metlich und E. A.
Arslan (London 2004)].

Die Startseite ist auf Deutsch und Englisch verfasst, die einzelnen
Typbeschreibungen erfolgen in englischer Sprache unter Nutzung normierter
und mit individueller Sprachausgabe hinterlegten Konzepten aus dem
numismatischen Normdatenprojekt nomisma.org.

Beiträger: American Numismatic Society, Herzog Anton Ulrich Museum
(Braunschweig), Kunsthistorisches Museum (Wien), Münzkabinett und
Antikensammlung der Stadt Winterthur, British Museum, Ruhr Universität
Bochum, Münzsammlung des Seminars für Alte Geschichte der Albert-Ludwigs-
Universität (Freiburg), Universität Rostock.

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