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Podcast „Wenden bitte!“: Zuversicht für den Klimaschutz

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Sinkende Treibhausgasemissionen, mehr erneuerbare Energien, eine stärkere
finanzielle Beteiligung der Landwirte an der Energiewende – die neue
Episode des Podcasts „Wenden bitte!“ des Öko-Instituts beleuchtet die
positiven Entwicklungen beim Klimaschutz in Deutschland und weltweit.

Anke
Herold, kommissarische Sprecherin der Geschäftsführung des Öko-Instituts,
spricht über Fortschritte beim Klimaschutz etwa beim Netzausbau oder bei
der Kohlenstoffspeicherung in Wäldern, Böden oder Mooren.

„Eine neue Regierung muss auf diesen Erfolgen aufbauen und das Urteil des
Bundesverfassungsgerichts zur Einhaltung der Klimaziele ernst nehmen“,
sagt Anke Herold, „die Klimakrise ist komplex, sowohl was unseren Beitrag
dazu als auch die Klimafolgen angeht. Dieser Komplexität können wir
begegnen, wenn wir sie offener und ehrlicher diskutieren, gemeinsam
handeln und dafür demokratische Strukturen wie Partizipation nutzen.“

Zum Podcast „Wie geht’s weiter mit dem Klimaschutz?“ des Öko-Instituts
https://www.oeko.de/podcast/wie-gehts-weiter-mit-der-klimapolitik/

Positivnachrichten beim Klimaschutz

So sind etwa die deutschen Treibhausgasemissionen im Jahr 2024 um zehn
Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken, der stärkste Rückgang seit 1990.
Dazu tragen sowohl der starke Zuwachs bei den erneuerbaren Energien als
auch der Rückgang bei den fossilen Energieträgern bei. Insbesondere die
erneuerbaren Energien hatten 2024 einen Anteil von 63 Prozent an der
Stromerzeugung – auch hier liegen wir auf dem Zielpfad für das Jahr 2030.
Anke Herold erläuterte, dass die positive Entwicklung insbesondere bei der
Solar- aber auch bei Windenergie auf fördernde Aktivitäten der Politik in
den vergangenen Jahren zurückzuführen sei. Diese hätten Hürden abgebaut
und Genehmigungsverfahren vereinfacht. Dies wirke sich nicht zuletzt den
Strompreis aus, der 2024 massiv gesunken sei, so die Geschäftsführerin des
Öko-Instituts. Dieser lag 2024 an der Strombörse bei 7,8 Cent und damit
wieder unter dem Niveau von 2021, also vor dem Ukraine-Krieg. Zwar sei
dieser Börsenstrompreis noch nicht in allen Verträgen der Stromkund*innen
angekommen, doch die hohen Belastungen werden auch dank der erneuerbaren
Energien deutlich sinken.

Baustellen der Energiewende: Verkehr und Landwirtschaft

Herold sprach auch die Herausforderungen an, die beim Klimaschutz noch vor
einer neuen Bundesregierung liegen – etwa der Beitrag des Verkehrssektors,
dessen Emissionen im vergangenen Jahr nur um 1,2 Prozent gesunken sind.
Hier könnte eine klare Linie zur Förderung der Elektromobilität
Unsicherheiten abbauen oder der Abbau klimaschädlicher Subventionen im
Verkehrssektor einen echten Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Auch in der Landwirtschaft hat sich in Deutschland und in der EU wenig für
den Klimaschutz getan, weder bei den klimaschädlichen
Treibhausgasemissionen noch bei der Biodiversität oder der
Wasserverschmutzung. Gleichzeitig zeigen Beispiele in der EU, dass es auch
anders geht, etwa beim ökologischen Landbau: Deutschland baut auf rund
zehn Prozent seiner Anbaufläche Biolebensmittel an und liegt damit im EU-
Durchschnitt. Österreich hingegen nutzt 30 Prozent seiner Anbaufläche für
den Ökolandbau, Estland 23, Schweden 20 und Italien 18 Prozent.

Der Blick ins Ausland: USA, China, Frankreich

Herold sprach im Podcast auch über die Herausforderungen einer neuen
Regierung in den USA und wies gleichzeitig darauf hin, dass der Ausbau der
erneuerbaren Energien auch dort zu sinkenden Strompreisen und immer
weniger rentableren Kohlekraftwerken führe. Daher hätten auch die
Bundesstaaten, insbesondere die republikanischen, ein Interesse an der
Energiewende und dem Klimaschutz in den USA.

Aber auch andere Länder wie China hätten beeindruckende Entwicklungen zum
Beispiel beim Ausbau der Erneuerbaren vorzuweisen. Zwei Drittel aller
weltweit im Bau befindlichen Solar- und Windenergieanlagen stehen in
China. 2024 hat China 340 Gigawatt (GW) Leistung aus erneuerbaren Energien
installiert – im Vergleich zu 40 GW in den USA oder 16,5 GW in
Deutschland.

Frankreich nennt Anke Herold als positives Beispiel dafür, dass soziale
Aspekte beim Klimaschutz eine größere Rolle spielen. So fördert Frankreich
Haushalte mit wenig Einkommen beim Leasing von Elektrofahrzeugen (das
sogenannte „Social Leasing“) und macht damit die E-Mobilität auch für
andere Einkommensschichten erschwinglich. Auch bei der Gebäudesanierung
setzt Frankreich auf soziale Kriterien, um die Energiewende
voranzutreiben.

Wissen statt Alltagsberatung

Der Podcast „Wenden bitte!“ des Öko-Instituts richtet sich an alle mit
politischem und ökologischem Interesse aus Politik, Wissenschaft, Medien,
NGOs und Öffentlichkeit. Den Podcast moderieren Mandy Schoßig, Leiterin
Öffentlichkeit & Kommunikation am Öko-Institut, und Nadine Kreutzer,
Journalistin und Moderatorin. Rund eine Stunde lang sprechen sie mit einem
Experten beziehungsweise einer Expertin aus dem Öko-Institut über
anstehende Nachhaltigkeitstransformationen – genug Zeit für die
„Langstrecke der Umweltpodcasts“. Die Spezial-Folgen greifen tagesaktuelle
politische und gesellschaftliche Themen auf.

Podcast „Wenden bitte!“, Episoden der 5. Staffel
Episode 1: „Wie geht’s weiter mit der Klimapolitik?“ mit Anke Herold,
erschienen am 13.1.2025 https://www.oeko.de/podcast/wie-gehts-weiter-mit-
der-klimapolitik/


Alle Staffeln und Episoden des Podcasts auf https://www.oeko.de/podcast

Der Podcast ist erhältlich auf allen gängigen Podcast-Portalen – etwa bei
Apple Podcasts sowie bei Spotify.

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