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Streiten lernen für eine lebendige Demokratie – täglich im virtuellen Trainingsraum

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Im Projekt STREIT/FÖRDERER finden seit 9. Januar bis einschließlich 23.
Februar 2025 jeden Abend von 19:00 bis 19:45 Uhr kostenlose Online-
Trainings statt, „um unseren STREIT/GEIST zu trainieren“, so Dr. Christian
Boeser, Dozent für Pädagogik an der Universität Augsburg.

Das Ziel der
Aktion: „Vor der Bundestagswahl 2025 ermutigen wir Menschen dazu, die
eigene Meinungsblase zu verlassen und den wertschätzenden, offenen Streit
mit Andersdenkenden zu lernen.“ Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, die
Teilnahme ist kostenlos.

Dieser aktuell laufenden Aktion gingen im vergangenen Sommer 60 Interviews
mit Augsburgerinnen und Augsburgern voraus, übergreifende Frage: „Was
denken Sie über (unsere) Demokratie?“ Insgesamt wird in den 60 Interviews
eine große Wertschätzung für Demokratie als Staatsform deutlich.
Demokratie wird mit grundlegenden Freiheiten und gleichen Rechten aller
Bürgerinnen und Bürger in Verbindung gebracht. Eine Verkäuferin, Mitte 20,
betont: „Demokratie zeigt, dass wir alle gleich viel wert sind.“ Bezogen
auf die Aussagen über die Demokratie in Deutschland fallen zwei Aspekte
besonders auf: Erstens eine verbreitete Sorge über den Zustand unserer
Demokratie und zweitens viel Kritik am Funktionieren unserer Demokratie.
Besonders häufig kritisiert wird der Zustand der demokratischen
Streitkultur in unserem Land. Ein Softwareentwickler, Anfang 20: „Was mich
sehr stresst, ist dieses Schwarz-Weiß-Denken. Du wirst schnell in eine
Schublade gesteckt.“ Ganz ähnlich kritisiert ein Hausmeister, Mitte 50:
„Wenn man eine abweichende Meinung hat, wird man sofort in eine bestimmte
Ecke gedrängt. Zudem muss man mit verschiedenen gesellschaftlichen
Konsequenzen rechnen, wenn man seine Meinung frei äußert und diese einigen
Menschen nicht gefällt. Das ist meiner Meinung nach inakzeptabel und eines
der Dinge, die mich an der deutschen Demokratie stören.“ Eine Studentin,
Anfang 20, die ein Jahr in den USA gelebt hat, betont: „In Deutschland,
oder allgemein auf der Welt, hat man ein bisschen verlernt, richtig
miteinander zu kommunizieren.“

Demokratische Streitkultur fördern

Die Zusammenstellung der Ergebnisse des Forschungsprojekts zeigt, so
Boeser, „dass wir unsere Demokratie nur gemeinsam schützen können, dass
wir dafür auch einiges aushalten müssen und, dass es sich lohnt, für
unsere Demokratie zu streiten. Unsere Demokratie lebt von Vielfalt, von
Diskussionen und davon, dass wir uns wertschätzend mit Andersdenkenden
auseinandersetzen.“

So sehen die Trainings aus

Gemeinsam mit Organisationen wie Bauernverband oder Naturschutzjugend
entwickelten die Studentinnen und Studenten des Studiengangs Bachelor
Erziehungswissenschaft die Aktion STREIT/GEIST. Bei den Online-Meetings,
die jeden Abend um 19 Uhr beginnen, werden Streitfragen angesprochen: Was
ist normal? Wie viel Vielfalt verträgt die Demokratie? Welche Gemeinschaft
wünschen Sie sich für unser Land? Über welche demokratischen Werte würden
Sie gerne einmal mit Andersdenkenden streiten?

An 45 Abenden werden 45-minütige Online-Trainings angeboten. Ermöglicht
wird dies durch das Engagement vieler Studierende, die sich hier
ehrenamtlich einbringen. Unterstützt wird die Aktion auch durch über 60
Persönlichkeiten aus ganz Deutschland, die in sozialen Netzwerken für die
Aktion werben. Unter den Unterstützern ist auch Petra Bentkämper,
Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbandes, die über die Aktion sagt:
„Streit/Geist heißt für mich, die Auseinandersetzung trotz verschiedener
Standpunkte zu suchen und dabei Feindseligkeit entgegenzuwirken. Diese
Fähigkeit geht uns aktuell auf vielen Ebenen mehr und mehr verloren. Dem
müssen wir entgegenwirken.“

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, den aktuellen Zoom-Link sowie
weitere Informationen gibt es unter www.streitgeist.de

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