Zum Hauptinhalt springen

Graduiertenkolleg zur Weiterentwicklung der RNA-Forschung in Niedersachsen

Pin It

»RNApp«: Startschuss für die praktischen Arbeiten am Fraunhofer IST

RNA-basierte Medikamente und Behandlungsmethoden eröffnen eine neue
Dimension in der modernen Medizin.

Trotz ihres Potenzials stehen RNA-
basierte Therapien vor großen Herausforderungen: Die Instabilität der RNA,
verbunden mit der Notwendigkeit einer ultrakalten Lagerung oder
Verkapselung sowie der schnelle Abbau im Körper verlangen nach innovativen
technologischen Lösungen, um die Wirksamkeit und Sicherheit zu
gewährleisten. Hier setzt das Graduiertenkolleg »RNApp« mit insgesamt
zwölf Promotionsvorhaben an – mit dabei das Fraunhofer-Institut für
Schicht- und Oberflächentechnik IST.

Das Ziel des Verbundvorhabens RNApp ist es, Ergebnisse aus der
Grundlagenforschung in die klinische Praxis zu überführen. In einzelnen
Teilprojekten werden dabei verschiedene Fragestellungen zu Herstellung,
Formulierung und Stabilisierung von RNA in flüssigen Nanopartikeln,
sogenannte LNP-RNA, untersucht. Das Verbundvorhaben ist interdisziplinär
ausgerichtet: Naturwissenschaftler, Pharmazeuten, Ingenieure und Mediziner
arbeiten zusammen, um neue Erkenntnisse und Lösungen für RNA-basierte
Arzneimittel zu gewinnen.

Eines der Promotionsvorhaben ist am Fraunhofer IST angesiedelt. Der
Schwerpunkt der Arbeit der Doktorandin und wissenschaftlichen
Mitarbeiterin Johanna Reus liegt auf der Weiterentwicklung der
Verpackungsmöglichkeiten und der Lagerstabilität von RNA-Therapeutika.
Ziel ist es, die RNA-LNP-Systeme zu trocknen, um so die Lagerung zu
vereinfachen und neue Verpackungskonzepte zu entwickeln. Dazu müssen
insbesondere die Wechselwirkungen von RNA-LNP-Systemen aus festen und
getrockneten Formulierungen untersucht werden.

Die praktischen Arbeiten gehen nun in die erste Runde. Um den Status Quo
darzustellen, wird zunächst die Interaktion von flüssigen Arzneimitteln
und Glas untersucht. »Dies ist die aktuell gängigste Darreichungsform von
mRNA-LNP-Präparaten«, erläutert die Doktorandin. »Sobald wir die
Wechselwirkungen von flüssigen Arzneimitteln mit der Oberfläche des
Primärpackmittels umfassend untersucht und geeignete Analysemethoden
etabliert haben, können wir auch alternative Packmaterialien und die
Verpackung getrockneter RNA-LNP-Systeme addressieren.«

Die Erkenntnisse aus den zwölf interdisziplinären Promotionsvorhaben
sollen langfristig dazu beitragen, RNA-basierte Medikamente effektiver,
stabiler und einfacher handhabbar zu machen.

Hintergrundinformationen über »RNApp«

Das Graduiertenkolleg »RNApp« ist ein interdisziplinäres Verbundvorhaben,
das im Rahmen des Förderprogramms »zukunft.niedersachsen« von der
niedersächsischen Landesregierung und der Volkswagen Stiftung mit 3,2
Millionen Euro unterstützt wird. Es umfasst zwölf Promotionsprojekte, die
durch eine eigens eingerichtete Graduiertenschule begleitet werden. Die
Koordination des Gesamtprojekts liegt bei der Medizinischen Hochschule
Hannover (MHH), Stellvertreter ist das Fraunhofer IST.

Inhaltlich ist RNApp in drei Forschungscluster gegliedert: Cluster A
widmet sich der Entwicklung von RNA-Lipid-Nanopartikeln (RNA-LNP), Cluster
B konzentriert sich auf die Trocknung und Verpackung von RNA, und in
Cluster C wird die Integration von RNA in Implantate erforscht. Jedes
dieser Cluster besteht aus mehreren Einzelprojekten mit spezifischen
Schwerpunkten.

Mit RNApp wird nicht nur die RNA-Forschung gestärkt, sondern auch ein
wichtiger Beitrag zur Positionierung Niedersachsens als Standort für
zukunftsweisende medizinische Innovationen geleistet.

Die weltoffene Leuchtanstadt Luzern am Vierwaldstättersee freut sich auf Ihren Besuch

Die Region Sempachersee im Herzen der Schweiz freut sich auf hren Besuch