Effizienter kühlen und heizen

Heizung und Kühlung sind nicht nur angenehm, sie sind oft unverzichtbar.
Allerdings sind sie auch sehr energieaufwändig und damit teuer und
klimaschädlich.
Bei dem interdisziplinären Workshop „Molecule-Based
Magneto/Electro/Mechano-Calori
/Mechano-Kalorik“) steht daher die Suche nach neuen effizienteren
Kühlmitteln und Verfahren für Wärmepumpen im Mittelpunkt. Der Workshop
findet vom 3. bis zum 6. Feb-ruar im Bielefelder Zentrum für
interdisziplinäre Forschung (ZiF) statt.
Energieumwandlung, wie sie bei Heizung und Kühlung stattfindet, ist sehr
energieaufwändig. „Temperiersysteme sind für etwa die Hälfte der Ausgaben
für den Energieverbrauch in der EU verantwortlich. Allein diese Zahl
rechtfertigt große Anstrengungen für die Suche nach alternativen Kühl- und
Wärmepumpenmethoden zu unternehmen“, erklärt der Physiker Professor Dr.
Jürgen Schnack von der Universität Bielefeld. Er leitet den Workshop
zusammen mit der Bielefelder Juniorprofessorin Dr. Luana Caron, der
Physikerin Dr. Giulia Lorusso von der Universität Bologna und dem Chemiker
Professor Dr. Euan Brechin von der Universität Edinburgh. Zum einen sind
nun Technologien mit niedrigerem Energieverbrauch gefragt, zum anderen
lässt das immer bessere Verständnis für kalorische Materialien, also
Stoffe, die man in Kühlgeräten oder Wärmepumpen einsetzen kann, bis hin zu
Möglichkeiten, passende Moleküle neu zu entwerfen, auf Fortschritte
hoffen. „Das Forschungsfeld ist so aktiv wie nie“, berichtet Schnack.
Im Mittelpunkt des Workshops stehen sogenannte molekülbasierten
Materialien. Diese können auf verschiedene Reize reagieren, seien es
magnetische, elektrische oder mechanische. „Da es eine offene Frage ist,
welche Art von kalorischen Materialien am vielversprechendsten ist, werden
wir einen mehrstufigen Ansatz verfolgen. Wir möchten versuchen, die
bereits entwickelten Methoden aus dem magnetokalorischen Teilbereich auf
die anderen Bereiche zu übertragen“, so Schnack. Dabei soll es vor allem
um Energieumwandlungstechnologien für Kühl- und Heizanwendungen bei
raumnahen und sehr tiefen Temperaturen gehen.
Dazu haben die Forscherinnen und Forscher internationale Kolleginnen und
Kollegen aus Chemie, Materialwissenschaft, Physik und Geräteentwicklung
ans ZiF eingeladen. Die 40 Teilnehmer*innen stammen aus acht Ländern.
„Unter den Teilnehmenden sind akademische und nicht-akademische
Führungskräfte aus Spitzenforschungseinrichtungen in Europa und Übersee,
mit denen wir neue Ideen und jüngste Fortschritte auf diesem äußerst
interdisziplinären Gebiet diskutieren werden“ so Schnack.
Der Workshop findet in englischer Sprache statt. Journalist*innen sind
herzlich eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten. Die
Organisator*innen stehen für Anfragen gerne zur Verfügung.