MHB eröffnet erstes Nutrition Skills Lab im Land Brandenburg
Die Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB) erweitert
die medizinische Ausbildung: Im neuen Nutrition Skills Lab lernen
Medizinstudierende praxisnah, wie Ernährung die Gesundheit beeinflussen
kann.
Die Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB) verfügt
jetzt über ein Nutrition Skills Lab. Es ist die erste Lehrküche im Land
Brandenburg und Berlin, die Medizinstudierenden die Möglichkeit bietet,
ernährungsmedizinische Inhalte praxisnah zu erlernen.
Das Konzept orientiert sich am Studienverlauf und verbindet theoretisches
Wissen mit praktischen Kocheinheiten, die auf spezifische Krankheitsbilder
wie Herz-Kreislauf- oder gastroenterologische Erkrankungen abgestimmt
sind. Denn ernährungsassoziierte Erkrankungen stellen weltweit eine der
größten Herausforderungen dar, dennoch findet die Lehre der Diätetik
bislang kaum einen Einzug in das Medizinstudium. Ärzt*innen sind trotz
mangelnder Ausbildung bei einer Ernährungsumstellung häufig erste
Ansprechpartner für ihre Patient*innen. Culinary Medicine (CM) verbindet
Ernährungswissenschaften mit Medizin und praktischer Kulinarik.
Das Lab auf dem Gelände des Universitätsklinikums Ruppin-Brandenburg
(ukrb) in Neuruppin ergänzt und erweitert die Vision der studentischen
Initiative „MHB isst gesund“, die seit 2020 mit großem Engagement die
Ernährungsmedizin an die MHB bringt. Diese verbindet die Wissenschaft der
Ernährung mit Medizin und Kulinarik und fördert durch praxisnahe
Kocheinheiten die Integration von Diätetik in den klinischen Alltag.
„Wir sind wahnsinnig stolz darauf, was unsere Studierenden leisten und
speziell mit diesem Projekt geleistet haben“, sagte MHB-Vizepräsidentin
Prof. Irene Hinterseher bei der Eröffnung des Nutrition Skills Labs,
dessen Ausstattung auch vom AStA mit einer Summe von 10.000 Euro und dem
MHB-Förderverein mit 6.000 Euro mitfinanziert wurden. Beeindruckend sind
nach ihren Worten vor allem das Wissen, das Engagement und die
Geschwindigkeit, die die Studierenden bei der Verwirklichung des Nutrition
Skills Labs an den Tag gelegt haben.
Die Eröffnung am 10. Januar 2025 markiert einen wichtigen Schritt in der
Weiterentwicklung des Studienangebots der MHB. Die Ernährungsmedizin wurde
zuletzt in Wahlpflicht-Kursen thematisiert. So konnten in den
zurückliegenden vier Jahren für etwa 15 Prozent der Medizinstudierenden
ernährungsmedizinische Lehrinhalte angeboten werden.
Die zweijährige Förderung in Höhe von 369.000 Euro durch die Stiftung
Innovation in der Hochschullehre ermöglicht im Rahmen des Nutri Skills
Labs die Einbindung von Ernährungsmedizin in das Curriculum des
Brandenburgischen Modellstudiengangs Medizin. Somit wird nun allen
Medizinstudierenden an der MHB eine ernährungsmedizinische Ausbildung
ermöglicht. „Die Reise war sehr lang und wäre niemals ohne dieses
wunderbare Team möglich gewesen. Wie schön, dass wir trotz der
Herausforderungen zusammengehalten haben und immer wieder zeigen konnten,
was man mit hoher Frustrationstoleranz und Entschlossenheit alles
erreichen kann“, so Medizinstudentin und Mitinitiatorin Selina Böttcher.
Das Nutri Skills Lab wird angelehnt an die bereits existierenden
semesterspezifischen Module (beispielsweise Herz-Kreislauf im 1. Semester,
Verdauung und Stoffwechsel im 2. Semester, Nervensystem im 3. Semester)
Lehrinhalte anbieten. Diese sollen weiterhin Ernährungswissenschaften mit
Medizin und praktischer Kulinarik kombinieren. Ernährungspsychologin
Katharina Schramm leitet die Lehrküche und das Projekt wird durch ein/e
Diätassistent*in sowie studentische Tutor*innen durchgeführt und
wissenschaftlich betreut.
Die Initiative „MHB isst gesund“ hat laut Selina Böttcher auch noch
weitere Pläne, um moderne Ernährungsmedizin und gesundes Leben weiter
voranzubringen. Weil gesunde Ernährung ein wesentlicher Baustein für ein
langes und erfülltes Leben ist, soll das Wissen um gesunde Ernährung
weiter zugänglich und erlebbar gemacht werden. Deshalb ist es das Ziel,
Projekte wie innovative Workshops zu entwickeln und die Lehrküche weiter
auszustatten beziehungsweise auszubauen.