Historische Forschung im Comic-Format
Einladung zur Buchvorstellung „Oberbrechen: A German Village Confronts Its
Nazi Past“ am 28. Januar 2025 in der Barenboim-Said Akademie
Das Buch „Oberbrechen. A German Village Confronts Its Nazi Past” betritt
mit seinem methodischen Vorgehen Neuland in den Geschichtswissenschaften.
Die beiden Historikerinnen Stefanie Fischer und Kim Wünschmann erzählen
zusammen mit der Künstlerin Liz Clarke die Geschichte von Jüd*innen, Juden
und Christ*innen, über Katholizismus, von Vertreibung und Mord im 20.
Jahrhundert. Mittels bislang unveröffentlichter privater Korrespondenz
erzählt das Autorinnenduo, wie sich die unterschiedliche Beteiligung an
anti-jüdischer Ausgrenzung und damit die unterschiedliche lokale
Gewalterfahrung auf die Wiederbegegnungen nach 1945 zwischen Vertriebenen
und Gebliebenen sowie ihren Angehörigen auswirkte.
Das Medium des Comics erlaubt es den beiden Autorinnen, an Stellen, an
denen die Geschichte ihre eigene Biografie berührt, sich in die Geschichte
einzuzeichnen. Sie werden somit ein Teil der Geschichte und beziehen damit
Stellung für eine Selbstpositionierung beim Verfassen von Geschichte. Sie
weisen damit auf die Fragilität von Geschichtsschreibung hin und laden
dazu ein, über die Grenzen und Möglichkeiten von Geschichtsschreibung
nachzudenken.
Die beiden Autorinnen diskutieren mit Stefanie Schüler-Springorum und
Jacob Eder, wie die Geschichte des hessischen Dorfs Oberbrechen
paradigmatisch auch für viele andere Orte in Deutschland steht.
Zur Lesung und Diskussion mit den Autorinnen Stefanie Fischer und Kim
Wünschmann sind Presse und die interessierte Öffentlichkeit herzlich
eingeladen.
Zeit: Dienstag, 28. Januar 2025, 18.00 Uhr
Ort: Barenboim-Said Akademie, Französische Straße 33 D, 10117 Berlin,
Pierre-Boulez-Saal
Um Voranmeldung wird gebeten <https://www.boulezsaal.de/de/
forum-515431
Dr. Stefanie Fischer ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für
Antisemitismusforschung der TU Berlin.
Dr. Kim Wünschmann ist Direktorin des Instituts für die Geschichte der
deutschen Juden in Hamburg.
Prof. Dr. Stefanie Schüler-Springorum ist Historikerin und leitet seit
2011 das Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin.
Dr. Jacob Eder ist Professor für Neuere und Neuste Geschichte an der
Barenboim-Said Akademie in Berlin.
Die Lesung findet in deutscher Sprache statt und wird mit einem
musikalischen Beitrag von Ali Hayyan (Klavier), Student an der Barenboim-
Said Akademie, umrahmt.