Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus: Jüdische Überlebende des Holocaust
Seit Bundespräsident Roman Herzog den 27. Januar als Gedenktag für die
Opfer des Nationalsozialismus ausrief, widmen die Universität Greifswald
und die Universitäts- und Hansestadt Greifswald diesen Tag jeweils einer
besonderen Opfergruppe.
In diesem Jahr wird im Besonderen der jüdischen
Überlebenden des Holocaust gedacht. Die Gedenkveranstaltung findet am
Montag, 27. Januar 2025, um 19:00 Uhr im Pommerschen Landesmuseum
Greifswald statt. Der Eintritt ist frei.
Es referieren PD Dr. Frank Möller, Historiker, Universität Greifswald, und
Dr. Axel Doßmann, Historiker, Friedrich-Schiller-Universität Jena. Es
moderiert Prof. Dr. Thomas Stamm-Kuhlmann, Universität Greifswald.
Etwa sechs Millionen Angehörige des europäischen Judentums wurden unter
nationalsozialistischer Herrschaft ermordet. Doch 1945 gab es im
ehemaligen Machtbereich des nationalsozialistischen Deutschen Reiches auch
etwa 3,5 Millionen jüdische Überlebende. Sie hatten den
Konzentrationslagern und Todesmärschen in Verstecken, mit falschen
Identitäten, durch rechtzeitige Flucht oder durch die Teilnahme am
osteuropäischen Partisanenkampf entgehen können. Fast alle mussten den
Verlust der Heimat und ihres gesamten Besitzes beklagen und vorerst in
Lagern für „Displaced Persons“ unterkommen. Zu den psychischen Traumata
kam der Verlust vieler oder aller Angehöriger und Freunde. Ihre
Zukunftsperspektive war weitgehend unklar. An das Leiden dieser Frauen und
Männer wird in diesem Jahr erinnert.
Im Rahmen der Gedenkveranstaltung widmet sich PD Dr. Frank Möller den
unterschiedlichen Gruppen innerhalb der jüdischen Überlebenden, versucht
diese auch zahlenmäßig zu erfassen und besonders auf deren weiteren
Lebensweg einzugehen. Dr. Axel Doßmann wird in seinem Vortrag die
Erinnerungserzählungen von jüdischen Jugendlichen zu Gehör bringen.
Befragt worden sind diese Frauen und Männer 1946 durch den Chicagoer
Psychologen David P. Boder. Seine über 180 Tondrahtspulen bilden die
weltweit früheste Sammlung von Audio-Interviews zur Shoah.
Weitere Veranstaltungen:
Film: „In Liebe, Eure Hilde“
Montag, 27.01.2025, 20:00 Uhr, Kultur- und Initiativenhaus STRAZE, 5 Euro
Berlin 1942. Es ist der Sommer von Hilde und Hans Coppi, die sich in den
Widerstandskreisen gegen das nationalsozialistische Regime bewegen. Später
wird diese Gruppierung auch unter dem Namen „Rote Kapelle“ bekannt sein.
D 2024, 125 min, FSK12., Regie: A. Dresen.
Film und Gespräch: „Die Ermittlung“
Samstag, 01.02.2025, 17:30 Uhr, Kultur- und Initiativenhaus STRAZE, 3/5/7
Euro
D 2024, 240 min, mit Pausen und Nachgespräch
Buchvorstellung und Gespräch: „Der Friedhof von Niederhof. Der älteste
jüdische Friedhof in Vorpommern als Spiegel jüdischen Lebens“
Donnerstag, 30.01.2025, 19:30 Uhr, Koeppenhaus Literaturzentrum, Eintritt
frei
Buchvorstellung und Gespräch mit Andreas Ruwe, Joachim Krüger und Klaus-
Dieter Ehmke
Weitere Informationen
<www.uni-greifswald.de/gedenkt
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