10 Jahre EHM: Gemeinsam Geschichte feiern – Start ins Jubiläumsjahr 2025
Das Europäische Hansemuseum (EHM) hat auf seiner Jahrespressekonferenz das
Programm und die Höhepunkte für 2025 vorgestellt. Das neue Jahr steht ganz
im Zeichen des 10-jährigen Jubiläums, das unter dem Gedanken »Europa –
Hanse – Lübeck« zum Feiern einlädt.
Im Rahmen der 2022 begonnenen
Weiterentwicklung der Dauerausstellung steht ein weiterer Meilenstein an:
die Fertigstellung des »Epilogs« – des letzten Raumes der Ausstellung. Mit
rund 98.000 Besucher:innen in 2024 blickt das EHM auf ein weiteres
erfolgreiches Jahr zurück. Zudem tritt das Citizen Science-Projekt der
Forschungsstelle für die Geschichte der Hanse und des Ostseeraumes (FGHO)
in eine neue Phase.
2025 feiert das Europäische Hansemuseum sein 10-jähriges Bestehen unter
dem Motto »Europa – Hanse – Lübeck«. Ein Jahr voller abwechslungsreicher
Formate lädt die Gäste dazu ein, die Geschichte der Hanse und ihre
Bedeutung für Europa auf neue und spannende Weise zu entdecken.
Seit der feierlichen Eröffnung im Jahr 2015 durch Bundeskanzlerin Angela
Merkel hat das EHM zahlreiche Meilensteine erreicht. Als meistbesuchtes
Museum in Lübeck trägt es zur Attraktivität der Stadt als
Tourismusdestination bei und stärkt damit auch die regionale Wirtschaft.
»Das Europäische Hansemuseum ist 2015 von Null auf Hundert gestartet und
hat sich innerhalb eines Jahrzehnts nicht nur fest in der europäischen
Kulturlandschaft verankert, sondern sich auch zu einem lebendigen Ort des
Austauschs, der Begegnung und der Bildung entwickelt, der die Geschichte
der Hanse für ein breites Publikum erlebbar macht«, freut sich Direktorin
Dr. Felicia Sternfeld. Als kulturelle Bildungseinrichtung verfolge das EHM
das Ziel, »Vertrauen zu schaffen, gesellschaftliche Verantwortung zu
übernehmen und gemeinsam die Werte einer lebendigen Demokratie zu
stärken«, betont Sternfeld. So thematisiert das EHM in Ausstellungen und
Veranstaltungen aktuelle und gesellschaftliche Themen wie Nachhaltigkeit
und Globalisierung und verbindet dadurch die Hansegeschichte mit dem Hier
und Heute.
Den Auftakt ins Jubiläumsjahr bildet ein rauschendes Geburtstagsfest am
17. und 18. Mai 2025, bei dem die Lübecker:innen sowie alle Interessierten
eingeladen sind. Eine große Party mit Live-Musik und ein vielfältiges
Museumsfest bieten an diesem Wochenende Unterhaltung für Groß und Klein.
Mit interaktiven Workshops, kreativen Mitmachstationen und besonderen
Angeboten regionaler Partner:innen wird die Vielfalt der Museumsarbeit an
diesem Wochenende spielerisch und lebendig erfahrbar. Beim
Museumsgeburtstag im Mai 2025 wird sich auch die EHM eigene
Forschungsstelle für die Geschichte der Hanse und des Ostseeraums (FGHO)
mit einem »Hanse.Quellen.Lesen!« Workshop beteiligen.
Einen der Höhepunkte des Jubiläumsjahres markiert der Festakt am 27. Mai
2025. Im Rahmen einer Abendveranstaltung mit geladenen Gästen und
Wegbereiter:innen des EHM werden die Erfolge des Museums gewürdigt und
Zukunftsvisionen präsentiert. Hochkarätige Gäste wie der schleswig-
holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther und die estnische
Botschafterin Marika Linntam haben bereits ihre Teilnahme zugesagt.
Zeitgleich werden zwei weitere Projekte vorgestellt: die innovative
Erweiterung der Dauerausstellung, »der Epilog«, und eine Neuauflage des
Museumskatalogs, der den Rundgang inhaltlich nachzeichnet und um spannende
Zusatzinformationen ergänzt sowie einen exklusiven Blick hinter die
Kulissen des EHM bietet.
Im Herbst 2025 wird der europäische Gedanke des Museums durch eine ganz
besondere Veranstaltung weiter gestärkt: Durch ein interaktiv-
spielerisches Workshop-Format, das die Hanse als einzigartiges
europäisches Netzwerk mit gemeinsamen wirtschaftspolitischen
Entscheidungen erlebbar macht. Mit einem kreativen Blick auf die DNA der
Hanse und Europas politische Strukturen vereint das Format Geschichte,
Kultur und Demokratiebildung.
Darüber hinaus wird das Jubiläumsjahr von zahlreichen Aktionen und
Veranstaltungen begleitet: kostenlose Planspiele, digitale Angebote,
Citizen-Science-Workshops und kreative Projekte für Kinder und Familien –
inklusive der Verlosung von Kindergeburtstagen und Freikarten für
gemeinnützige Organisationen.
Ein weiterer Höhepunkt: Die Ausstellung erhält einen »Epilog«
Kernstück des EHM ist ein Rundgang von den Anfängen der Hanse, wie sie
sich etablierte und organisierte, bis zu ihrem Übergang in lokale und
regionale Strukturen. Einen angemessenen Abschluss des Rundgangs zu
gestalten, der die Besucher:innen das Gesehene reflektieren lässt und eine
Verbindung zum Heute herstellt, war eine Herausforderung, der sich das
Museumsteam im Rahmen der Weiterentwicklung der Dauerausstellung gestellt
hat. Im Jubiläumsjahr eröffnet das Europäische Hansemuseum nun den
»Epilog« zum Rundgang. Mit einer immersiven 360°-Videoprojektion werden
die Gäste künftig aus der Vergangenheit wieder ins Heute begleitet und die
Frage aufgeworfen: Wieviel Hanse steckt noch im Heute?
EHM als Bildungsort: Freier Eintritt wird ausgeweitet
Das EHM stärkt seine Aufgabe als Bildungsort und Forum für kulturellen
Austausch. Um noch mehr Menschen den Zugang zu historischer Bildung zu
ermöglichen, weitet das Europäische Hansemuseum den bereits für Kinder bis
18 Jahre bestehenden freien Eintritt auf weitere Gruppen aus: Seit dem 1.
Januar 2025 erhalten auch Studierende, Auszubildende und Ehrenamtliche
freien Eintritt ins Museum. Mit der Erweiterung des freien Eintritts wurde
der Preis für das reguläre Ticket um zwei Euro angehoben.
Neues aus der Forschung
In der Forschungsstelle für die Geschichte der Hanse und des Ostseeraums
(FGHO) wird ein sehr erfolgreiches Forschungsvorhaben weiter
vorangetrieben: Das Citizen Science-Projekt »Hanse.Quellen.Lesen!«. Ein
Arbeitsschwerpunkt ist dabei die Bildung von Kooperationen mit
Partner:innen aus Forschung und Öffentlichkeit, um Transkriptionen
hansischer Quellen für die Forschung bereitzustellen und neue Daten für
das KI-Training zur Handschriftenerkennung zu sammeln. Eine solche
Vernetzung mit Forschungseinrichtungen und -projekten ist wichtig, um neue
Erkenntnisse über die Hanse sowie die Lübecker Stadtgeschichte zu
gewinnen. Seit November 2024 besteht beispielsweise eine Kooperation
zwischen der FGHO, dem Archiv der Hansestadt Lübeck und dem Fachbereich
Archäologie der Stadt Lübeck zur Erforschung des 2020 in der Trave
gefundenen Schiffswracks. Die Citizen Scientists bearbeiten seitdem eine
»heiße Spur« aus dem Lübecker Stadtarchiv und entschlüsseln die Akten des
Lübecker Seegerichts nach Informationen zum Schiffswrack.
Rückblick: 2024 erneut besuchsstarkes Jahr
Das Europäische Hansemuseum blickt auf ein weiteres Jahr mit positiver
Resonanz zurück: Insgesamt besuchten rund 98.000 Gäste das Museum. »Wir
freuen uns, dass wir auch 2024 so viele Menschen für die Hanse begeistern
und die Zahl unserer Gäste auf einem konstant hohen Niveau halten
konnten«, so Direktorin Dr. Felicia Sternfeld. »Das ist ein großartiges
Statement für das Museum als Kulturinstitution und lässt uns gestärkt in
unser Jubiläumsjahr gehen.« Insgesamt hatte mehr als die Hälfte der
Besuche einen touristischen Hintergrund mit einer Entfernung über
Norddeutschland hinaus. Erneut konnte das EHM einen Anstieg des Anteils
internationaler Gäste verzeichnen, der diesmal bei 25,3 % lag –
Spitzenreiter waren wie im Vorjahr Dänemark, Schweden und die Niederlande.
Die Führungsformate des Museums erfreuten sich 2024 wiederholt großer
Nachfrage: Insgesamt besuchten 1.146 Gruppen das EHM, davon 685
Schulgruppen. Auch als Veranstaltungsort hat das Europäische Hansemuseum
seine Position ausgebaut: Insgesamt fanden 41 Veranstaltungen im Jahr 2024
statt – von wissenschaftlichen Vorträgen, Konzerten und Poetry Slams über
das internationale Museumsfest und die Museumsnacht bis hin zu
Kleidungstauschpartys. Darüber hinaus war das Museum auch als
Veranstaltungsort für externe Termine beliebt – für private Feiern und
Firmentagungen sowie für Aufführungen von Kolk 17.
Im digitalen Bereich erzielte das Europäische Hansemuseum einen
sensationellen Besuchszuwachs: Insgesamt wurden 1.259.352 digitale Besuche
gezählt (Personen, die über die Website sowie Social-Media-Kanäle mit
Inhalten des Museums in Berührung gekommen sind). Im Vergleich mit dem
Vorjahr ist dies ein Anstieg von 159 % (im Jahr 2023 waren es 486.648
Besuche). Maßgeblich für diesen Erfolg waren vor allem die 90
eigenproduzierten Videos, die auf den Social-Media-Kanälen von vielen
Personen geschaut wurden. Auch die sogenannten »Hanse-Memes« kamen beim
Publikum sehr gut an. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang auch der
enorme Anstieg an Follower:innen auf dem Instagram-Account des EHM: Mit
9.139 Follower:innen konnte das Museum dort einen Zuwachs von über 89 %
verzeichnen. Dies verdeutlicht einmal mehr den Erfolg der digitalen
Strategie des EHM.
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
https://www.hansemuseum.eu/mus