Pflegestudium stärken! ehs eröffnet neue Lehr- und Funktionsräume mit einem der größten Simulationslabore Pflege
Vor allem dank der finanziellen Unterstützung des Freistaates Sachsen und
der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens konnte die Evangelische
Hochschule Dresden (ehs) zu Beginn des Wintersemesters 2024/2025 neue
Lehr- und Funktionsräume im Atrium Am Rosengarten in der Dresdner Neustadt
in Betrieb nehmen.
Dank gilt auch dem Staatsbetrieb Sächsisches
Immobilien- und Baumanagement (SIB) für die Zusammenarbeit in der
Realisierungsphase.
Zur feierlichen Eröffnung kam eine Vielzahl an Gästen, unter anderem die
Sächsische Staatsministerin für Soziales, Gesundheit und
Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Petra Köpping, der Landesbischof der
Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Tobias Bilz sowie der
Leiter der Hochschulabteilung und stellvertretende Staatssekretär des
Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus, Dr.
Ronald Werner. Der Vorsitzende des Kuratoriums der ehs,
Oberlandeskirchenrat Burkhard Pilz, konnte krankheitsbedingt nicht
teilnehmen. Landesbischof Bilz überbrachte im Rahmen seiner Ansprache
dessen Grüße und Dank.
In ihren Grußworten unterstrichen alle die Bedeutung dieser neuen Räume
für die moderne Lehre in den Studiengängen der Hochschule und insbesondere
für die Stärkung des Pflegestudiums.
Landesbischof Bilz sagte in seiner Ansprache: „Das ist ein großer Moment
für die ehs. Wir erschließen neue Räume für die Stärkung der akademischen
Pflegeausbildung, und wir sind dankbar und stolz auf dieses gemeinsame
Projekt von Landeskirche und Freistaat. Immer geht es in der Pflege um
Körperkontakt und darum, Berührungsängste abzubauen. Dazu bieten Räume und
Ausstattung ideale Bedingungen. Wir wünschen uns, dass sich diese
Ausbildung weiterentwickelt, dass sie groß und stark wird. Es ist wichtig,
dass wir diesen Schritt gehen.“
Staatsministerin Petra Köpping sagte: „Ich bin dankbar, dass der neue
Standort mit dem Pflege-Simulationslabor mithilfe der Förderung des
Freistaates ermöglicht werden konnte. Mit besonderer Freude schaue ich
auch auf das Frühjahr, denn dann werden die ersten Absolventen und
Absolventinnen des Pflegestudiums die Hochschule verlassen. Diese ersten
sächsischen Pflege-Studierenden durfte ich vor zwei Jahren persönlich
begrüßen. Wir brauchen diese Fachkräfte dringend und ich freue mich, dass
der Pflege-Studiengang immer beliebter wird. Es ist ein schöner Beruf mit
vielen Entwicklungsmöglichkeiten.“
Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow bekräftigt in seinem schriftlichen
Grußwort: „Ich bin froh, dass das Wissenschaftsministerium die ehs mit der
Anmietung und dem Umbau dieser Räumlichkeiten unterstützen kann. Zu einer
qualitativ hochwertigen Ausbildung in der Pflegewissenschaft gehören auch
Seminarräume und Labore, die die hohen Anforderungen an die spätere
Berufspraxis abbilden. Das ist hier hervorragend gelungen.“
Die Rektorin der Hochschule, Prof. Dr. Silke Geithner, rückte in ihren
Begrüßungsworten die Bedeutung der ehs für die akademische Qualifizierung
wie auch Fort- und Weiterbildung von Fachkräften auf Hochschulniveau im
Freistaat Sachsen in den Fokus. In ihrer Begrüßung hebt sie hervor: „Als
einzige Hochschule im Freistaat Sachsen, bei der es in jedem der 11
Studiengänge um den Menschen geht, gewährleisten wir eine professionelle
Unterstützung vieler Menschen, die in soziale und gesundheitliche Notlagen
geraten sind. Wir setzen uns für Kinder auf dem Weg in die Erwachsenenwelt
genauso ein wie für Menschen in den Kirchgemeinden des Freistaates. Wir
stehen für gesellschaftliche Zentralwerte und die Daseinsvorsorge. Wir
sind daher sehr dankbar, auch zukünftig Lehre in den modernen Lehrräumen
im Atrium durchführen zu können. Besonders dankbar und stolz sind wir über
unser Simulationslabor Pflege.“
Der Studiengangsleiter der drei Studiengänge der Hochschule im Bereich
Pflege, Prof. Dr. Thomas Fischer, führte schließlich aus: „Der
kontinuierliche Ausbau und die Zusammenarbeit mit den Ministerien, die
gute Unterstützung, das ist etwas Besonderes. Dafür sind wir sehr dankbar.
Wir sind alle auf ein gut funktionierendes Gesundheitssystem angewiesen,
denn wir alle werden ganz erwartbar entweder selbst oder ein naher
Angehöriger pflegebedürftig werden. Damit unser Gesundheitssystem
funktioniert, benötigen wir die Kompetenzen der Pflegefachpersonen. Und
wenn wir heute ein Simulationslabor eröffnen, dann ist das Geld der
Steuerzahler gut angelegt, denn es trägt unmittelbar zur
Gesundheitsförderung bei. Die Wirksamkeit von simulationsbasierten Lehr-
und Lernformaten ist in der Bildungsforschung unbestritten. Hier können
die Lernenden in einer sicheren Umgebung Kompetenzen für hochkomplexe
Versorgungssituationen entwickeln. Schließlich möchte ich auch unseren
Praxispartnern herzlich für ihr Engagement danken, und wir freuen uns
darauf, diese Zusammenarbeit weiter auszubauen.“
Mit der Stärkung der Pflegestudiengänge kommt die Hochschule dem bundes-
und landesweit wachsenden Bedarf und dem Anspruch der Etablierung
akademischer Qualifizierung im Bereich Pflege nach. Ein Ausdruck hierfür
ist das 1000 qm große Simulationslabor Pflege. In diesem können
unterschiedlichste Situationen aus dem pflegerischen Alltag in
vielfältigen Settings simuliert werden. Es wurde als spezifische
Ausbildungsstätte für angehende und erfahrene Pflegende didaktisch
konzipiert und ausgestattet, damit Theorie und Praxis gut miteinander
verzahnt werden können. Es verfügt über 11 Simulationsräume mit sechs
verschiedenen pflegerischen Settings (u.a. Krankenhaus- und
Intensivstationen, Pflegeheim, Häuslichkeit), Debriefing- und Regieräume
mit modernster Technik. Damit gehört das SimLab zu den bestausgestatteten
Simulationszentren in Deutschland.
Alisa Trummer, Leiterin des Simulationslabors, beschreibt die Arbeit wie
folgt: „Das SimLab bietet uns die einzigartige Möglichkeit, unsere
Studierenden sehr gut auf ihr späteres Berufsfeld vorzubereiten. Da es als
dritter Lernort didaktisch konzipiert und ausgestattet wurde, können
Theorie und Praxis hier miteinander verknüpft werden. Aufgrund unserer
verschiedenen Simulationsräume und Settings sowie unserer
Technikausstattung und der Arbeit mit Simulationspersonen ermöglichen wir
vielfältige pflegerische Erfahrungen, die in dieser sicheren Lernumgebung
erfahren werden können.“
In einem ausführlichen Rundgang konnten sich die gut 100 Gäste der
feierlichen Eröffnung ein ausführliches Bild der neuen Räumlichkeiten auf
den drei Etagen machen und selbst pflegerische Situationen im SimLab
kennenlernen und ausprobieren.
Weitere Informationen:
Die Evangelische Hochschule Dresden ist die Hochschule in Sachsen mit den
meisten Studienplätzen im Bereich Pflege und Vorreiter in der
Akademisierung der Pflege. In den drei Studiengängen Pflege
primärqualifizierend (B.Sc.), Pflege: Schwerpunkt Praxisentwicklung (B.Sc.
berufsbegleitend) sowie Pflege: Schwerpunkt Community Health
Nursing/Advanced Nursing Practice (M.Sc. berufsbegleitend) spielt das
Simulationslernen eine zentrale Rolle. Bei einer Simulation handelt es
sich um eine geschaffene „reale Welt“. Ziel des Simulationslernens ist es,
die berufliche Handlungskompetenz zu stärken und die Sicherheit der
pflegebedürftigen Menschen in der realen Versorgung zu erhöhen. Fehler
sind im geschützten Rahmen des Simulationslernens ausdrücklich erwünscht,
denn das Üben in kleinen Gruppen fördert die gemeinsame Lösungsfindung und
ermöglicht das Erproben von Handlungsalternativen. Damit soll die
professionelle, fachlich hochwertige Gesundheitsversorgung gesichert und
gestärkt werden.
In unmittelbarer Nähe zum Hauptcampus in der Dürerstraße 25 konnten nun
die neuen Räume auf der Neustädter Elbseite bezogen werden. Allein im
Simulationslabor mit einer Gesamtfläche von 1001 qm können Studierende
alle möglichen Pflegesituationen trainieren und sind so neben der
theoretischen Ausbildung bestens für die Praxis vorbereitet. In den
anderen Räumen finden Vorlesungen und Seminare statt. Weiterhin finden
sich Selbstlernräume sowie Büros für die Lehrenden und Angestellten der
Hochschule.
Die Evangelische Hochschule Dresden wird finanziert aus Steuermitteln des
Freistaates Sachsen und Haushaltsmitteln der Evangelisch-Lutherischen
Landeskirche Sachsens auf Grundlage der jeweils vom Sächsischen Landtag
bzw. der Synode der Landeskirche beschlossenen Haushalte.