Vortrag: Freiheit und Unfreiheit der Sozialen Medien
Über den Einfluss digitaler Kommunikation in Wissenschaft und Gesellschaft
spricht in der Ruperto Carola Ringvorlesung die Medienanthropologin Sahana
UdupaInwiefern die Sozialen Medien in den vergangenen zwanzig Jahren weltweit
Freiheit befördert, aber auch neuen Ausprägungen der Unfreiheit Vorschub
geleistet haben – damit befasst sich in einem Vortrag die
Medienanthropologin Prof. Dr. Sahana Udupa von der Ludwig-Maximilians-
Universität München.
In ihrem Beitrag wird sie auch auf die digitale
Kommunikation in der Welt der Wissenschaft eingehen. Die Veranstaltung ist
Teil der Ruperto Carola Ringvorlesung, die sich in diesem Wintersemester
dem Thema „Freiheit?! Die Universität als Diskursraum“ widmet. Aus
unterschiedlichen Blickwinkeln und aus transkultureller Perspektive
thematisiert die von der Universität Heidelberg veranstaltete Reihe die
Rolle von Universitäten und Wissenschaft in der Gesellschaft und in
aktuellen politischen Konflikten. Der englischsprachige Vortrag „Social
Media and the Descent to (Un)Freedoms“ findet am Montag, 13. Januar 2025,
in der Aula der Alten Universität statt und beginnt um 18.00 Uhr.
Im Mittelpunkt des Vortrags stehen die Folgen einer nunmehr zwei
Jahrzehnte währenden Expansion der Sozialen Medien, die mit der
kommunikativen Künstlichen Intelligenz jüngst eine neue technologische
Entwicklung erfahren hat. Die technischen Möglichkeiten haben neue
Freiheiten eröffnet, gleichzeitig aber auch zur Etablierung neuer Formen
der Unfreiheit beigetragen, indem abweichende Meinungen unterdrückt und
Ängste geschürt werden. Zurückzuführen ist diese Krise nicht allein auf
die digitale Kommunikation selbst, so die Referentin. Befördert wird sie
auch durch ein globales Aufeinandertreffen von Kontinuitäten eines
kolonialen Denkens und neuartigen Organisationsformen der politischen
Arbeit. In ihrem Vortrag wird Prof. Udupa zudem darauf eingehen, wie stark
die Sozialen Medien auch akademische Kulturen durchdringen. Sahana Udupa
ist Professorin für Medienanthropologie und forscht an der Ludwig-
Maximilians-Universität München unter anderem zu umstrittener und extremer
Rede auf kleinen Social-Media-Plattformen in Afrika, Europa und Indien. Im
Anschluss an ihren Vortrag wird Prof. Udupa mit ihrem Dialogpartner Prof.
Dr. Sebastian Harnisch vom Institut für Politische Wissenschaft der
Universität Heidelberg über ihre Ausführungen diskutieren.
Die Ruperto Carola Ringvorlesung ist Teil eines Konzepts von Fokusthemen
wie RICHTIG & FALSCH. Damit will die Universität Heidelberg zweimal
jährlich gesellschaftlich relevante Forschungsfragen in unterschiedlichen
Formaten an die breite Öffentlichkeit herantragen. In der aktuellen Reihe
haben sich Forscherinnen und Forscher aus verschiedenen disziplinären
Perspektiven mit dem Thema „Freiheit?! Die Universität als Diskursraum“
auseinandergesetzt. Konzipiert wurde die Reihe mit Bezug zum
„Wissenschaftsjahr 2024 – Freiheit“ von der Sinologin Prof. Dr. Barbara
Mittler und der Medienanthropologin Prof. Dr. Christiane Brosius vom
Heidelberger Centrum für Transkulturelle Studien.
Dem Vortrag von Sahana Udupa folgt eine abschließende Veranstaltung mit
Prof. Dr. Anne Sliwka vom Institut für Bildungswissenschaft der Ruperto
Carola. Sie wird einen Vortrag mit dem Titel „Bildung als positive
Freiheit: Kompetenz, Chancengerechtigkeit und Wohlbefinden“ halten. Die
Veranstaltung findet am Montag, 20. Januar 2025, in der Aula der Alten
Universität statt, Beginn ist um 18.00 Uhr. Aufzeichnungen der
Veranstaltungen sind zu einem späteren Zeitpunkt abrufbar auf heiONLINE,
dem zentralen Portal der Universität Heidelberg mit Vorträgen,
Diskussionsrunden und Veranstaltungen in digitalen Formaten.