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Foto-Bachelorausstellung der Hochschule Hannover

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Krieg und Frieden, Flucht und Hoffnung, Glaube und Erinnerung: In den 13
Bachelorprojekten der 15 Absolvent*innen des Studiengangs Visual
Journalism and Documentary Photography finden sich allgegenwärtige  Themen
wieder.

Sie untersuchen Erinnerungskultur, erkunden unser
Grundnahrungsmittel Brot, begleiten Menschen, die sich die Stadt durch
Raum-Aneignung zurückholen oder hinterfragen die europäische
Migrationspolitik. Präzise und fokussiert fotografieren und filmen die
Absolvent*innen Menschen und Regionen, deren Geschichten erzählt werden
müssen. Zu sehen sind die Arbeiten vom 22. Januar - 2. Februar 2025,
täglich 12-20 Uhr, in der GAF – Galerie für Fotografie in der Eisfabrik.

Nora Börding und Anne Speltz zeigen in ihrem Fotobuch “The forgotten
stories of the ‘Boat Driver’“ die systematische Kriminalisierung von
Geflüchteten an europäischen Außengrenzen. Durch eine enge Zusammenarbeit
mit den Betroffenen selbst, visualisieren sie ihre Schicksale und
hinterfragen die europäische Gesetzgebung, die ermöglicht, dass Hunderte
in Italien und Griechenland unschuldig im Gefängnis sitzen.

Michael Braunschädel nimmt die Betrachtenden mit auf die Intensivstation
des Mannheimer Universitätsklinikums. In seiner Arbeit “Intensiv auf
Intensiv” macht er die emotionalen und sozialen Dimensionen dieser
besonderen Arbeits- und Lebenswelt sichtbar.

Julian Busch beleuchtet mit "Bab al-Mandab – Das Tor der Tränen" die
gefährliche Migrationsroute über eine der meistbefahrenen Wasserstraßen
der Welt. Jährlich führt sie Hunderttausende auf der Flucht vor Armut und
Konflikten vom Horn von Afrika auf die Arabische Halbinsel.

Den langfristigen Auswirkungen von Landminen in Bosnien und Herzegowina
widmet sich Sebastian Günther in seiner Arbeit “Unsichtbare Last.“ Durch
dokumentarische Arbeit und Interviews zeigt er, wie diese auch Jahrzehnte
nach dem Krieg das Leben der Menschen gefährden und den Wiederaufbau der
Region erschweren.

Michael Hinz beschäftigt sich mit den visuellen Elementen der
Erinnerungskultur an die SED-Diktatur. Mittels einer subjektiven
künstlerischen Bildsprache und dokumentarfotografischer Ansätze setzt die
Arbeit “Monuments of Division” Impulse, um sich mit ost- und westdeutscher
Geschichte sowie den daraus resultierenden unterschiedlichen
gesellschaftlichen Prägungen zu beschäftigen.

Marie-Luise Kolb geht der Frage nach, welche Bedeutung das Gemüse Spargel
in Deutschland hat. Auf der Suche nach dem Ursprung der Spargelkultur
kombiniert sie in ihrem Buch “Weißes Gold“ dazu eigene Fotografien,
Archivmaterial und Texte.

Julius Nieweler gewährt mit “Man flüstert: ‘Der Krieg naht’“ einen
Einblick in die gesellschaftliche Stimmung während der Wahlwochen in der
Republik Moldau. Seine Arbeit thematisiert dabei nicht nur die politischen
Ereignisse, sondern schaut auch auf eine Bevölkerung, die gespalten ist
zwischen europäischer Annäherung und Angst vor dem Verlust kultureller
Identität durch einen drohenden Krieg zwischen dem Westen und Russland.

Nach dem Zerfall Jugoslawiens in den 1990er-Jahren entstanden auf dem
Balkan sieben Nachfolgestaaten, die bis heute von inneren und äußeren
Spannungen geprägt sind. Marina Pepaj erkundet in “Echos” das Erbe des
ehemaligen Jugoslawiens und dessen Einfluss auf Identität und Alltag.

Lennard Schwarz erforscht mit seinem Magazin die deutsche Brotkultur. Im
Bewusstsein der Herausforderungen einer ganzen Branche, fragt er nach
Wegen, die Brotkultur angesichts von Klimawandel und wirtschaftlichem
Strukturwandel nachhaltig zu bewahren.

Ein Jahr begleitete Fabian Schwarze Menschen, die ‘Do it
yourself’-Skatespots in Hamburg bauen. Diese Orte der Utopie zeigt er in
seinem Buch “give us a place to rot“. Für Schwarze sind sie nicht nur
Plätze zum Skaten, sondern auch Zufluchtsorte für Menschen, die nicht in
die Konzepte der Gesellschaft passen – oder passen wollen.

Für ihren Dokumentarfilm “Inner Burning“ begeben sich Kim Christin Zeidler
und Finn Winkler mit den Veteranen Philipp Dörr nach Südafrika. Während er
mit einer Gruppe Freiwilliger Buschfeuer bekämpft, beleuchten sie
Verbindungen zu seinen traumatischen Erfahrungen aus dem Afghanistan-
Krieg.

Marcel Zeumer untersucht, wie zeitgemäß Religionen für die Suche nach
Antworten heute noch sind. Für sein Magazin „Wo suchen wir?“, betrachtet
er Religion im Allgemeinen sowie sehr konkret ein Benediktinerkloster in
Österreich.

In der Arbeit “The Message Will Self-Destruct'” von BEN J/Y AMIN treffen
Subjekte auf Rezipienten für eine innere Auseinandersetzung des
individuellen Denkens, das sich selbst befreit, um Hegemonien zu
transzendieren.

Ausstellende Fotograf*innen in alphabetischer Reihenfolge:
•       Nora Börding, Anne Speltz – The forgotten stories of the ‘Boat
Driver’
•       Michael Braunschädel – Intensiv auf Intensiv
•       Julian Busch – “Bab al-Mandab - Das Tor der Tränen”
•       Sebastian Günther – Unsichtbare Last
•       Michael Hinz - Monuments of Division
•       Marie-Luise Kolb – Weißes Gold
•       Julius Nieweler – Man flüstert: “Der Krieg naht“
•       Marina Pepaj – Echos
•       Lennard Schwarz - Unser täglich Brot
•       Fabian Schwarze - give us a place to rot
•       Finn Winkler, Kim Christin Zeidler – Inner Burning
•       Marcel Zeumer – Wo suchen wir?
•       BEN J/Y AMIN - ‘The Message Will Self-Destruct’

Termine
Vernissage: 22. Januar 2025, 19:00 Uhr
Ausstellungszeitraum: 22. Januar - 02. Februar 2025, täglich 12-20 Uhr
Ort: GAF – Galerie für Fotografie in der Eisfabrik, Seilerstr. 15d, 30171
Hannover
Der Eintritt ist frei.

Projekttexte

Nora Börding, Anne Speltz – The forgotten stories of the ‘Boat Driver’
Alieu versucht, mehrere Male aus Libyen zu fliehen. Dreimal kentert das
Boot in libyschen Gewässern. Bei der letzten Überfahrt hält ein Schmuggler
ihm eine Waffe an den Kopf: „Fahr, oder wir bringen dich um.“ Also fährt
Alieu. Als die italienische Küstenwache das Boot Stunden später entdeckt,
ist er erleichtert. Doch anstatt in ein Aufnahmezentrum gebracht zu
werden, kommt er ins Gefängnis. Alieu verbringt über sechs Jahre hinter
Gittern. Europa will härter gegen Menschenschmuggel vorgehen. Doch anstatt
die organisierten Schleuser ins Visier zu nehmen, kriminalisiert es
systematisch die Migrant*innen selbst. Zur Abschreckung sitzen Hunderte
als Sündenböcke im Gefängnis. Ihre Schicksale drohen in Vergessenheit zu
geraten.
Das Projekt ‘The forgotten stories of the Boat Driver’ visualisiert diese
unsichtbaren Geschichten und hinterfragt die europäische Gesetzgebung, die
die systematische Unterdrückung und Kriminalisierung von Menschen auf der
Flucht ermöglicht.

Anne Speltz und Nora Börding studieren gemeinsam seit 2018 an der
Hochschule Hannover und separat in Berlin, Brüssel, Gent und Aarhus, um
unterschiedliche Ansätze des Dokumentarischen kennenzulernen. Sie teilen
das Interesse, sich in der Fotografie mit sozialen und gesellschaftlichen
Fragen zu befassen. Anne Speltz ist im Maré Kollektiv und Nora Börding im
Selbstlaut-Kollektiv organisiert.
www.noraboerding.de, www.selbstlautkollektiv.de, @nora_boerding www.anne-
speltz.de @anneandthesun

Michael Braunschädel – Intensiv auf Intensiv
In seiner Bachelorarbeit „Intensiv auf Intensiv“ ergründet Michael
Braunschädel die alltägliche Realität auf der Mannheimer Intensivstation
des Universitätsklinikums visuell. Hierbei legt er den Schwerpunkt auf die
Menschen, Mitarbeitende wie Patient*innen, die dort ihre Tage und Stunden
verbringen und in dieser speziellen Umgebung zusammenkommen.
Intensivstationen sind Orte, an denen Leben und Tod eng miteinander
verschränkt sind. Hier stellt sich die Frage, wie Menschen in diesem
außergewöhnlichen Umfeld ihren Alltag gestalten und erleben.

Michael Braunschädel, freiberuflicher Fotograf aus Frankfurt am Main, ist
für Zeitungen und Magazine tätig. Neben seinen Auftragsarbeiten realisiert
er eigene Fotoprojekte, die oft soziale Themen in den Fokus nehmen. Seit
einigen Jahren gibt er sein Wissen als Dozent für Fotografie an der Media
University of Applied Sciences weiter.
www.michaelbraunschaedel.de @braunschaedel

Julian Busch – “Bab al-Mandab - Das Tor der Tränen”
Der Bab al-Mandab, auch "Tor der Tränen" genannt, ist eine der
meistbefahrenen Wasserstraßen der Welt. Er misst an seiner breitesten
Stelle nur 15 Seemeilen und liegt zwischen dem kleinen Küstenstaat
Dschibuti und dem Jemen. Jedes Jahr fliehen hier Hunderttausende vom Horn
von Afrika auf die Arabische Halbinsel. Sie träumen davon, über den Jemen
nach Saudi-Arabien zu gelangen, um dort auf Baustellen oder als
Bedienstete zu arbeiten. Doch der Weg ist beschwerlich und gefährlich. Er
führt durch die fast 250 Kilometer lange Wüste Dschibutis, bevor die Boote
im Schutz der Nacht von der Küste im Norden des Landes in See stechen. Bei
gutem Wetter dauert die Überfahrt nur wenige Stunden. Doch oft ist das
Wetter stürmisch, die überladenen Holzboote werden von Wasser überflutet
oder kentern bei hohem Wellengang. Das Projekt gibt Einblick in eine der
tödlichsten Migrationsrouten der Welt und in die geopolitische Situation
am Horn von Afrika.

Julian Busch ist freier Journalist. Von 2019 bis 2021 arbeitete er auf der
Insel Lesbos in Griechenland und dokumentierte Migration in Richtung
Europa. Bis 2023 lebte er als Journalist und Fotograf in Kabul,
Afghanistan.

Sebastian Günther – Unsichtbare Last
Die Arbeit von Sebastian Günther widmet sich den langfristigen
Auswirkungen von Landminen auf Gesellschaft und Wirtschaft in Bosnien und
Herzegowina. Auch Jahrzehnte nach dem Ende des Krieges stellen die Minen
eine Gefahr für die Bevölkerung dar, schränken die Nutzung
landwirtschaftlicher Flächen ein und behindern den Aufbau einer stabilen
Infrastruktur. Durch die dokumentarische Arbeit und Interviews mit
Betroffenen, sowie Akteur*innen zeigt er, wie die Situation noch heute das
Leben der Menschen prägt, und beleuchtet die psychologischen, sozialen und
ökonomischen Folgen dieser unsichtbaren Bedrohung. Sein Projekt
sensibilisiert für die komplexen Herausforderungen des Wiederaufbaus von
Konflikten gezeichneter Regionen und reflektiert die Rolle internationaler
Hilfe und lokaler Initiativen.

Sebastian Günther studiert seit 2016 an der Hochschule Hannover und
arbeitet im Bereich Public Affairs. In seinen bisherigen Arbeiten
beschäftigte er sich bereits mit diversen Konflikten und den sozialen
Folgen.
www.sebastiangunther.com @sebastian.dng

Michael Hinz - Monuments of Division
Im September 2024 wird in drei ostdeutschen Bundesländern gewählt. In
Brandenburg und Sachsen verlieren die etablierten Parteien dramatisch an
Rückhalt in der Bevölkerung. In Thüringen gewinnt die 2013 gegründete
Partei Alternative für Deutschland die Wahl. Die Unterschiede zwischen
Ost- und Westdeutschland scheinen so sichtbar wie seit der Zeit des
Eisernen Vorhangs nicht mehr. Parteien aller politischen Ausrichtungen
instrumentalisieren immer wieder die Unterschiede von Ost und West. Nach
dem Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 und der daraus folgenden
Wiedervereinigung Deutschlands beginnt auch ein Prozess der Eingliederung
der Aufarbeitung der SED-Diktatur in den Erinnerungskulturellen Diskurs.
Museen entstehen, Orte, an denen die Mauer das deutsche Volk voneinander
trennte, werden zu Gedenkstätten umgebaut. Ein Prozess der Annäherung
zwischen zwei unterschiedlich geprägten Teilen Deutschlands setzt
ebenfalls ein. Diese Arbeit beschäftigt sich mit visuellen Elementen der
Erinnerungskultur. Mittels einer subjektiven künstlerischen Bildsprache
und dokumentarfotografischer Ansätze soll diese Arbeit als Impulsgeber
verstanden werden, um sich mit Ost- und Westdeutscher Geschichte und den
daraus resultierenden unterschiedlichen gesellschaftlichen Prägungen zu
beschäftigen.

Michael Hinz wurde 1991 in Wiesbaden geboren und lebt in Berlin. Das
Fotografieren brachte er sich zunächst autodidaktisch bei und entschloss
sich 2020, nach einigen Jahren Selbstständigkeit, für ein Studium an der
Hochschule Hannover. Seine Fotoreportage „Derek“ schaffte es 2021 im
Rahmen des Hansel Mieth Preises unter die Top 12 Reportagen des Jahres.
Von April bis Oktober 2023 absolvierte er eine Hospitanz als
Redaktionsfotograf bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
www.michael-hinz.net @michael__hinz

Marie-Luise Kolb – Weißes Gold
Spargel ist in Deutschland nicht nur irgendein Gemüse. Im Frühjahr gibt es
kein Entkommen: Verkaufsstände tauchen am Straßenrand auf, Restaurants
preisen Spargelwochen an, die Lokalzeitung erklärt zum hundertsten Mal,
warum Spargelpipi eigentlich so komisch riecht. Der Blick auf
Wirtschaftskennzahlen und Verbände offenbart Spargel als
Wirtschaftsfaktor. Bei der Betrachtung von Spargelfesten, Spargelmuseen,
Spargeldenkmälern und Rezepten drängt sich der Verdacht auf, dass es sich
um ein kulturelles Phänomen handelt. Und während ein Teil der Bevölkerung
bei Erwähnung des Gemüses zuallererst darüber nachdenkt, ob es lieber mit
Butter oder Sauce Hollandaise zu verzehren ist, weisen andere kritisch auf
die Situation von ausländischen Erntehelfenden hin. In Buchform kombiniert
die Arbeit eigene Bilder, Archivmaterial und Texte, um sich der Frage
anzunähern, welche Bedeutung Spargel in Deutschland hat.

Marie-Luise Kolb, geboren 1990 in Leipzig, lebt und arbeitet in Hannover.
Seit 2018 studiert sie Fotojournalismus und Dokumentarfotografie an der
Hochschule Hannover. Bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung absolvierte
sie 2021/22 eine sechsmonatige Hospitanz als Redaktionsfotografin.
https://marieluisekolb.de/ @marieluise.kolb

Julius Nieweler – Man flüstert: „Der Krieg naht“
Die Republik Moldau befindet sich im Spannungsfeld zwischen europäischer
Integration und russischem Einfluss. Während ein Teil der Bevölkerung eine
Annäherung an die EU befürwortet, orientiert sich ein anderer Teil an
Russland. Diese Spannungen spiegeln sich nicht nur in politischen
Entscheidungen, sondern auch im Alltag wider. Bei den
Präsidentschaftswahlen und dem Verfassungsreferendum im Oktober 2024
stimmte eine knappe Mehrheit für eine EU-Annäherung. Die Bevölkerung ist
hin- und hergerissen: Einige setzen auf wirtschaftliche Stabilität und
Reformen durch die EU, während andere Angst vor dem Verlust ihrer
kulturellen Identität und einem möglichen Krieg zwischen dem Westen und
Russland haben. „Man flüstert: Der Krieg naht“ gewährt einen Einblick in
die gesellschaftliche Stimmung während der Wahlwochen in der Republik
Moldau und rückt dabei die russische Einflussnahme in den Fokus.

Julius Nieweler, geboren 1998, studiert seit 2020 Fotojournalismus und
Dokumentarfotografie. In seinen freien dokumentarischen Arbeiten
beschäftigt er sich vornehmlich mit dem Thema der Identität. Dabei liegt
sein Hauptaugenmerk auf dem geografischen Raum der ehemaligen Sowjetunion.
Neben seinen freien Projekten arbeitet er als Presse- und Sportfotograf.
www.julius-nieweler.com @juldosh

Marina Pepaj – Echos
Nach dem Zerfall Jugoslawiens in den 1990er-Jahren entstanden auf dem
Balkan sieben Nachfolgestaaten, die bis heute von inneren und äußeren
Spannungen geprägt sind. Nationale Identitäten und Jugo-Nostalgie prallen
aufeinander, während Minderheiten oft unsichtbar bleiben und viele die
Kriegsfolgen noch nicht überwunden haben. Mit meinem Fotobuch erkundet
Marina Pepaj diese komplexe Region, in der historische Lasten und
kulturelle Gemeinsamkeiten aufeinandertreffen. In einem fotografischen
Essay zeigt die Arbeit den Alltag der Menschen, die zwischen Vergangenheit
und Zukunft leben. Ihr Ziel ist es, die medial oft eindimensionale
Darstellung des Balkans mit einer vielschichtigen, nuancierten Perspektive
zu bereichern und den aktuellen Zustand dieser Region festzuhalten.

Marina Pepaj studiert seit 2017 Fotojournalismus in Hannover und arbeitet
seit 2019 als freiberufliche Fotografin sowie seit zwei Jahren als
Bildredakteurin. Ihre Motivation in der Fotografie ist das Eintauchen in
fremde Leben und das Erzählen von Geschichten.
http://marinapepaj.de/

Lennard Schwarz - Unser täglich Brot
Wir schließen es in unsere Gebete ein, verschenken es zum Einzug und
vermissen es im Ausland. Der gemeinsame Verzehr ist namensgebend für
gesellige Runden wie das Abendbrot und Teil unserer religiösen Riten.
Redewendungen wie in Lohn und Brot stehen und brotlose Kunst zeugen von
der kulturellen Bedeutung des beliebten Grundnahrungsmittels. Die hiesige
Sortenvielfalt, historisch gewachsen und regional geprägt, ist in ihrer
Fülle weltweit einzigartig und gehört seit 2014 zum nationalen
immateriellen UNESCO-Kulturerbe. Aber die Branche steht unter Druck. Trotz
steigender Umsätze und mehr verkauften Backwaren sinkt die Zahl der
Handwerksbetriebe, der anhaltende Azubi- und Fachkräftemangel und die
zunehmend industrielle Brotproduktion drängen viele aus dem Markt. Wie
also können wir die Brotkultur nachhaltig erhalten und was macht sie
eigentlich aus? Ein Brot-Magazin in Zeiten von Klimakatastrophen und
Strukturwandel.

Lennard Schwarz, geboren 1991, backt leidenschaftlich gerne Brot und
interessiert sich besonders für nachhaltige Landwirtschaft und
Produktionsweisen. Er lebt und arbeitet nach Stationen beim stern, GEOlino
und dem Greenpeace Magazin als freier Fotograf und Bildredakteur in
Hamburg.
www.lennardschwarz.com @lr.schwarz

Fabian Schwarze - give us a place to rot
Seit Fabian Schwarze 11 Jahre alt ist, fährt er Skateboard. Nichts hat ihn
so geprägt wie durch die Stadt zu fahren und mit Freund*innen neue Spots
zu suchen. Sie nahmen die Stadt, wie sie war, und machten sie kurzzeitig
zu ihrer. 2023 zog Schwarze nach Hamburg und lernte eine Gruppe kennen,
die „Do-It-Yourself“-Skatespots baut. D.I.Y.-Skatespots entstehen durch
Aneignung von Räumen, oft ohne Genehmigungen. Die Menschen, die sie bauen,
haben meist keine professionelle Erfahrung. Es geht viel eher darum, Orte
nach eigenen Vorstellungen zu schaffen – eine Utopie, die den Regeln derer
folgt, die den Raum nutzen. Sie sind oft nur temporär, da sie illegal
sind. Für ihn sind sie nicht nur Plätze zum Skaten, sondern auch
Zufluchtsorte für Menschen, die nicht in die Konzepte der Gesellschaft
passen – oder passen wollen. In seiner Arbeit „give us a place to rot“,
hat er diese Szene für ein Jahr begleitet.

Fabian Schwarze, geboren 1995 in Stralsund und aufgewachsen in Kiel, zog
nach seiner Ausbildung zum Sozialpädagogischen Assistenten 2018 nach
Hannover, um Visual Journalism and Documentary Photography zu studieren.
Seit 2022 lebt und arbeitet er in Hamburg als selbstständiger Fotograf und
ist Teil des Kollektivs 35. In seinen Arbeiten erzählt er oft Geschichten,
die nah an seinem eigenen Leben und Erleben liegen.
www.fabianschwarze.com @fschwrze

Finn Winkler, Kim Christin Zeidler – Inner Burning
In ihrem Dokumentarfilm begleiten Kim Christin Zeidler und Finn Winkler
den Afghanistan-Veteranen Philipp „Phil“ Dörr auf seiner Reise nach
Südafrika, wo er mit einer Gruppe Freiwilliger Buschfeuer bekämpft. Der
Film zeigt die Gefahr und Intensität der Einsätze vor Ort und beleuchtet
zugleich die Verbindung zwischen Phils traumatischen Erfahrungen aus dem
Krieg und seiner heutigen Aufgabe. Dabei stellt sich die Frage, wie der
Kampf gegen die Flammen ihm hilft, die Herausforderungen seiner
posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) zu bewältigen – und ob er in
dieser gefährlichen Mission eine neue Lebensaufgabe gefunden hat.

Finn Winkler, geboren 1997, studiert seit 2018 an der Hochschule Hannover.
Während dieser Zeit hospitierte er bei der F.A.Z. und nahm am Mentoring-
Programm des Münchner Presseclubs teil. Er verbrachte ein Auslandsjahr an
der Danish School of Media and Journalism in Aarhus. In seinen Arbeiten
fragt er sich immer wieder, was Menschen mit unkonventionellen Lebenswegen
antreibt. Finn Winkler lebt in Berlin und arbeitet als freier
Fotojournalist, Video-Producer und Cutter.
https://www.finnwinkler.de, @finn.w.winkler

Kim Christin Zeidler, geboren 1996, begann 2019 ihr Studium Visual
Journalism and Documentary Photography an der Hochschule Hannover. Zuvor
absolvierte sie eine Ausbildung zur Mediengestalterin und sammelte
Berufserfahrung in einer Werbeagentur. 2022 verbrachte sie ein
Auslandsjahr an der Danish School of Media and Journalism in Aarhus. Kim
lebt in der Nähe von Hamburg, arbeitet freiberuflich als Grafikerin und
Fotografin und widmet sich Projekten zu den Themen soziale Konflikte und
persönliche Identitätssuche.
https://www.kimzeidler.com, @kimzeidler

Marcel Zeumer – Wo suchen wir?
Du suchst, ich suche, wir suchen. Unser Leben stellt uns immer wieder vor
Herausforderungen und es fordert uns auf, nach Antworten auf unzählige
Lebensfragen zu suchen. Wir fragen uns, wie wir persönliche und
gesellschaftliche Probleme lösen, wie wir mit Schicksalsschlägen umgehen
oder wie wir zu uns selbst finden, wenn wir uns im Alltag verlieren. Wir
alle suchen woanders. Jedoch haben Religionen für diese Fragen eine große
historische Bedeutung. Doch wie zeitgemäß sind Religionen für die Suche
nach Antworten, bei all dem wissenschaftlichen Fortschritt – heute wo der
Mensch aufgeklärt und unabhängig ist? Die Medien führen uns zudem immer
wieder vor Augen, was im Namen der Religionen in der Welt geschieht. Es
geht um: Machtstrukturen, Missbrauchsfälle, sogenannte „Heilige Kriege“,
überholte Rollenbilder und anderes Unheil. Doch können Religionen
weiterhin Suchenden Menschen helfen, einen Weg der Läuterung zu
beschreiten? Dieser Frage widmet sich das Magazin von Marcel Zeumer.
Zuerst im Allgemeinen sowie später konkret anhand eines Benediktiner
Klosters nahe Salzburg in Österreich.

Marcel Zeumer, geboren 1996, arbeitet seit 2015 als selbstständiger
Fotograf und begann 2019 mit dem Studium an der Hochschule Hannover.
Seinen inhaltlichen Schwerpunkt legte er während des Studiums auf
Sportthemen sowie auf das Hinterfragen von gesellschaftlichen
Institutionen, wie beispielsweise einer psychiatrischen Klinik. Mit seinem
Abschlussprojekt greift er ein Themengebiet auf, zu dem er seit Jahren
durch die buddhistische Lehre einen persönlichen Bezug hat.
www.marcelzeumer.de @mar.zeu

BEN J/Y AMIN - The Message Will Self-Destruct
In der Arbeit 'The Message Will Self-Destruct' von Ben J/Y Amin treffen
Subjekte auf Rezipienten für eine innere Auseinandersetzung des
individuellen Denkens, das sich selbst befreit, um Hegemonien zu
transzendieren.

BEN J/Y AMIN, geboren 1996 in Deutschland von kroatischer und türkischer
Herkunft, ist ein multidisziplinärer Künstler, Fotograf, Filmemacher und
Autor, seit 2022 Diversify Photo Up Next-Mitglied und veröffentlichte im
Dazed, Kaltblut und Juice Magazine. Sein neuestes Fotobuch „MONOLITH“
stand 2023 auf der Shortlist des Photobook Dummy Award und wird 2026
veröffentlicht.
www.jyamin.co
@jyamin.co

Die weltoffene Leuchtanstadt Luzern am Vierwaldstättersee freut sich auf Ihren Besuch

Die Region Sempachersee im Herzen der Schweiz freut sich auf hren Besuch