Leberfit ins neue Jahr: Deutsche Leberstiftung gibt Tipps für kleine Änderungen mit großer Wirkung
Der Jahreswechsel bietet die perfekte Gelegenheit, gesündere
Lebensgewohnheiten zu etablieren. Die Deutsche Leberstiftung rät, im neuen
Jahr einem wichtigen Organ, das oftmals unbeachtet bleibt, besondere
Aufmerksamkeit zu schenken: der Leber, dem zentralen Stoffwechselorgan des
Körpers. Die Leber spielt eine entscheidende Rolle für das Wohlbefinden,
ist jedoch immer öfter von einer typischen „Wohlstandskrankheit“
betroffen, der Fettleber. In vielen Fällen ist eine Fettlebererkrankung
unter anderem die Folge von falscher Ernährung, Stoffwechselstörungen und
Übergewicht. Zum Jahreswechsel gibt die Deutsche Leberstiftung Tipps, wie
das neue Jahr lebergesünder gestaltet werden kann.
Viele Menschen wissen, dass sie gesünder und besser leben könnten – und
vielleicht auch müssten. Traditionell ist ein Jahreswechsel ein guter
Startpunkt, um Neujahrsvorsätze festzulegen und endlich etwas zu ändern.
Für das Jahr 2025 ist vielen der Vorsatz, mehr Sport zu treiben, wichtig.
Dieser belegt laut einer Umfrage von Statista, die bis Anfang November zu
den beliebtesten guten Vorsätzen durchgeführt wurde, mit 55 Prozent sogar
den ersten Platz. Gesündere Ernährung ist auf Platz drei der beliebtesten
Neujahrsvorsätze.
Offensichtlich ist vielen Menschen bewusst, wie entscheidend der
Lebensstil für ihre Gesundheit ist. Warum es auch speziell für die
Lebergesundheit so wichtig ist, sich mehr zu bewegen und gesünder zu
ernähren, erklärt Prof. Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der
Deutschen Leberstiftung: „Die steatotische Lebererkrankung, kurz SLD
(Fettlebererkrankung), zählt zu den am meisten unterschätzten
Gesundheitsrisiken. In der westlichen Welt ist die SLD die häufigste
Ursache für eine Leberentzündung und sie kann verschiedene Ursachen haben.
Immer öfter tritt sie im Zusammenhang mit dem Metabolischen Syndrom auf,
das durch eine erworbene Fehlregulation des Stoffwechsels entsteht. Das
Metabolische Syndrom beschreibt eine Kombination aus metabolischen und
kardiovaskulären Risikofaktoren wie (Prä-)Diabetes, Übergewicht,
Bluthochdruck, erhöhte Triglyceride und erhöhtes LDL-Cholesterin. Auch die
Metabolische dysfunktions-assoziierte steatotische Lebererkrankung, kurz
MASLD, zählt, wie es die neu eingeführte Bezeichnung beschreibt, zu den
Krankheitsbildern des Metabolischen Syndroms. Wenn sich eine MASLD im
Krankheitsverlauf, der in den meisten Fällen ohne typische Symptome
bleibt, entzündet, spricht man von einer Metabolisch-assoziierten
Steatohepatitis, kurz MASH.“
Eigentlich ist die Ausgangslage für den Start in ein lebergesünderes Leben
gar nicht so schlecht: Eine Lebensstil-Änderung mit gesünderer Ernährung
und mehr Bewegung wollen viele Menschen umsetzen. Die Medizin hat
Fettlebererkrankungen intensiv erforscht und als großes Gesundheitsproblem
identifiziert. Die Therapie der MASLD und der MASH besteht neben der
Behandlung der bekannten Begleiterkrankungen in einer langfristigen
Lebensstil-Änderung. Doch das ist – und war – offensichtlich nicht so
einfach: Bereits Konfuzius, ein chinesischer Philosoph, Politiker und
Lehrer, beschrieb das so: „Am Baum der guten Vorsätze gibt es viele
Blüten, aber wenig Früchte.“
Oftmals scheitert die Realisierung eines gesünderen Lebensstils daran,
dass Menschen gar nicht genau wissen, welche Faktoren zu einer gesünderen
Ernährung gehören. Bereits durch kleine, aber wirkungsvolle Veränderungen
in der Ernährung und im Alltag können Menschen dazu beitragen, ihre Leber
zu schützen.
Um eine leberfreundliche Ernährung und ein aktiveres Leben zu fördern,
empfiehlt die Deutsche Leberstiftung folgende Schritte, die einfach in den
Alltag zu integrieren sind:
Reduzierung von Zucker, gesättigten Fettsäuren und Fertigprodukten
Eine Reduzierung des Konsums von zuckerhaltigen Lebensmitteln und
gesättigten Fettsäuren kann die Leber entlasten und zur Gesundheit
beitragen. Verzichten sollte man auf Fertigprodukte und fettes Fleisch.
Mehr Obst und Gemüse
Eine Ernährung, die reich an frischem, zuckerarmem Obst, Gemüse und
Vollkornprodukten ist, versorgt den Körper mit wichtigen Nährstoffen und
unterstützt die Leberfunktion. Obst sollte immer gegessen, nicht
„getrunken“ werden: Smoothies aus Früchten beinhalten deutlich mehr
Fructose als man über den Verzehr von rohem Obst zu sich nehmen würde.
Ausreichend Flüssigkeitszufuhr
Ausreichend Wasser oder ungesüßten Tee zu trinken hilft, den Körper zu
entgiften und die Leber bei ihren Funktionen zu unterstützen. Vermeiden
sollte man Softdrinks, da diese hoch konzentrierte Fructose enthalten.
Neue Forschungsergebnisse belegen, dass auch Kaffee die Gesundheit der
Leber unterstützen kann.
Maßvoller Alkoholkonsum
Ein bewusster und maßvoller Umgang mit Alkohol ist entscheidend für die
Lebergesundheit. Empfehlenswert ist zudem, regelmäßig alkoholfreie Tage
einzulegen. Am besten ist es, gar keinen Alkohol zu trinken. Man sollte
nie vergessen, dass Alkohol ein starkes Zell- und Nervengift ist.
Sport und mehr Bewegung im Alltag
Gemeinsam macht es mehr Spaß: Für eine Joggingrunde oder den Spaziergang
kann man sich verabreden, das erhöht die Motivation und senkt die
Ausfallquote. Um von „A nach B“ zu gelangen, gibt es fast immer
alternative, förderliche Fortbewegungsmöglichkeiten. Beispielsweise kann
man anstatt des Fahrstuhls die Treppe nehmen, mit dem Rad zur Arbeit
fahren oder zu Fuß gehen. Und im Büro kann man – wenn möglich – beim
Telefonieren herumgehen und anstatt den Kollegen anzurufen, bringt ein
persönlicher Besuch im Büro eine Etage tiefer zusätzliche
Bewegungseinheiten.
Vorsicht vor Falschinformationen zum Thema Ernährung
„Das neue Jahr bietet eine gute Gelegenheit, um bewusstere Entscheidungen
für die Gesundheit zu treffen, insbesondere in Bezug auf die
Lebergesundheit“, sagt Prof. Manns und warnt, dass speziell beim Thema
gesunde Ernährung viele Fake News und Mythen kursieren: „Eine aktuelle
Studie belegt, dass besonders junge Menschen, die viel Zeit in den
sozialen Medien verbringen, Falschinformationen zum Thema Ernährung
glauben. Beispielsweise wird dort häufig das Thema geringes Körpergewicht
mit Gesundheit gleichgesetzt und es werden Modediäten propagiert, die nur
eine radikale Gewichtsabnahme ohne gesundheitliche Aspekte in den
Vordergrund stellen. Gerade bei dem wichtigen Thema Ernährung sind
verlässliche und evidenzbasierte Informationen von großer Bedeutung.“
Deutsche Leberstiftung
Die Deutsche Leberstiftung befasst sich mit der Leber, Lebererkrankungen
und ihren Behandlungen. Sie hat das Ziel, die Patientenversorgung durch
Forschungsförderung, Forschungsvernetzung und wissenschaftliche Projekte
zu verbessern. Mit intensiver Öffentlichkeitsarbeit steigert die Stiftung
die öffentliche Wahrnehmung für Lebererkrankungen, damit diese früher
erkannt und geheilt werden können. Die Deutsche Leberstiftung bietet
außerdem Information und Beratung in medizinischen Fragen. Auf der Website
finden Sie umfangreiche Informationen sowie Bildmaterial für Betroffene,
Interessierte, Angehörige der Fachkreise und Medienvertreter: https://www
.deutsche-leberstiftung.de.
UNSERE BUCHEMPFEHLUNG
„Das große Kochbuch für die Leber“ – 122 Rezepte mit allen wichtigen
Nährwertangaben; Küchentipps und Regeln für eine lebergesunde Ernährung,
September 2022. Das Buch ist im Buchhandel erhältlich: ISBN
978-3-8426-3100-7 € 28,00 [D].