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Weihnachten als soziale Herausforderung – Was das Fest uns bedeutet

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Vergeben und Versöhnen: Viele Menschen wünschen sich zum Jahresende gute
Beziehungen und wollen persönliche Konflikte aus der Welt räumen.

Das aber
ist nicht leicht. Der Gesellschaftswissenschaftler Marcel Schütz erforscht
die soziale Seite der Weihnachtszeit – mit all ihren kniffligen
Beziehungskisten.

Weihnachten ist weit mehr als ein zentrales religiöses Fest. Das gilt vor
allem in unserer Zeit, in der die Loslösung vom christlichen Kern zur
weihnachtlichen Popularität maßgeblich beiträgt. Ob Hochkultur, Kitsch
oder Kommerz: Weihnachten ist durch und durch ein gesellschaftliches
Großereignis, das tief in unserem Jahresablauf verankert ist und sowohl
als freudiger Höhepunkt als auch als Anlass sozialer Spannungen
wahrgenommen wird.

Professor Dr. Marcel Schütz (NBS Northern Business School) erforscht die
soziale Prägung und Bedeutung des Weihnachtsfests und beleuchtet in einem
ausführlichen Interview die heiklen weihnachtlichen Familien- und
Beziehungsstrukturen. Dabei geht es vor allem um die Ambivalenz der
Weihnacht, die einerseits durch Lichterzauber, Gemütlichkeit und
Geselligkeit, andererseits durch Erwartungsdruck und Kommerzialisierung
für alle spürbar ist. Die Erwartungen, die wir an ein perfektes
Weihnachtsfest stellen, provozieren regelmäßig Enttäuschung. Wie dem
auszuweichen ist und wie die festtägliche Geduld und Harmonie möglichst
nicht überreizt wird, ist ebenfalls Gegenstand des Gesprächs. Marcel
Schütz: „Man weiß, dass man sich ein Stück weit disziplinieren muss. Und
dieses Wissen gefährdet den Zauber unterschwellig. Die harmonische
Situation ist fragil.“

Hinzukommt die tiefere gefühlsmäßige Dimension von Weihnachten – von der
Sehnsucht nach der „Weißen Weihnacht“ bis hin zu den schwierigen Themen
wie Zerwürfnissen im engsten Umfeld und dem Wunsch, an Weihnachten noch
einmal Gespräch und Versöhnung zu suchen. Gerade unter den Eindrücken
gegenwärtiger Krisen in der Welt erscheint Weihnachten wie ein emotionales
Bollwerk.

Schütz erklärt: „Erinnerungen spielen an Weihnachten eine große Rolle. Die
Heiligabende der Kindheit sind in den Erzählungen der Erwachsenen die
zauberhaftesten. Die Großeltern lebten noch, die Geschwister waren selbst
Kinder, die Eltern bedeutend jünger. Hier drängen sich freilich
Melancholie und Nostalgie auf: Wer nicht mehr da ist und was seither alles
geschehen ist. Es gibt die Geschenke, die man ein Leben vor Augen hat. Die
Erinnerung spielt auch eine Rolle beim Blick in die Zukunft. Man definiert
das Potenzial der Weihnacht überhaupt aus der Vergangenheit heraus. Wie
schön sie sein kann, wenn alles stimmt.“

Das Interview gibt tiefere Einblicke in die sozialen Mechanismen, die
unsere Vorstellung von Weihnachten leiten. Es bietet damit einen
informativen Hintergrund für die weihnachtliche Berichterstattung speziell
um die Themenaspekte Festkultur, Familie und Beziehungen.

Prof. Dr. Marcel Schütz hat die Stiftungs- und Forschungsprofessur für
Organisation und Management an der NBS Northern Business School inne.
Derzeit arbeitet er an einer Soziologie des Weihnachtsfests, die im
kommenden Jahr erscheinen soll. Die Forschungsschwerpunkte von Marcel
Schütz liegen in der soziologischen Organisations- und
Gesellschaftstheorie.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Für Presseanfragen steht Ihnen Prof. Dr. Marcel Schütz als Ansprechpartner
zur Verfügung. E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Originalpublikation:
https://www.nbs.de/die-nbs/aktuelles/news/details/news/weihnachten-
soziale-herausforderung-interview-weihnachtssoziologe-marcel-schuetz

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