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Potenzial von KI für Leitlinien nutzen

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 Künstliche Intelligenz (KI) gilt als schnelle
Entscheidungshilfe in der Gesundheitsversorgung, einschließlich der
Entwicklung und Anwendung von Leitlinienwissen.

Im Rahmen der
Leitlinienkonferenz der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen
Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) wurde angemahnt, dass KI-Lösungen
einer systematischen wissenschaftlichen Evaluierung zu unterwerfen sind –
wie jede Innovation in der Medizin.

„Generell gilt für alle KI-Anwendungen, dass sie nachvollziehbar und
transparent sein müssen. Sie sind lediglich als Entscheidungshilfen zu
verstehen und der Mensch muss die Hoheit behalten“, stellt Prof. Rolf-
Detlef Treede, Präsident der AWMF fest.

Es ist wichtig, zwischen regelbasierten und generativen KI-Lösungen zu
unterscheiden. „Regelbasierte KI birgt das Potenzial, die Entwicklung von
Leitlinien zu beschleunigen – da deren Entwicklung schon relativ weit und
leicht zu überwachen ist – beispielsweise zur Unterstützung von
Literatursynthesen. Anders verhält es sich bei Generativer KI, die aktuell
regelrecht gehypt wird als Möglichkeit, klinisch Tätigen und Laien schnell
Antworten auf versorgungsrelevante Fragestellungen zu liefern. Hier muss
die Medizinische Wissenschaft das Steuer übernehmen“, erklärt Prof. Ina
Kopp, Leiterin des AWMF-Instituts für Medizinisches Wissensmanagement
(AWMF-IMWi).

Als Anwendungsfall wurde ein Chat Bot für Leitlinien vorgestellt. Mit
diesem Werkzeug sollen Leitlinieninhalte künftig schneller von
medizinischem Fachpersonal, aber auch von Patientinnen und Patienten
abgerufen werden können. „Solche KI-Modelle sind systematischer Forschung,
analog dem Zulassungsverfahren von neuen Arzneimitteln zu unterziehen. Es
besteht Einiges an Forschungsbedarf, bis KI-Anwendungen so
vertrauenswürdig sind, dass sie als Navigationshilfe eingesetzt werden
können“, sagt Prof. Kopp. „Wir befinden uns aktuell erst in der
präklinischen Phase 2. Künftige Forschung zu KI darf nicht nur von
Effizienzgedanken getrieben sein, sondern muss auch potenzielle
Auswirkungen auf Entscheidungsprozesse im Auge haben. Dies gilt
insbesondere für ethische, kognitive und gesamtgesellschaftliche
Auswirkungen“, ergänzt Prof. Kopp.

„Gemeinsam mit den Fachgesellschaften in der AWMF werden wir die Forschung
zu KI und deren Evaluation im Leitlinienbereich ausweiten – immer
verbunden mit einem anwendungsbasierten Ansatz“, erklärt Prof. Vera von
Dossow, Leiterin der Kommission Leitlinien der AWMF.

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