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Gesunde und nachhaltige Omega-3-Fettsäuren aus Algen

Algenkultur  Nadine Metzler  Hochschule Bremerhaven
Algenkultur Nadine Metzler Hochschule Bremerhaven
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Omega-3-Fettsäuren sind für die menschliche Gesundheit von großer
Bedeutung, unter anderem für die Hirn- und Nierenfunktion und den
Blutdruck. Eine Form ist die Eicosapentaensäure (EPA), die nachhaltig aus
Mikroalgen gewonnen werden kann.

Forschende der Hochschule Bremerhaven
arbeiten zusammen mit der JoMaa Algenfarm Rockstedt und der Firma Henry
Lamotte Oils daran, die Produktion eines nachhaltigen Algenöls in der
Region möglich zu machen. Im Projekt „Algen-EPA“ untersuchen sie
verschiedene Mikroalgenarten. Das Projekt wird gefördert durch den
"Europäischen Landwirtschaftsfond für die Entwicklung des ländlichen Raums
(ELER)".

Algen sind seit einigen Jahren kaum aus der Diskussion rund um eine
gesunde und nachhaltige Ernährung wegzudenken. Besonders die positiven
Eigenschaften der Mikroalge Spirulina sind inzwischen gut untersucht und
machen sie zu einem beliebten Zusatz von Nahrungsergänzungsmitteln. Auch
Omega-3-Fettsäuren aus Algen statt aus Fischen zu gewinnen, ist keine
Neuheit. „Algen sind eine sehr nachhaltige Ressource, weil sie sich gut in
großen Mengen kultivieren lassen und vegan sind. Dadurch eignen sie sich
auch besser als Fische. Die sind zwar ebenfalls eine gute Quelle, nehmen
ihre Omega-3-Fettsäuren aber auch aus Algen zu sich. Daher ist es
sinnvoll, direkt Algenöl zu verwenden“, erklärt Insa Mannott von der
Hochschule Bremerhaven. Gemeinsam mit Prof. Dr. Imke Lang möchte sie
herausfinden, welche Algenarten unter den natürlichen klimatischen
Bedingungen in Norddeutschland die meiste Eicosapentaensäure (EPA) bilden
können und wie bei der Ernte besonders viel Algenöl gewonnen wird.

Auf der Welt gibt es mehr als 50.000 Mikroalgenarten. Sie haben
unterschiedliche Eigenschaften und spezielle Anforderungen an ihre
Umgebung, die sie für ein optimales Wachstum benötigen. Welche Arten sich
am besten für die großen Kultivierungsbecken der JoMaa Algenfarm in
Rockstedt eignen, untersuchen Prof. Dr. Imke Lang und Insa Mannott im
Labor. „Gerade im Herbst und Winter haben wir es in dieser Region eher mit
kalten Temperaturen und wenig Sonne zu tun. Für viele Algenarten müsste
dann künstlich Wärme und Licht erzeugt werden, damit sie wachsen können.
Das wäre weder nachhaltig noch wirtschaftlich. Daher suchen wir nach einer
Algenart, die mit einer kühlen und dunklen Umgebung zurechtkommt“, erklärt
Insa Mannott.

Derzeit ziehen die Forscherinnen eine Vorkultur mit Kieselalgen heran.
Diese Mikroalge kommt auch in der Nordsee vor und bildet EPA. Sobald
genügend Biomasse vorhanden ist, werden die Algen an die JoMaa Algenfarm
geliefert. So lässt sich testen, wie sie mit den dort herrschenden
Bedingungen zurechtkommen und ob sich durch Anpassungen. Später
unterstützen die Forscherinnen das Unternehmen bei der Ernte. „Wir
untersuchen, mit welchen Methoden wir am Ende besonders viel Öl erhalten.
Dabei müssen wir aber auch beachten, dass nicht alles, was grundsätzlich
möglich ist, auch wirtschaftlich und vor Ort umsetzbar ist“, sagt Insa
Mannott. Am Ende des dreijährigen Projekts soll ein vertriebsfertiges
Produkt entstanden sein, das auch die strengen Auflagen für die Nutzung in
Lebensmitteln erfüllt.

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