Zum Hauptinhalt springen

Schweinefleisch bleibt Exportgut Nummer

Entwicklung der Tierbestände bei Rindern, Schweinen, Milchkühen und Schafen.  Thünen-Institut/Beate Büttner
Entwicklung der Tierbestände bei Rindern, Schweinen, Milchkühen und Schafen. Thünen-Institut/Beate Büttner
Pin It

Steckbriefe zur Nutztierhaltung: Thünen-Institut legt neueste Zahlen und
Fakten zu Produktion, Verbrauch und Exporten von Schweinen, Rindern und
Geflügel vor

Braunschweig (4. Dezember 2024). Wie viele Tonnen Fleisch und Milch werden
in Deutschland produziert? Wie sehen die Betriebsstrukturen aus, wie die
Nachfrage nach bestimmten Produkten? Umfassende Informationen dazu liefern
seit 2017 die Thünen-Steckbriefe zur Nutztierhaltung. Die Steckbriefe
werden jährlich aktualisiert. Die jetzt erschienenen Neufassungen
berücksichtigen Daten bis zum Jahr 2023, in einzelnen Bereichen auch bis
2024, für die Bereiche Milch, Schweine, Rinder und Geflügel. Die
Aquakultur folgt in den nächsten Wochen.

Die Gesamtproduktion von Milch ist in den vergangenen Jahren praktisch
konstant geblieben, obwohl die Zahl der Betriebe zurückgegangen ist.
Produziert wurden im Jahr 2023 rund 32,6 Millionen Tonnen Milch.
Deutschland bleibt damit der größte Produzent in der EU. Die Produktion
von Fleisch ist hingegen seit 2016 rückläufig. Die gesamte
Fleischproduktion in Deutschland betrug 2023 nur noch 5,93 Millionen
Tonnen (inklusive Innereien sowie Schlachtnebenerzeugnissen). Das
entspricht zwar dem Wert des Vorjahres. Im Vergleich zu 2022 wurde jedoch
ein Rückgang um 425.000 Tonnen bzw. sieben Prozent verzeichnet. Der größte
Teil des Fleisches entfiel mit 4,185 Millionen Tonnen noch immer auf
Schweine, gefolgt von Geflügel und Rindern.

Produktion, Verbrauch und Exporte in den einzelnen Tierkategorien haben
sich unterschiedlich entwickelt. So war die Produktion von Geflügelfleisch
in den vergangenen Jahren sehr dynamisch. Die Rindfleischproduktion
stagniert hingegen seit Jahren und liegt bei einer Million Tonnen. Während
die Produktion von Schweinefleisch bis 2016 stetig angestiegen ist,
verläuft sie seither rückläufig. Bis 2024 sanken Produktion und Bestände
um 25 Prozent. Zurückzuführen ist dies aller Wahrscheinlichkeit nach auf
die seit längerem schwierige Marktsituation etwa durch die Afrikanische
Schweinepest und die COVID-Pandemie, die gestiegenen Energie- und
Futterkosten, den Arbeitskräftemangel, aber auch die geänderten
Verbrauchsgewohnheiten und Unsicherheiten im Hinblick auf die künftige
Tierwohl- und Umweltpolitik.
Trotz der schwierigen Situation ist Schweinefleisch weiterhin mit großem
Abstand Exportgut Nummer eins. Aufgrund des weitgehenden Rückgangs der
Exporte in Drittländer wurde es fast ausschließlich innerhalb der EU
gehandelt. Insgesamt ist Deutschland beim Fleisch nach wie vor ein
Nettoexporteur, allerdings in den vergangenen drei Jahren mit leicht
rückläufiger Tendenz.

Der Pro-Kopf-Verzehr an Fleisch betrug 2023 in Deutschland 52 Kilogramm.
Der Pro-Kopf-Verbrauch belief sich auf 70 Kilogramm. Dazu zählen neben der
Menge für den menschlichen Verzehr auch die Nutzung in der Heimtiernahrung
und die industrielle Verwertung. Beide Werte sind gegenüber dem Vorjahr
weiter leicht zurückgegangen.

Die Steckbriefe greifen bewusst nicht die vielfältigen Diskussionen zum
Thema Tierhaltung auf. Sie liefern aber einen fachlichen Beitrag, um eben
diese gesellschaftliche und politische Diskussion über den Status quo und
die Zukunft der Nutztierhaltung in Deutschland auf einer soliden
Informationsbasis führen zu können. Die Steckbriefe zur Tierhaltung sowie
Angaben zu Märkten, Beständen, Produktion, Betriebsstrukturen, regionaler
Verteilung, Handel und Wirtschaftlichkeit bietet das Thünen-Institut auf
seiner Webseite an.

Die weltoffene Leuchtanstadt Luzern am Vierwaldstättersee freut sich auf Ihren Besuch

Die Region Sempachersee im Herzen der Schweiz freut sich auf hren Besuch