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Der Hype um generative KI flacht ab – neue Einblicke in Nutzung, Ängste und Regulierung

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Zwei Jahre nach der Veröffentlichung von ChatGPT zeichnet eine neue bidt-
Studie ein differenziertes Bild zur Nutzung und Akzeptanz generativer KI
in Deutschland. Die Ergebnisse zeigen:

Der anfängliche Hype um die
Technologie hat nachgelassen und die Nutzungsrate bleibt auf dem Niveau
des Vorjahres. Die Ängste um den Verlust des eigenen Arbeitsplatzes
hingegen nehmen ab.

Nach der Veröffentlichung von ChatGPT im November 2022 haben sich
generative KI-Systeme relativ schnell in Deutschland verbreitet. Kürzlich
trat auch die neue KI-Verordnung der Europäischen Union in Kraft. Doch wie
wird generative Künstliche Intelligenz im privaten und beruflichen Kontext
mittlerweile verwendet und wahrgenommen? Damit befasst sich eine
repräsentative Studie des Bayerischen Forschungsinstituts für Digitale
Transformation (bidt) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Im
Auftrag des bidt-Think Tank befragte das Marktforschungsinstitut
Reppublika Research & Analytics im September und Oktober 2024 insgesamt
1.500 Internetnutzerinnen und -nutzer ab 18 Jahren in Deutschland,
darunter 768 Erwerbstätige.

Hier geht es zur Studie „Verbreitung generativer KI im privaten und
beruflichen Alltag 2024“: https://www.bidt.digital/publikation
/verbreitung-generativer-ki-im-privaten-und-beruflichen-alltag-2024/

Nutzung generativer KI in Deutschland stagniert – die drei meistgenutzten
KI-Systeme

Obwohl etwa drei Viertel (73 Prozent) der Internetnutzenden in Deutschland
von generativer KI gehört haben, nutzen bislang lediglich 35 Prozent diese
Technologie. Damit bleibt die Nutzung auf einem ähnlichen Niveau wie 2023.
Vor allem junge und höher gebildete Menschen greifen auf die Anwendungen
zurück. ChatGPT dominiert das Ranking: Insgesamt geben 81 Prozent der
Nutzenden generativer KI an, diesen Chatbot bereits eingesetzt zu haben.
Google Gemini (30 Prozent) und Microsoft Copilot (26 Prozent) liegen weit
dahinter. In Unternehmen kommen vermehrt auch spezifisch entwickelte oder
angepasste KI-Lösungen zum Einsatz.

Nur 25 Prozent der Erwerbstätigen nutzen generative KI im Beruf – in der
Regel aber erfolgreich

Anders als vielfach angenommen, hat sich generative KI auch im beruflichen
Umfeld im letzten Jahr nicht fester etabliert. Nach wie vor nutzt nur ein
Viertel (25 Prozent) der Erwerbstätigen in Deutschland generative KI im
Beruf. Doch wer sie verwendet, berichtet überwiegend von Zeitersparnis,
Inspiration zu neuen Ideen und hilfreicher Unterstützung bei schwierigen
Aufgaben. Auch werden die Ergebnisse von 70 Prozent der beruflichen
Anwenderinnen und Anwender kritisch überprüft. Fast die Hälfte der
Erwerbstätigen (46 Prozent), die die Technologie einsetzen, nutzt sie
mindestens einmal wöchentlich. Die Zahl der Superuserinnen und -user, die
generative KI sogar fast täglich verwenden, liegt immerhin bei über einem
Fünftel (22 Prozent). Gleichzeitig wird deutlich: Nach wie vor mangelt es
in Unternehmen häufig an klaren Leitlinien zur Nutzung generativer KI.

„Von den Umwälzungen der Arbeitswelt durch generative KI werden vor allem
höher qualifizierte Berufsgruppen betroffen sein“, betont Antonia Schlude,
wissenschaftliche Referentin des bidt-Think Tank. „Ein interessantes
Ergebnis unserer Studie ist aber, dass dort, wo die Technologie bislang
eingesetzt wird, meist auch deren Mehrwert gesehen wird.“

Angst vor dem Verlust des eigenen Arbeitsplatzes nimmt ab – Skepsis bleibt

Die Sorge, dass generative Künstliche Intelligenz den eigenen Arbeitsplatz
gefährden könnte, hat sich im Vergleich zum Vorjahr bemerkenswert
reduziert. Nur vier Prozent aller Erwerbstätigen befürchten einen
vollständigen Tätigkeitsverlust in den nächsten zehn Jahren – 2023 waren
es noch elf Prozent. Allerdings bleiben jene skeptisch, die bereits
Erfahrungen mit generativer KI gesammelt haben. Sie erwarten häufiger den
teilweisen Wegfall eigener Aufgaben durch Automatisierung (58 Prozent) als
Personen, die diese Technologie nicht im Beruf nutzen (39 Prozent).
Insgesamt geht mehr als die Hälfte der Erwerbstätigen davon aus, dass der
Einsatz generativer KI in Zukunft allgemein zum Verlust von Arbeitsplätzen
führen wird.

KI-Verordnung: Wissen gering – Forderungen nach Regulierung groß

Nur 36 Prozent der Deutschen ist die im August 2024 in Kraft getretene KI-
Verordnung bekannt. Dennoch fordert jede zweite Person eine stärkere
Regulierung generativer KI. Die bidt-Studie verdeutlicht, dass
Informationsdefizite über die Verordnung bestehen, aber auch Zweifel
daran, ob die Verordnung mit den rasanten technologischen Entwicklungen
Schritt halten kann.

Roland A. Stürz, Abteilungsleiter des Think Tank am bidt, fasst zusammen:
„Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, Informations- und
Kompetenzaufbau zu fördern. Es braucht klare Regeln und Strategien für den
Umgang mit generativer KI, um die Potenziale auszuschöpfen und Risiken zu
minimieren. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft stehen gleichermaßen in
der Verantwortung, den Wandel aktiv zu gestalten.“

Autorinnen und Autoren der Studie:
Antonia Schlude, Danilo Harles, Dr. Roland A. Stürz, Christian Stumpf

Pressekontakt:
Leonie Liebich
Referentin Dialog
Tel.: +49 89 540 235 631
E-Mail: <Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.>

Über das bidt:
Das Bayerische Forschungsinstitut für Digitale Transformation (bidt) ist
ein Institut der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Es trägt dazu
bei, die Entwicklungen und Herausforderungen des digitalen Wandels besser
zu verstehen. Damit liefert es die Grundlagen, um die digitale Zukunft im
Dialog mit der Gesellschaft verantwortungsvoll und gemeinwohlorientiert zu
gestalten. Das bidt fördert herausragende interdisziplinäre Forschung und
liefert als Think Tank Entscheidungstragenden in Politik und Wirtschaft
evidenzbasierte Empfehlungen. Forschung findet am Institut im offenen
Dialog zwischen Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft statt.