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TUM IDEAward für Start-up-Ideen aus der Forschung

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Ein KI-gesteuerter Bauroboter, ein Verfahren zur CO2-Umwandlung und ein
Test auf Kopf-Hals-Tumore: Diese drei vielversprechenden Gründungsideen
aus der Forschung sind mit dem TUM IDEAward ausgezeichnet worden.

Aus welcher Idee kann ein erfolgreiches Produkt werden? Welches
Gründungsteam stellt sich gesellschaftlichen Herausforderungen? Welches
Start-up wird in Zukunft nachhaltigen Mehrwert schaffen?

Zehn Teams, die ein Start-up gründen wollen, präsentierten sich dem
Publikum beim Finale des TUM IDEAward. Ausgezeichnet werden die besten
Ideen durch die Technische Universität München (TUM), UnternehmerTUM, das
Zentrum für Innovation und Gründung, und die Zeidler-Forschungs-Stiftung,
die das Preisgeld von insgesamt 37.500 Euro stellt. Außerdem erhalten die
Preisträgerinnen und Preisträger ein individuelles Coaching der TUM
Gründungsberatung bis zum Markteintritt.

1. Platz: Aiina Robotics
Die Baubranche hat mit hohen Kosten und Fachkräftemangel zu kämpfen. Das
Team von Aiina Robotics entwickelt deshalb einen mit Künstlicher
Intelligenz gesteuerten Roboter, der auf Baustellen autonom verschiedene,
auch komplexe Aufgaben übernehmen kann. Dazu gehören die Betonsanierung
oder das Streichen von Oberflächen. Aufgrund seines modularen Aufbaus kann
der Roboter flexibel an unterschiedliche Baustellen angepasst werden. Den
Fokus legt das Team auf besonders anstrengende und gefährliche Arbeiten,
wodurch die Sicherheit auf Baustellen verbessert werden soll. Durch die
Effizienzsteigerung der Arbeiten soll zudem ein Teil der anfallenden
CO2-Emissionen vermieden werden. Das Team ist an der Professur für Cyber
Physical Systems von Prof. Matthias Althoff entstanden.

2. Platz: ReduCO2
Das Team von ReduCO2 entwickelt ein nachhaltiges Verfahren, um aus CO2
Graphit herzustellen. Die Katalyse-unabhängige Methode ahmt die natürliche
Bildung von Graphit in bestimmten Gesteinstypen nach. Im Unterschied zu
bislang üblichen energieintensiven Verfahren der Graphitproduktion wird
bei diesem Prozess CO2 reduziert. Als einziges Nebenprodukt entsteht
Wasser. So könnte künftig beispielsweise in der Industrie abgeschiedenes
CO2 umgewandelt werden. Das Team mit Andreas Hettmann, der an der TUM
Umweltingenieurwesen studiert hat, und Stefan Pitsch, Absolvent in
Geomaterials and Geochemistry, will damit nicht nur einen Beitrag zum
Klimaschutz, sondern auch zur Rohstoffsicherheit leisten, da Graphit ein
gefragtes Material unter anderem für Lithium-Ionen-Batterien in
Elektroautos ist.

3. Platz: Bioexotec
Trotz vieler Fortschritte in der Krebstherapie ist die
Überlebenswahrscheinlichkeit bei Kopf-Hals-Karzinomen weiterhin
vergleichsweise gering. Das liegt wesentlich daran, dass bei diesen
aggressiven Tumoren Beschwerden erst spät auftreten und die Erkrankung oft
entsprechend spät erkannt wird. Das Team Bioexotec um Prof. Marie-Nicole
Theodoraki von der Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde des
TUM-Universitätsklinikums entwickelt deshalb einen Test auf einen
Biomarker, mit dem Kopf-Hals-Karzinome einfach und schnell diagnostiziert
werden können. Dabei wird RNA aus den kleinsten Bläschen in Blut und
Speichel, den Exosomen, analysiert.

Weitere Informationen:
Jedes Jahr werden an der TUM mehr als 70 technologieorientierte
Unternehmen gegründet. TUM und UnternehmerTUM, das Zentrum für Innovation
und Gründung, unterstützen Start-ups mit Programmen, die exakt auf die
einzelnen Phasen der Gründung zugeschnitten sind – von der Konzeption
eines Geschäftsmodells bis zum Management-Training, vom Markteintritt bis
zum möglichen Börsengang. Die TUM Venture Labs bieten Gründungsteams aus
je einem bedeutenden Technologiefeld ein ganzes Ökosystem in unmittelbarer
Anbindung an die Forschung. Bis zu 30 Teams können den TUM Incubator
nutzen, um sich auf den Start ihres Unternehmens vorzubereiten.
UnternehmerTUM investiert mit einem eigenen Venture-Capital-Fonds in
vielversprechende Technologieunternehmen und bietet mit dem MakerSpace
eine 1.500 Quadratmeter große Hightech-Werkstatt für den Prototypenbau.