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PM: Therapieansätze gegen Sarkopenie: Dr. Sabine Schlüssel erhält Schiffbauer-Förderpreis über 3.000 Euro

Preisträgerin Dr. Sabine Schlüssel (links) mit Laudatorin Dr. Svenja Tietgen  Foto: Torben Brinkema
Preisträgerin Dr. Sabine Schlüssel (links) mit Laudatorin Dr. Svenja Tietgen Foto: Torben Brinkema
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Preisträgerin Dr. Sabine Schlüssel (links) mit Laudatorin Dr. Svenja Tietgen  Foto: Torben Brinkema
Preisträgerin Dr. Sabine Schlüssel (links) mit Laudatorin Dr. Svenja Tietgen Foto: Torben Brinkema

Der mit 3.000 Euro dotierte Förderpreis der Rolf-und-Hubertine-
Schiffbauer-Stiftung geht in diesem Jahr an Dr. Sabine Schlüssel. Die
Assistenzärztin am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU)
München hat zusammen mit einem interdisziplinären Forschungsteam der LMU
in einer Studie mit geriatrischen Probandinnen und Probanden wertvolle
Hinweise dafür gefunden, dass ein spezielles Enzym mit dem Namen 11-beta-
Hydroxysteroid-Dehydrogenase Typ 1 (HSD11B1) den Muskelabbau, also
Sarkopenie, fördern kann.

Auf Basis dieser Erkenntnisse könnte zukünftig die Behandlung von
Sarkopenie, eine Hauptursache für Frailty und eingeschränkte Mobilität,
verbessert und so die Lebensqualität der Betroffenen gesteigert werden.
Ein entsprechendes Paper zur Studie wurde im Mai 2023 in der renommierten
Fachzeitschrift Aging Clinical and Experimental Research veröffentlicht.
Im Rahmen des Gerontologie- und Geriatrie-Kongresses an der Universität
Kassel wurde Schlüssel jetzt für dieses wegweisende Projekt ausgezeichnet.

„Die Arbeit von Sabine Schlüssel und ihrem Team trägt dazu bei, die
Entstehung von Sarkopenie, einem essenziellen Krankheitsbild in der
alternden Gesellschaft, besser zu verstehen. Sie bildet die Grundlage für
mögliche neue therapeutische Strategien, um den Muskelabbau zu verhindern
oder zu reduzieren. Der Förderpreis der Rolf-und-Hubertine-Schiffbauer-
Stiftung würdigt dies in höchstem Maße“, sagt Laudatorin Dr. Svenja
Tietgen, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG).

Enzym scheint zentrale Rolle bei Sarkopenie zu spielen

In der ausgezeichneten Studie wurden von 33 älteren Patientinnen und
Patienten nach Hüftfraktur-Operation Muskelbiopsien entnommen, um den
Stoffwechsel von sogenannten Glukokortikoiden zu untersuchen. Diese
Hormone spielen eine wichtige Rolle bei Stoffwechselprozessen und -wegen,
die sich auf Muskelgröße, -masse und -funktion auswirken. Final wurden die
Ergebnisse von sarkopenen und nicht-sarkopenen Patienten verglichen. Dabei
kam heraus, dass das Enzym 11-beta-Hydroxysteroid-Dehydrogenase Typ 1
(HSD11B1) eine zentrale Rolle bei der Sarkopenie spielen könnte. „Diese
Erkenntnisse sind bedeutend, da sie auf einen möglichen pathogenetischen
Mechanismus bei der Entstehung von Sarkopenie hinweisen. Die Hemmung von
HSD11B1 könnte eine vielversprechende therapeutische Strategie sein“,
erklärt Sabine Schlüssel.

Künstliche Intelligenz könnte Sarkopenie-Diagnose zukünftig erleichtern

Derzeit befinden sich Substanzen, die HSD11B1 hemmen, bereits in Phase-II-
Studien. „Um die Behandlung von Sarkopenie in Zukunft zu verbessern, ist
es wichtig, das Bewusstsein für diese Erkrankung bei Ärztinnen und Ärzten
zu schärfen und die Diagnostik zu erleichtern. Künstliche Intelligenz,
insbesondere Deep Learning, könnte hierbei unterstützen“, so die
Preisträgerin. Derzeit arbeitet sie mit ihrem Team an zwei klinischen
Studien, die versuchen, mittels CT- und Röntgen-Bildgebung aus
Routinedaten die Diagnose von Sarkopenie zu stellen. Sollte sich dies als
erfolgreich erweisen, könnten Ärztinnen und Ärzte bereits im
radiologischen Befundtext auf den Verdacht einer Sarkopenie hingewiesen
werden.

Schiffbauer-Förderpreis würdigt exzellente wissenschaftliche Arbeiten in
der Geriatrie

Die Rolf-und-Hubertine-Schiffbauer-Stiftung lobt jährlich einen
Ehrenpreis, dotiert mit 6.000 Euro, und einen Förderpreis, dotiert mit
3.000 Euro, aus. Mit dem Förderpreis wird eine herausragende Arbeit auf
dem Gebiet der Geriatrie prämiert, die in deutscher oder englischer
Sprache publiziert wurden. Die Veröffentlichung sollte nicht älter als
drei Jahre sein. Die Auswahl erfolgt durch eine unabhängige Fachjury, die
vom Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) berufen wird.
Bewerbungen werden immer zwischen dem 15. März und dem 15. Juni des
jeweiligen Jahres entgegengenommen.

Mehr Informationen zu den Preisen der Rolf-und-Hubertine-Schiffbauer-
Stiftung gibt es auf der DGG-Website für Preise und Stipendien:
https://www.dggeriatrie.de/wissenschaft/preise-und-stipendien/1056-preise-
der-rolf-und-hubertine-schiffbauer-stiftung

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