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Zukunftskonferenz zu nachhaltiger und resilienter Mobilität im Elbe Valley

Gruppenarbeit Zielbild Mobiles Elbe Valley
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Gruppenarbeit Zielbild Mobiles Elbe Valley
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Am 10.09.2024 fand die „Zukunftskonferenz zu nachhaltiger und resilienter
Mobilität“ im Rahmen des Vorhabens „Mobiles Elbe Valley” veranstaltet vom
IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung aus Berlin im
DeveLUP in Ludwigslust statt.

Mit Akteuren aus den Bereichen Verkehr, Mobilität, Regionalentwicklung,
Politik sowie Zivilgesellschaft wurde ein geteiltes Zielbild
zukunftsfähiger Mobilität für das Vierländereck der Landkreise
Ludwigslust-Parchim, Stendal, Prignitz und Lüchow-Dannenberg entwickelt.
Hierfür durchleuchteten die rund 40 Teilnehmenden in produktiven
Arbeitsphasen die vergangene und gegenwärtige Mobilität sowie Bedürfnisse
der Menschen vor Ort und betrachteten innovative Mobilitätsoptionen.

So kamen Verantwortliche aus den Kommunalverwaltungen der vier Landkreise,
zivilgesellschaftlichen Vereinen und Umweltverbänden,
Forschungseinrichtungen, aber auch Vertreter*innen der Wirtschaft zum
wirksamen Arbeiten im Sinne einer nachhaltigen, ländlichen Mobilität
zusammen. Die bewährte Methode der Zukunftskonferenz mit Ursprung aus der
Zukunftsforschung basiert auf einem strukturierten Drei-Schritte-Ansatz:
dem Blick in die Vergangenheit und Gegenwart sowie der Entwicklung eines
geteiltes Zukunftsbildes.

Die Zukunftskonferenz bzw. das Gesamtvorhaben „Mobiles Elbe Valley“ zielt
darauf ab, die Vernetzung der vier beteiligten Landkreise und den
konstruktiven Dialog zwischen relevanten Akteuren zu stärken. Hinsichtlich
der Zukunft der ländlichen Mobilität im Vierländereck äußerten die
Teilnehmenden ein breites Spektrum an Meinungen. Daraus bildete sich ein
Konsens bezüglich der wesentlichen Aspekte einer Mobilitätsvision für die
Region heraus: Zum einen wird die Elbe als ein kulturell verbindendes,
jedoch geografisch trennendes Element wahrgenommen. Um diese Trennung zu
überwinden, wurde die Idee eines regionalen Mobilitätsausschusses zur
Verbesserung der Kommunikation zwischen den Akteuren angeregt. Zudem
besteht der Wunsch nach einer Standardisierung der Tarife über die
Bundesländergrenzen hinweg. Autonome Verkehre, sei es auf der Straße, der
Schiene oder auf dem Wasser, wurden als wichtiges Zukunftsthema
identifiziert. Sharing-Angebote im Kontext von Nachbarschaften und
Dorfgemeinschaften werden vor allem in Bezug auf die Daseinsvorsorge und
das soziale Miteinander als notwendig erachtet. Ingo Kollosche,
Forschungsleiter für Zukunftsforschung und Transformation am IZT: „Die
Teilnehmenden haben sehr engagiert mitgearbeitet und konnten ihr
spezifisches Wissen und ihre Erfahrungen aktiv einbringen. Das ist für die
Fortsetzung unserer Arbeit grundlegend. So können wir viel stärker auf die
wirklichen Bedarfe der Elbe Valley Region eingehen und diese mitdenken.“

Die Kernaussagen wurden durch Graphic Recording künstlerisch mit Stift und
Papier dokumentiert und werden im Nachhinein digitalisiert. Die in der
Zukunftskonferenz gewonnenen Ergebnisse werden nicht nur im weiteren
Forschungsprozess genutzt, sondern fließen auch direkt in die praktische
Umsetzung ein. Geplant sind u. a. Mobilitätsprojekte in den Bereichen des
autonomen Fahrens und nachbarschaftlichen Carsharings. Zudem soll die
Entwicklung eines Verkehrsnachfragemodell für die Gesamtregion angestoßen
werden, welches eine fundierte Grundlage für sinnvolle Mobilitätsangebote
und Mobilitätsstationen bilden soll. Um den Austausch der beteiligten
Akteure aufrechtzuerhalten sowie Themenfelder und Arbeitsgruppen für die
weitere Projektarbeit zu definieren, sind digitale Treffen für Ende 2024
angesetzt:

Die Fortbewegung von A nach B auf dem Land ist oft mit Hindernissen
verbunden. Das prägnanteste Beispiel hierfür ist der ÖPNV, der von den
Menschen vor Ort vermehrt als unzureichend empfunden wird und meist auf
den Verkehr für Schüler*innen reduziert ist. Demzufolge ist die Pkw-Dichte
in der ländlichen Region hoch. Dies entspricht weder einer nachhaltigen
Mobilitätswende, noch gewährt es Personen, die keinen eigenen Pkw fahren
können oder wollen, den gleichberechtigten Zugang zu Mobilität und so auch
zur sozialen Teilhabe. Bereits in der Vergangenheit gab es zahlreiche
Ansätze, die Mobilität auf dem Land vielfältiger zu gestalten, etwa eigens
initiierte Rufbusangebote. Trotz des Erfolges vieler dieser Ansätze gelang
es dennoch oft nicht, diese langfristig zu verstetigen. Gegenwärtig
beeinflussen externe Trends und Treiber das regionale Mobilitätssystem.
Dazu zählen z.B. die Digitalisierung und Automatisierung von Verkehren
sowie sich wandelnde Ansprüche der Menschen hin zu mehr Nachhaltigkeit und
einer flexibleren Lebensgestaltung. Insbesondere der demografische Wandel
und die ländliche Zersiedlung führen dazu, dass Einrichtungen der
täglichen Daseinsvorsorge wie Gesundheitszentren, Einkaufsmöglichkeiten
und kulturelle Institutionen sich zurückziehen, was für die Bevölkerung
längere Wege bedeutet. Dies stellt zunehmend eine Herausforderung
besonders für ältere Menschen dar. Obwohl hierzu ein regelmäßiger
Austausch zwischen den Verkehrsbetrieben wie auch landkreisübergreifende
Treffen stattfinden, wurde dennoch deutlich, dass es noch an weiteren
ressort- und grenzübergreifenden Kooperationen mangelt.

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