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IFAT 2024: Wasser im Kreis führen

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Unter dem Motto »Water reuse for a sustainable future« stellt Fraunhofer
UMSICHT auf der diesjährigen IFAT in München verschiedene Technologien zur
Wasserkreislaufführung und Abwasseraufbereitung vor. Der Fokus liegt auf
der verbesserten Abscheidung von Schadstoffen und einer höheren
Ressourcen- und Energieeffizienz.

Bedingt durch Klimawandel und Bevölkerungswachstum wird die Ressource
Wasser immer knapper. Zudem werden durch Abwässer umweltrelevante
Substanzen wie Spurenstoffe, Mikroplastik oder PFAS eingeleitet – mit
teils kritischen Folgen für das Ökosystem. Bisherige Technologien zur
Abwasseraufbereitung sind ressourcen- und kostenintensiv und kommen
bislang noch nicht flächendeckend zum Einsatz. Sie sind auch nur begrenzt
effektiv, indem beispielsweise die vierte Reinigungsstufe einer Kläranlage
nicht alle Spurenstoffe entfernen kann. Auch deshalb findet aktuell noch
keine umfassende Wasserwiedernutzung zur Entlastung unserer
Wasserversorgungssysteme statt.

Fraunhofer-Allianz »SysWasser«: Abwasserströme aufbereiten

In der Fraunhofer-Allianz »SysWasser« bündeln insgesamt neun Fraunhofer-
Institute, darunter das Fraunhofer UMSICHT, ihre Kompetenzen in der
Erforschung und Entwicklung rund um das Thema Wasserkreislauf. Ihr
gemeinsames Ziel: Abwasserströme aus Industrieprozessen und der kommunalen
Abwasserreinigung technisch so aufbereiten, dass Wasser im Prozess
wiederverwendet werden kann und/oder keine umweltkritischen Stoffe in die
Natur gelangen. »Wir wollen Wasser in verschiedenen Szenarien aufbereiten
und recyceln, zum Beispiel in Industrieprozessen oder Wiederverwendung in
der Landwirtschaft«, erklärt Lukas Rüller vom Fraunhofer UMSICHT.
Gleichzeitig sollen aus chemischen Prozessen oder der Stahlindustrie
Säuren und Laugen zurückgewonnen und so im Kreislauf geführt werden.

Das Oberhausener Forschungsinstitut ist im Rahmen von »SysWasser« unter
anderem für das Thema Membrantechnik zuständig. Eine robuste Technologie,
die flexibel zentral oder dezentral anwendbar ist. Je nach Anwendungsfall
und zu entfernenden Bestandteilen kommen individuelle Lösungen zum
Einsatz: Vorwärtsosmose, Reverse-Osmose, Ultra- oder Nanofiltration. Ein
neuartiger Schwingfilter hilft, die Energieeffizienz zu steigern. Zur
spezifischen Entfernung von Spurenstoffen eignen sich Adsorberharze oder
CDI-Systeme (Capacitive deionization). Diese reversiblen
Adsorptionstechnologien ermöglichen die Regeneration und Wiederverwendung
des Adsorbermaterials, was wiederum den Materialverbrauch minimiert und
gleichzeitig den Energieverbrauch optimiert.

Lukas Rüller: »Ein großer Vorteil unseres Angebots zur
Abwasseraufbereitung ist, dass es nicht nur kosten- und
ressourcenschonender ist, sondern auch die Rückgewinnung von potenziell
wertvollen Abwasserbestandteilen ermöglichen kann.«

Willkommen auf dem IFAT-Messestand

Auf der diesjährigen IFAT stellt Fraunhofer UMSICHT das Schwingfiltermodul
und weitere Technologien zur Abwasseraufbereitung aus. Außerdem können
sich interessierte Messebesucherinnen und -besucher über die Nutzung von
CO2 zur Produktion von Plattformchemikalien und das Projekt »Biolectid«
informieren. In einem bio-elektrochemischen Fermentationsprozess wird hier
aus Glukose und CO2 einer Biogasanlage biobasierte Bernsteinsäure
hergestellt. Es werden technische Ansätze zur Herstellung von Biomethan
aus CO2 einer Biogasanlage und grünem Wasserstoff gezeigt. Und es gibt
Informationen zum biologischen Prüflabor, in dem zertifizierte
Untersuchungen zum Abbau von Produkten wie Kunststoffen in der Umwelt
(Kompost, Boden etc.) durchgeführt werden.

Fraunhofer UMSICHT vom 13. bis 17. Mai 2024 auf der IFAT in München: Stand
B2.338. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.