Eine Plattform, die Akteur*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft mit einem gemeinsamen Interesse an KI-Anwendungen verbindet – die wird mit dem neuen Zentrum für Angewandte Künstliche Intelligenz (ZAKI) an der Ernst-Abbe-Hochschule (EAH) Jena ermöglicht. Die Carl-Zeiss- Stiftung fördert den Aufbau des Zentrums mit 2,7 Millionen Euro, weitere 300.000 investiert die Hochschule. „Wir möchten mit unserem Zentrum für Angewandte Künstliche Intelligenz die Transformation zu einer Wissensgesellschaft unterstützen und dabei die Bedarfe der regionalen und überregionalen Unternehmen berücksichtigen.“ Im Fokus des am 1.4.2023 beginnenden Vorhabens ZAKI steht die Unterstützung von interdisziplinären anwendungsorientierten KI-Projekten. Die Projektleitung haben Prof. Kristin Mitte, Vizepräsidentin für Forschung und Entwicklung der EAH Jena, sowie Prof. Dirk Schmalzried aus dem Bereich Wirtschaftsinformatik übernommen. „Mit Hilfe von Machine Learning werden Projekte in verschiedensten Bereichen wie Robotik, Automatisierung, E-Commerce und Werkstoffwissenschaften auf eine neue Ebene gehoben. Neue Projektideen und Anwendungsszenarien sollen erschlossen werden“, so Schmalzried. Eine wichtige Grundlage für die erfolgreiche, breite Etablierung des Themas KI an der EAH Jena sei auch die gezielte Ausbildung von wissenschaftlichem Nachwuchs, betonen beide. Unternehmen wünschen sich schon seit langem bessere Netzwerke und einen stärkeren Austausch mit Hochschulen, um Hilfe sowie Unterstützung in der Ausgestaltung von KI-Anwendungen zu erhalten und gemeinsam Problemlagen zu identifizieren und zu lösen. „Genau an diesen Stellen setzt das neue Zentrum für Angewandte Künstliche Intelligenz an, hier wird zukünftig anwendungsorientierte Forschung mit wirtschaftlichem und gesellschaftlichem Transfer verknüpft, um so ein regionales Innovationssystem in Jena zu verwirklichen“, sagt Prof. Kristin Mitte. Bereits seit mehreren Jahren sieht die EAH Jena Themen der Digitalisierung als Fundament hinsichtlich ihrer Forschungs- und Lehraktivitäten an. Dies bezieht sich im Besonderen auch auf den Bereich von KI. Das ZAKI gibt den Aktivitäten vieler Arbeitsgruppen, die bereits in KI-bezogenen Projekten forschen, einen Rahmen und unterstützt den Transfer. So kann ein wesentlicher Impuls für die Hochschule und für die gesamte Region im Feld der angewandten KI gesetzt werden. Ein Anliegen des Projektes ist außerdem, bereits Kinder und Jugendliche für das Thema Künstliche Intelligenz zu begeistern und Wissen darüber zu vermitteln. Die personelle Breite der beteiligten Professuren an der EAH Jena wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen: Mit der Unterstützung von Bund und Land (PROFIT) werden zwei Professuren mit engem Bezug zur Digitalisierung besetzt. Ein aktuell im Aufbau befindliches Labor für Augmented/Virtual Reality wird als zusätzliches infrastrukturelles Element bereitgestellt. Zudem bestehen über das Verbundprojekt Nucleus Jena und Startup@EAH umfangreiche Strukturen und Kompetenzen in den Bereichen Transfer und Entrepreneurship. Über die Carl-Zeiss-Stiftung Die Carl-Zeiss-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, Freiräume für wissenschaftliche Durchbrüche zu schaffen. Als Partner exzellenter Wissenschaft unterstützt sie sowohl Grundlagenforschung als auch anwendungsorientierte Forschung und Lehre in den MINT-Fachbereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). 1889 von dem Physiker und Mathematiker Ernst Abbe gegründet, ist die Carl-Zeiss- Stiftung eine der ältesten und größten privaten wissenschaftsfördernden Stiftungen in Deutschland. Sie ist alleinige Eigentümerin der Carl Zeiss AG und SCHOTT AG. Ihre Projekte werden aus den Dividendenausschüttungen der beiden Stiftungsunternehmen finanziert.