Das Institut für Hygiene und Public Health (IHPH) des Universitätsklinikums Bonn (UKB) hat sich in der Ausschreibung „Globaler Wandel: Klima, Umwelt und Gesundheit“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) durchgesetzt. Mit einer Fördersumme des BMBF in Höhe von knapp 1,5 Mio. Euro wird die Green Balance Nachwuchsgruppe in den nächsten fünf Jahren städtische Grünflächen der Region Köln-Bonn und ihren Einfluss auf unsere Gesundheit untersuchen. Bonn und Köln sind attraktive und beliebte Städte, die stetig wachsen. Mit der steigenden Einwohnerzahl und der Förderung von Klimaschutz und Nachhaltigkeit geht auch immer mehr die Planung städtischer Grünflächen einher. Parks, Naherholungsgebiete, Wälder oder Wasserflächen sind beliebte Freizeitorte der Städterinnen und Städter. Doch was sind die Vor- und Nachteile, aber auch die Risiken dieser Grünflächen für die menschliche Gesundheit? „Insbesondere vektorübertragende Krankheiten, z.B. durch Zecken oder Stechmücken, aber auch allergische Beschwerden können durch die urbane Biodiversität an Bedeutung zunehmen. Diese Gesundheitsrisiken werden derzeit nicht systematisch erforscht und nur beiläufig in Grünflächenplanungen berücksichtigt“, so Prof. Nico Mutters, Direktor des IHPH am UKB. Das wird Dr. Timo Falkenberg, Wissenschaftler des GeoHealth Centre im IHPH am UKB nun mit einer Nachwuchsforschungsgruppe zum Thema „Green Balance – positive und negative Gesundheitsauswirkungen der städtischen Biodiversität“ ändern. In seinem vom BMBF mit knapp 1,5 Mio. Euro geförderten Vorhaben werden die positiven und negativen Gesundheitsauswirkungen untersucht und in einer „Green Balance“ einander gegenübergestellt. Hierbei wird ein ganzheitlicher Gesundheitsansatz verfolgt: Physische, mentale und soziale Gesundheit werden berücksichtigt. „In der Studie untersuchen wir zehn bis fünfzehn ausgewählte Grünflächen in der Region Köln-Bonn. Wir führen u.a. Messungen, z.B. zu Temperatur und Feinstaubbelastung, durch und befragen Besucherinnen und Besucher über den Einfluss der Grünflächen auf ihre mentale Gesundheit, das Wohlbefinden und die Stressreduktion“, so Dr. Timo Falkenberg. Weitere Forschungen beziehen sich auf die Tiere und Lebewesen der Stadt. „Auch wilde Tiere, wie z.B. Füchse, halten sich durch die Ausdehnung der Städte immer öfter in städtischen Zentren auf und tragen mitunter für den Menschen gefährliche Zecken in den urbanen Raum. Wir analysieren das Vorkommen der Zecken und untersuchen sie auf die Bakterieninfektion Borreliose“, ergänzt Falkenberg. Ziel des Forschungsprojektes ist es, Handlungsempfehlungen zur Risikoreduzierung und Steigerung der positiven Auswirkungen von städtischen Grünflächen zu erarbeiten und diese an die Entscheidungsträger zu kommunizieren. „Wir freuen uns über die BMBF-Förderung der Nachwuchsgruppe, die Im Sinne eines One Health oder Planetary Health Ansatzes die Wechselwirkungen zwischen einzelnen Biodiversitätselementen, Tieren und Menschen analysiert, um Synergien und Konflikte zwischen Biodiversitätsförderung, Ökosystemleistungen und Gesundheitsrisiken zu identifizieren“, sagt Prof. Thomas Kistemann, Leiter des WHO Kollaborationszentrums (WHO CC) am UKB. Neben dem Nachwuchsforschungsgruppenleiter, Dr. Timo Falkenberg, werden drei Promotionsstudierende in den städtischen Grünflächen der Region Köln-Bonn forschen. Bewerbungen werden derzeit noch entgegengenommen. Pressekontakt: Viola Röser Pressesprecherin am Universitätsklinikum Bonn (UKB) Stabsstelle Kommunikation und Medien am Universitätsklinikum Bonn Tel. +49 228 287-10469 E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB werden pro Jahr etwa 500.000 Patient*innen betreut, es sind 8.800 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt 1,5 Mrd. Euro. Neben den über 3.300 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr weitere 580 Frauen und Männer in zahlreichen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht im Wissenschafts-Ranking auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW, weist den dritthöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf und hatte in den Corona- Jahren 2020 und 2021 als einziges der 35 deutschen Universitätsklinika einen Leistungszuwachs