Festival „Mit der Zeit“ zum 100-jährigen Jubiläum der Fachrichtung Modedesign an der Hochschule Trier
Mit zahlreichen Ausstellungen und Vorträgen sowie zwei großen Modenschauen
wurde das Jubiläum als großes Modefestival vom 08. bis 10. Juli gefeiert.
Für ein Wochenende verwandelte sich der historische Gebäudekomplex rund um
den Irminenfreihof, der „Heimat“ der Trier Modedesigner*innen, in ein
Festivalgelände. Zahlreiche Ausstellungen und Veranstaltungen
beschäftigten sich zum 100-jährigen Jubiläum mit den Themen Mode, Vielfalt
und Nachhaltigkeit. Auf Einladung der Fachrichtung waren Alumni, Freunde
und Förderer sowie bekannte Namen aus der Modebranche zu Gast. Die
Veranstaltung fand unter der Schirmherrschaft der rheinland-pfälzischen
Ministerin Malu Dreyer statt.
Mode im Zentrum des Lebens
Zum offiziellen Festakt am Samstag war auch der Trierer Oberbürgermeister
Wolfram Leibe sowie die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela
Schmitt vor Ort. „Die Fachrichtung Modedesign in Trier gilt zurecht als
eine der anerkanntesten in Deutschland, sie ist ein Leuchtturm des Landes.
Mode kann Tradition und Moderne verbinden sowie wirtschaftliche
Nachhaltigkeit mit ressourcenschonender Design- und Produktionsweise in
Einklang bringen. Designer*innen sind immer auch Protagonisten aktueller
ökonomischer, sozialer und ökologischer Entwicklungen“, betonte Schmitt.
Die Präsidentin der Hochschule, Prof. Dr. Dorit Schumann, der Dekan des
Campus Gestaltung, Prof. Dr. Matthias Sieveke und der Leiter der
Fachrichtung Modedesign, Prof. Dirk Wolfes als Initiator und Organisator
des Festivals, begrüßten die zahlreichen Gäste, die aus ganz Deutschland,
aber auch aus aller Welt zum Festival gekommen waren. „Es freut mich, dass
wir dieses Jubiläum so ausgelassen in großer, internationaler Runde
feiern. Schön, dass unsere Absolvent*innen auch nach dem Studium mit der
Fachrichtung verbunden bleiben und unserer Einladung gefolgt sind. Großer
Dank gilt allen Studierenden und dem gesamten Kollegium, die mit viel
Herzblut und außergewöhnlichem Engagement weit über den regulären
Stundenplan hinaus an der Umsetzung des Festivals gearbeitet haben,“ so
Wolfes.
Große Namen der internationalen Modebranche zu Gast am Campus Gestaltung
Strahlkraft und Reichweite über die Region hinaus: Die Fachrichtung
Modedesign in Trier hat weltweit ein hohes Renommee, viele Alumni arbeiten
nach ihrem Studium als Designer*innen für internationale Modefirmen wie
MARC O’POLO, Calvin Klein, Marc Cain oder Saint Laurent. Und trotzdem sind
sie immer noch eng mit der Fachrichtung verbunden, die guten Kontakte –
von denen auch die derzeitigen Studierenden profitieren – bleiben oft auch
nach dem Studium bestehen.
Symposium und internationale Partnerhochschulen
Neben den Ausstellungen, die teilweise im Rahmen des Kulturprogramms zur
Landesausstellung „Der Untergang des Römischen Reiches“ stattfanden, wurde
auch ein Symposium zur den Herausforderungen und Möglichkeiten der
Nachhaltigkeit in der Modebranche veranstaltet. Ebenso waren am
Festivalwochenende Studierende und Lehrende der Design-Partnerschulen ESAD
Porto, BCU Birmingham und ZUYD Maastricht zu Besuch. Der internationale
Austausch wurde gefördert vom Deutschen Akademischen Austauschdienst und
dem Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Ausverkaufte Modenschauen in der Europahalle Trier
Absolute Höhepunkte des Festivals waren sicherlich die beiden Modenschauen
am Abend in der Europahalle. Die Modenschauen der Fachrichtung Modedesign
sind überregional seit vielen Jahren bekannt und beliebt. Und so war es
auch kein Wunder, dass die Shows bereits Wochen zuvor ausverkauft waren.
Um allen die Möglichkeit zu bieten, wurde die Show im Livestream auf
OK54.de übertragen. Die Models auf dem Laufsteg waren zuvor im Rahmen
eines „Diversity Castings“ ausgewählt worden. Losgelöst von typischen
Modelmaßen und Stereoptypen waren hier Persönlichkeit und Ausstrahlung
gefragt, Konfektionsgröße und Alter spielten keine Rolle.
Drei dotierte Preise an talentierte Nachwuchsdesigner*innen verliehen
Die große „Anniversary Show“ am Samstag wurde von der ältesten ehemaligen
Dozentin Ursula Weissroth sowie dem jüngsten Studenten eröffnet. Gemeinsam
drückten sie den Buzzer zur Eröffnung der Show. Nach der Show wurde der
Modepreis der Stadt Trier durch Oberbürgermeister Wolfram Leibe verliehen.
Aus über 40 eingereichten studentischen Kollektionen wählte die
hochkarätig besetzte Jury die Arbeit „Is it cold in the water?“ von
Master-Absolvent Joshua Sengespeick. Die Kollektion strahlt Orginalität
und Frische aus, sie verbindet mit Witz und Ironie Sportswear-Elemente mit
Haute Couture“, so das Statement der Jury. Der von der Sparkasse Trier
gestiftete Preis ist mit 3.000 € dotiert und wurde erstmals auch in Form
einer Skulptur verliehen. Diese ging aus einem Designwettbewerb der Stadt
hervor, der Gewinnerentwurf der Studierenden Patrick Johnson und Tabea
Sand (Fachrichtung Modedesign) zeigt einen dreidimensionalen Grundriss des
Irminenfreihofes aus transparentem Plexiglas.
Ganz überraschend und spontan hatte sich die Jury auch dazu entschieden,
einen weiteren Jurypreis in Höhe von 1000 Euro für ihre innovative und
zukunftsweisende Kollektion an Master-Absolventin Paola Olaguivel zu
verleihen. „Emotionen im Metaversum“ ist die erste komplett virtuell im
3D-Design entstandene Kollektion in Trier, eine absolute Premiere. Und so
waren auch keine Modells auf dem Laufsteg, sondern Avatare präsentierten
per Video die Kleidung.
Jurymitglieder Modepreis der Stadt Trier
- Antje Selzer – Calvin Klein
- Richard Gihr – Marc Cain
- Miranda Konstantinidou – Konplott
- Reinhard Brodel – C&A
- Dr. Elisabeth Dühr – Stadtmuseum Simeonstift Trier
In diesem Jahr wurde erstmalig auch ein Zuschauerpreis vergeben, gestiftet
von Miranda Konstantinidou/KONPLOTT Schmuck. Hier entschied das Publikum
per Stimmzettel. Der diesjährige Gewinner ist Master-Absolvent Hani Akkil
mit seiner Kollektion „Ninfa Fiorentina“. Seine Haute Couture-Kollektion
zeigte eine ins Surrealistische gesteigerte Interpretation des Motives der
eingefrorenen Bewegung.
Miranda Konstantinidou, die selbst Anfang der 90er Jahre Modedesign in
Trier studiert hat, verlieht den mit 2.500 € dotierten Preis im Anschluss
an die „Anniversary Show“.
Das Jubiläum wurde durch das rheinland-pfälzische Ministerium für
Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, die Stiftung
Rheinland‐Pfalz für Kultur, die Kulturstiftung der Sparkasse Trier, die
Lotto Rheinland‐Pfalz – Stiftung, die Stadt Trier, den Förderkreis der
Hochschule Trier, die Wissenschaftsallianz sowie weitere Sponsoren
gefördert.
>> Weitere Informationen zum Jubiläum, zur Geschichte sowie zum
Begleitprogramm finden Sie auf www.mitderzeit.com
Modedesign in Trier – Ein Studiengang mit Geschichte und Tradition
Die Fachrichtung Modedesign an der Hochschule Trier gilt nicht nur als
eine der anerkanntesten in Deutschland, sie ist auch die älteste noch
existierende Einrichtung für Modedesign, die als Designklasse 1922 an der
damaligen Werkkunstschule Trier gegründet wurde. Heute verbinden sich hier
die Traditionen eines Craft Thinking mit digitalen Technologien, um
innovative Gestaltung zu entwickeln. Die Digitalisierung des Modedesigns
eröffnet neue Möglichkeiten und bildet eine perfekte Ergänzung zur
klassischen Ausbildung. Aktuell studieren hier über 200 Studierende aus 26
Ländern.