Pin It
Untersuchen den Feinstaub von unterschiedlichen Verursachern: Prof. Thomas Adam (links) und Prof. Andreas Hupfer  Siebold  unibwm
Untersuchen den Feinstaub von unterschiedlichen Verursachern: Prof. Thomas Adam (links) und Prof. Andreas Hupfer Siebold unibwm

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Universität der Bundeswehr
München untersuchen die gesundheitsschädliche Wirkung des sogenannten
Ultrafeinstaubs der im Flugbetrieb entsteht und vergleichen dies mit
Emissionen im Straßen- und Schiffs- und Bahnverkehr.

Luftverschmutzung stellt ein großes Gesundheitsrisiko mit weltweit mind. 5
Millionen Todesfällen pro Jahr dar. Besonders der Ultafeinstaub, das sind
Partikel mit einem Durchmesser von kleiner als 100 Nanometern und damit
tausendmal kleiner als ein menschliches Haar, wird für schwerwiegende
Atemwegserkrankungen verantwortlich gemacht. Der Straßenverkehr hat am
Entstehen von Ultrafeinstaub einen hohen Anteil, da er vorwiegend bei
Verbrennungsprozessen entsteht.

Ziel des von der EU finanzierten Forschungsvorhabens Ultrhas („ULtrafine
particles from TRansportation – Health Assessment of Sources“) ist es, die
gesundheitlichen Risiken des Ultrafeinstaubs von verschiedenen verkehrs-
bedingten Verursachern gegenüber zu stellen und eine Risikobewertung
vorzunehmen. Darüber hinaus finden Untersuchungen zu Alterungsprozessen
der Partikel in der Atmosphäre statt um deren Einfluss auf das Klima
besser zu verstehen. Neben Abgasen von Diesel- und Benzinmotoren aus Pkw
und Lkw werden Emissionen von Schiffsmotoren und Flugzeugantrieben sowie
metallische Abriebe aus Bremsen und Bahn-Oberleitungen betrachtet.

Realitätsnahe Untersuchungen im Labor
Die Forschungsarbeiten an den Flugantrieben werden dabei von Prof. Andreas
Hupfer vom Institut für Aeronautical Engineering und Prof. Thomas Adam vom
Institut für Chemie und Umwelttechnik durchgeführt. In aufwendigen
Voruntersuchungen an realen Triebwerken und im Labor wird versucht das
chemisch-physikalische Emissionsmuster von echten Flugantrieben möglichst
realitätsnah auf einem selbst entwickelten Modellprüfstand abzubilden.

Im Anschluss werden in einer mehrwöchigen Messkampagne die umfangreichen
toxikologischen Studien in Kooperation mit den Projektpartnern aus
Deutschland, Norwegen, Finnland und der Schweiz durchgeführt. Unterstützt
wird das Vorhaben zusätzlich durch die Forschungsgruppe „Small Aero
Engines“, einem Gemeinschaftsprojekt der Universität der Bundeswehr
München und der Technischen Universität München. Gefördert durch das
Forschungsnetzwerk Munich Aerospace untersucht „Small Aero Engines“ die
Eigenschaften alternativer Kraftstoffe für die Luftfahrt.

Das Projekt Ultrhas startete am 1. September 2021 und hat eine Laufzeit
von vier Jahren. Gefördert wird es innerhalb des EU Förderprogramms
Horizon 2020.

Kooperationspartner sind das Helmholtz Zentrum München, die Universität
Rostock, das Norwegian Institute of Public Health, die University of
Eastern Finland, das Finnish Institute for Health and Welfare und die
Universität Fribourg.