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Atemnot, Brustschmerzen, Leistungsschwäche: Ist das Herz oder die Lunge schuld?

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Herz und Lunge sind eng verbundene Organe mit Wechselwirkungen. Das zeigt
sich häufig bei Krankheiten wie Herzschwäche, Lungenhochdruck und
Lungenembolie

Ob Atemnot oder Brustschmerzen: Bei vielen Beschwerden im Brustkorb ist
zunächst unklar, ob die Ursache im Bereich des Herzens oder der Lunge
liegt. Kein Wunder, denn die beiden Organe befinden sich in unmittelbarer
Nähe – und sie hängen eng zusammen: „Auch funktionell stehen Herz und
Lunge in enger Wechselbeziehung”, erklärt Prof. Dr. med. Thomas Meinertz,
Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Herzstiftung. „So
erklärt es sich, dass viele Erkrankungen des Herzens zugleich auch die
Lunge bedrohen, umgekehrt können Erkrankungen der Lunge dem Herzen
schweren Schaden zufügen.” Den Zusammenhängen der beiden Organe widmet
sich die aktuelle Ausgabe der Herzstiftungs-Zeitschrift HERZ heute mit dem
Titel „Herz und Lunge – Die Unzertrennlichen“. In dieser Ausgabe
informieren Herz- und Lungenspezialisten über Lungenembolie, COPD,
Lungenhochdruck und viele weitere Themen auf diesem Gebiet. Auch Patienten
kommen zu Wort und berichten. Ein Probeexemplar der Zeitschrift kann unter
Tel 069 955128-400 oder unter www.herzstiftung.de/bestellung angefordert
werden. Infos zur Lungenembolie finden Betroffene und Interessierte unter
www.herzstiftung.de/lungenembolie-und-herz

Ein schwaches Herz verursacht Atemnot
Wie schnell sich eine Störung des einen Organs am anderen bemerkbar macht,
zeigt sich am Beispiel der Herzschwäche (Herzinsuffizienz). „Bei
Patienten, deren Herz so deutlich geschwächt ist, dass es nicht mehr
ausreichend Blut in den Körper transportieren kann, staut sich das Blut in
den Lungenvenen, nachfolgend auch in den feinen Lungengefäßen, den
Lungenkapillaren“, erklärt der Lungenfacharzt Prof. Dr. med. Thomas Bahmer
vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein. Das behindere den
lebenswichtigen Austausch der Atemgase – es komme zu akuter Atemnot.
„Dieser Flüssigkeitsaufstau ist es, den ein Patient mit Herzschwäche als
akute Atemnot empfindet, ein nicht selten lebensbedrohliches Gefühl.“ Eine
schwere und dauerhafte Herzschwäche führt schließlich zu einer
Flüssigkeitsansammlung in der Lunge, die Atemnot verstärkt sich und wird
chronisch.
Ein umgekehrtes Beispiel: Ist der Druck in den Lungengefäßen erhöht
(Lungenhochdruck oder pulmonale Hypertonie), muss die rechte Herzkammer
stärker pumpen. Das hat Konsequenzen für die Herzklappe, die sich zwischen
dem rechten Vorhof und der rechten Herzkammer befindet: Der Ring der
sogenannten Trikuspidalklappe wird überdehnt, die Klappe wird undicht und
es kommt zu Herzproblemen. „Die Ursachen für eine pulmonale Hypertonie
sind vielfältig, doch die Folgen sind gravierend, insbesondere für das
Herz“, betont die Lungenspezialistin aus Hamburg, Priv.-Doz. Dr. med.
Anne-Marie Kirsten. Auch andere Lungenerkrankungen wie die chronisch-
obstruktive Lungenerkrankung (COPD) oder Covid-19 haben Auswirkungen auf
das Organ.

Angeborene Herzfehler mit Folgen für die Lunge
Die engen Zusammenhänge zwischen Herz und Lunge zeigen sich auch bei
angeborenen Herzerkrankungen: Die meisten Herzfehler haben unmittelbare
Auswirkungen auf den Lungenkreislauf. Beispielsweise führen Löcher in der
Herzscheidewand (Septumdefekt) häufig zu einer vermehrten Durchblutung der
Lunge und in der Folge zu einem Lungenhochdruck. Engstellen oder
Verschlüsse der Pulmonalklappe hingegen führen zu einer verminderten
Durchblutung der Lunge und sind unmittelbar lebensbedrohlich. Kinder, die
mit einem solchen Herzfehler geboren werden, müssen kurz nach der Geburt
operiert werden, um zu überleben. „Angeborene Herzerkrankungen haben in
der Erwachsenenkardiologie viele Jahre kaum eine Rolle gespielt“, sagt
Prof. Dr. med. Angelika Costard-Jäckle, Kardiologin am Herz- und
Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen. Dank der modernen Medizin erreichten
erfolgreich operierte Patienten aber inzwischen häufig das
Erwachsenenalter. „Gemeinsam ist diesen Patienten, dass sie neben den
Herzproblemen meist zusätzlich Probleme mit dem Lungenkreislauf oder der
Lunge selbst haben. Sie benötigen daher in Zukunft nicht nur die Betreuung
durch einen EMAH-Kardiologen mit spezieller Expertise für die
Patientengruppe der Erwachsenen mit angeborenem Herzfehler, kurz: EMAH,
sondern in vielen Fällen auch die eines Lungenspezialisten.“ In „HERZ
heute“ erläutern die Herz- und Lungenspezialisten/-innen beispielhaft
typische Konstellationen dafür, wie angeborene Herzfehler die Durchblutung
und damit die Funktion der Lungen auf unterschiedliche Art beeinflussen
können.

Zusatziformation:
Zwei Blutkreisläufe in enger Beziehung
Herzprobleme verursachen häufig auch Kreislaufbeschwerden. Allerdings hat
unser Körper nicht nur einen, sondern zwei Blutkreisläufe: den kleinen
Lungen- und den großen Körperkreislauf. Im Lungenkreislauf wird das Blut
mit Sauerstoff aufgefüllt. Der große Körperkreislauf versorgt die Organe
und Gewebe des Körpers mit Sauerstoff und Nährstoffen. Beide Kreisläufe
werden vom Herzen angetrieben: Bei jedem Herzschlag pumpt die linke
Herzkammer sauerstoffreiches Blut in den großen Körperkreislauf. In den
Geweben, und Organen gibt das Blut Sauerstoff an die Körperzellen ab. Das
sauerstoffarme Blut fließt über die Venen und den rechten Vorhof zurück in
die rechte Herzkammer. Diese pumpt das sauerstoffarme Blut in den
Lungenkreislauf, wo es wieder mit Sauerstoff angereichert wird.
Anschließend fließt das sauerstoffreiche Blut über den linken Vorhof in
die linke Herzkammer zurück. Mit dem nächsten Herzschlag beginnt der
Kreislauf erneut.

(cme)

Für Betroffene und Interessierte: Jetzt Probeexemplar der aktuellen HERZ
heute anfordern!
Die Zeitschrift HERZ heute erscheint viermal im Jahr. Sie wendet sich an
Herz-Kreislauf-Patienten und deren Angehörige. Weitere Infos zum Thema
bietet die aktuelle Zeitschrift HERZ heute 4/2021 „Herz & Lunge – Die
Unzertrennlichen“ Ein kostenfreies Probeexemplar ist unter Tel. 069
955128-400 oder unter www.herzstiftung.de/bestellung erhältlich.

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