Valerie Wolf Gang ist „Artist in Residence“ am DFKI Saarbrücken
Vier Wochen lang öffnet das DFKI seine Labore, Werkstätten und Büros für
die Medienkünstlerin, Filmregisseurin und Kunstforscherin Valerie Wolf
Gang aus Slowenien. Die Künstlerin ist im Rahmen des Großprojekts
„Generation A=Algorithmus“ Stipendiatin des Goethe-Instituts und vom 18.
September bis zum 16. Oktober 2021 „Artist in Residence“ am DFKI Standort
Saarbrücken. Ziel des Programms ist es, den künstlerischen Zugang zu
Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu fördern.
Valerie Wolf Gang arbeitet an der Schnittstelle zwischen Kunst und
Wissenschaft. In ihren Arbeiten thematisiert sie häufig die Beziehung
zwischen Mensch und Technologie. Ihre Werke werden international
ausgestellt, u. a. in China, Österreich, Portugal, Singapur und den USA.
Sie erhielt verschiedene renommierte Stipendien und Preise, zuletzt das
Artist in Residence-Programm der Darmstädter Tage der Fotografie. Mit
ihrer Unternehmensgründung UV Arthouse produziert sie Experimentalfilme
und Videoinstallationen. Die Absolventin der School of Arts der
Universität Nova Gorica ist Doktorandin an der Slowenischen Akademie der
Wissenschaften und Künste (SAZU), wissenschaftliche Mitarbeiterin am
Institut für Bildende Kunst in Wien und Mentorin im Programm des Zentrums
für Kreativität Slowenien. Sie ist Mitglied der Jury des internationalen
Film- und New-Media-Festivals. Auf der digitalen Ars Electronica 2021
realisierte sie das Projekt Renaissance 2.0., das sich mit dem Einfluss
Künstlicher Intelligenz auf unseren Alltag befasste.
„Ich möchte gerne herausfinden, wie wir Technologien wie KI jenseits von
Marktinteressen nutzen oder entwickeln, um uns kreativ auszudrücken oder
unser gesellschaftliches Zusammenleben zu verbessern. Mich beschäftigt die
Frage, ob KI eine eigenständige Form der Kreativität ausüben kann“, so
Valerie Wolf Gang über ihre Residency am DFKI.
Vor allem im Bereich der Medieninformatik hat das DFKI bereits Projekte im
künstlerischen Umfeld realisiert, zum Beispiel 2013 mit dem Weltkulturerbe
Völklinger Hütte oder auf der Ars Electronica 2010 in Kooperation mit der
Ludwig-Maximilians-Universität München.
„Wir freuen uns, Teil des Projekts „Generation A=Algorithmus“ zu sein und
mit Valerie Wolf Gang eine international renommierte Medienkünstlerin
gewonnen zu haben. Als Ort der Begegnung von Kunst und KI Raum wünschen
wir uns, der Diskussion um Künstliche Intelligenz als Kunstschöpfer oder
Inspirationsquelle neue Impulse geben zu können“, sagte Prof. Dr. Antonio
Krüger, DFKI CEO und Professor für Medieninformatik an der Universität des
Saarlandes.
Das Großprojekt "Generation A=Algorithmus" des Goethe-Instituts will die
technischen Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz aufzeigen
und kritisch reflektiere. Das Projekt richtet sich an junge Erwachsene
zwischen 18 und 30 Jahren, denn sie sind richtungsweisend für die
nachfolgende Generation, die "Generation A", und deren Umgang mit
Algorithmen im Alltag. Ziel des Projekts ist es, eine öffentliche Debatte
über bestehende Ansätze, Potenziale und Risiken der künstlichen
Intelligenz innerhalb der kommenden Generation anzuregen. Als Teil des
Projekts "Generation A=Algorithmus" wird ein AI Residency Programm sowohl
einen Dialog zwischen Kunst und Technologie als auch einen Dialog über die
Grenzen der europäischen Länder hinaus initiieren. Mit den zeitgleich am
RICAIP-Forschungszentrum in Tschechien residierenden Stipendiaten des
Goethe-Instituts Douna Lim und Théo Pesso ist ein virtueller Austausch
geplant. Institutionen und Unternehmen, die sich mit Künstlicher
Intelligenz beschäftigen und ihre Türen für junge Künstler in ganz Europa
öffnen, werden durch das Programm ebenso bereichert wie Künstler, die
tiefere Einblicke in technologische Entwicklungen gewinnen. Die
Aufenthalte dauern vier Wochen und sind an eine Einrichtung angegliedert,
die sich intensiv mit der Entwicklung von künstlicher Intelligenz und
algorithmusbasierten Systemen befasst.