JRF verleiht erstmalig Dissertationspreise für 2020 und 2021
Doktorarbeiten aus den JRF-Instituten AMO und IUTA ausgezeichnet
Die Dissertationspreise für die Jahre 2020 und 2021 hat das Kuratorium der
Johannes-Rau-Forschungsgemeins
jeweils mit 2.000 Euro dotierten Preise wurden durch den Vorsitzenden des
JRF-Kuratoriums Karl Schultheis, MdL, bei der JRF-Jahresfeier am 28.
September 2021 in Düsseldorf verliehen. Der Preis fördert den Nachwuchs
innerhalb der JRF und den Wissenstransfer von der universitären Forschung
in die Praxis über das jeweilige JRF-Institut. Die Auswahljury bestand in
beiden Jahren aus den drei Vorsitzenden des JRF-Kuratoriums.
Für das Jahr 2020 wurde Herr Dr. Piotr Cegielski aus dem JRF-Institut AMO
– Gesellschaft für Angewandte Mikro- und Optoelektronik ausgezeichnet. Mit
seiner Forschung hat er einen maßgeblichen Beitrag geleistet, die
Entwicklung der integrierten optischen Systeme zu revolutionieren. Seine
Doktorarbeit gilt als Pionierarbeit und beschäftigt sich mit Erforschung
neuer Materialien, sogenannter Perowskite, als Lichtquellen bzw. Laser in
optoelektronischen Anwendungen. Anwendungsbereiche sind energiesparende
Datenkommunikationssysteme und kostengünstige, optische „Point-of-care“
Umweltsensor- und Diagnostiksysteme. Cegielski demonstrierte sowohl den
ersten integrierten Perowskit-Laser als auch die weltweit kleinste
Laserpumpschwelle in integrierten siliziumkompatiblen Lasern. Bereits
während der Durchführung seines Projektes hat die Industrie ein großes
Interesse an seiner neuartigen Anwendung gezeigt.
Der Dissertationspreis für das Jahr 2021 wurde an Herrn Dr. Jonas Moritz
Ambrosy aus dem JRF-Institut IUTA – Institut für Energie- und
Umwelttechnik verliehen. Seine Doktorarbeit „Adsorption von elementarem
Quecksilber aus diskontinuierlichen Abluftströmen“ ist hochaktuell. Zum
einen wegen der Notwendigkeit, von Menschen in die Umwelt eingebrachtes
Quecksilber abzuscheiden. Zum anderen ist die Industrie gezwungen, bessere
Adsorptions-Verfahren einzuführen aufgrund der stetigen Herabsetzung von
Grenzwerten. Die Originalität der Arbeit äußert sich in der Entwicklung
einer Versuchsanlage, die erstmalig Experimente mit einer sehr hohen
Reproduzierbarkeit ermöglicht. Die Arbeit verbindet Wissen in den Fächern
Maschinenbau, Physik, Chemie und Reaktionskinetik und weist damit einen
hohen Grad an Interdisziplinarität auf. Auch die sektorübergreifende
Zusammenarbeit ist beachtlich, da neben dem JRF-Institut für Energie- und
Umwelttechnik und dem Lehrstuhl für Thermische Verfahrenstechnik an der
Universität Duisburg-Essen auch Partner aus der Wirtschaft von Beginn an
und begleitend über die Förderung der AiF in das Projekt involviert waren.
Damit ist diese Arbeit ein Paradebeispiel für die facettenreiche und
anwendungsorientierte Forschung in der JRF.
Zum JRF-Dissertationspreis:
Der JRF-Dissertationspreis fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs
innerhalb der JRF, den Wissenstransfer von der universitären Forschung in
die Praxis über das jeweilige JRF-Institut und verstärkt die öffentliche
Wahrnehmung der/des Preisträgers/in, des JRF-Instituts und der JRF
insgesamt.
Der Preis würdigt praxisnahe Arbeiten, die dem Selbstverständnis der JRF
folgen, einen interdisziplinären Charakter aufweisen und einen Beitrag zu
den vier JRF-Leitthemen „Städte & Infrastruktur“, „Industrie & Umwelt“,
„Gesellschaft & Digitalisierung“ sowie „Globalisierung & Integration“
leisten.
Die Preisvergabe erfolgt durch das Kuratorium der JRF, dem
Persönlichkeiten aus den Bereichen Gesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft
und Politik angehören. Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert und mit einer
Urkunde verbunden. Die Mittel stammen aus den Beiträgen der JRF-
Mitglieder. Der Preis steht grundsätzlich zur freien Verwendung der
Preisträgerin/des Preisträgers.
Zur Johannes-Rau-Forschungsgemeins
Die Johannes-Rau-Forschungsgemeins
Forschungsgemeinschaft des Landes NRW. Sie umfasst 15 landesgeförderte,
wissenschaftliche Institute mit rund 1.500 MitarbeiterInnen in NRW und
einem Jahresumsatz von über 100 Millionen Euro. Gegründet hat sich der
gemeinnützige Verein 2014 als Dachorganisation für rechtlich
selbstständige, außeruniversitäre und gemeinnützige Forschungsinstitute.
Die JRF-Institute arbeiten fachübergreifend zusammen, betreiben eine
gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit, fördern wissenschaftlichen Nachwuchs und
werden von externen GutachterInnen evaluiert. Neben den wissenschaftlichen
Mitgliedern ist das Land NRW ein Gründungsmitglied, vertreten durch das
Ministerium für Kultur und Wissenschaft.
Weitere Informationen unter: www.jrf.nrw