Zum Hauptinhalt springen

Mit Lust und Gewinn streiten

Pin It

Das Forschungsinstituts gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) lädt zu
einer neuen Veranstaltungsreihe ins English Theatre Frankfurt. Im
„StreitClub“ diskutieren Prof. Nicole Deitelhoff und Michel Friedman
diskutieren jeweils montags mit streiterprobten Gästen.

FRANKFURT. Er gehört zum Leben und ist doch oft negativ besetzt – der
Streit. Häufig mit Eskalation, Wut, Enttäuschung oder Aggression
assoziiert, wirkt schon der Begriff für viele Menschen abschreckend. Dabei
brauchen wir den Streit, um uns als Gesellschaft weiterzuentwickeln und
als Demokratie zu erneuern. Streitkultur als die Kunst des produktiven
Streitens steht im Mittelpunkt der neuen Veranstaltungsreihe StreitClub,
zu dessen Premiere der Frankfurter Standort des Forschungsinstituts
gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) an der Goethe-Universität

am Montag, 4. Oktober um 19:30 Uhr
ins English Theatre Frankfurt,
Gallusanlage 7
60329 Frankfurt am Main

einlädt. Zwei streitfreudige Gäste treffen auf zwei streiterprobte
Gastgeber: Nicole Deitelhoff, Sprecherin des Forschungsinstituts und
Politikwissenschaftlerin an der Goethe-Universität führt gemeinsam mit dem
Frankfurter Publizisten und Moderator Michel Friedman, geschäftsführender
Direktor des Center for Applied European Studies (CAES), durch den Abend.
Ihre Gesprächspartner sind beim Auftakt der Staranwalt Christian Schertz
und der Kabarettist Florian Schroeder. Diskutiert wird eine der großen
Streitfragen der Gegenwart: Wie weit geht die Meinungsfreiheit?

Die Grenzen des Sagbaren sorgen immer wieder für Debatten – ob anlässlich
von Jan Böhmermanns Gedicht über den türkischen Präsidenten oder bei
Provokationen rechter Gruppierungen im Wahlkampf oder im Fall von
Hasskommentaren und Shitstorms im Internet. „Was darf man sagen?“ – diese
Frage stellt sich immer wieder neu und fordert eine Auseinandersetzung mit
den Inhalten, aber auch mit eigenen und fremden Sichtweisen. Beim
StreitClub mit dabei ist jeweils eine Schulklasse aus dem Rhein-Main-
Gebiet. Die Schülerinnen und Schüler analysieren und visualisieren den
Streit, können aber auch intervenieren.

„Streit ist für stabile zwischenmenschliche Beziehungen unabdingbar, denn
im Streit loten Menschen ihre wechselseitigen Grenzen aus, lernen an- und
voneinander. Das gilt genauso für das gesellschaftliche Zusammenleben:
Erst im Ringen miteinander entdecken wir uns selbst und erleben uns als
Teil einer Gesellschaft. Im Streit entwickeln und testen wir politische
Alternativen, die unser Zusammenleben strukturieren“, erklärte Prof.
Deitelhoff heute vorab in einem Mediengespräch. „Streit ist der Sauerstoff
der Demokratie, davon gibt es nicht zu viel, sondern zu wenig. Allerdings
ist Hetze, Gebrüll und Monolog nicht Streit, sondern unzivilisiertes
Verhalten“, betonte Prof. Michel Friedman.

Das English Theatre Frankfurt (ETF) versteht sich über seine Funktion als
Theater hinaus als Ort des Austausches zwischen „International Community“
und „natives“. Das ETF veranstaltet Konzerte, Lesungen,
Podiumsdiskussionen und „Talk Backs“ und platziert durch die
Spielplangestaltung gesellschaftlich relevante Themen. Das ETF ist
überzeugt, dass gravierende Konflikte und heikle Themen über ein
Theatererlebnis erschlossen werden können, was nach den Vorstellungen
hoffentlich zu angeregten Diskussionen in der Bar führt. Auch in der
aktuellen Spielzeit widmet sich das Theater mit Stücken wie „American
Son“, „The Totalitarians“ oder „Malala – A Girl with a Book“ verstärkt
politischen Themen.
Die Kooperation zwischen dem Forschungsinstitut Gesellschaftlicher
Zusammenhalt (FGZ), dem Center for Applied European Studies (CAES) und dem
ETF hat zum Ziel, eine Brücke zwischen Wissenschaft und Kultur zu
schlagen. Die zweite Ausgabe des StreitClubs ist für Montag, 6. Dezember,
geplant.
Der StreitClub ist ebenso wie die Formate „StreitBus“ (in Kooperation mit
dem DemokratieWagen von mehralswählen e.V. und dem Leibniz-Institut
Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung) und die Online-
Debattenreihe „Kontrovers: Aus dem FGZ“ Teil des Projekts „Frankfurt
streitet!“ des Frankfurter FGZ-Standorts.

Tickets für die Veranstaltung sind für 12 bzw. 10 Euro über das English
Theatre Frankfurt erhältlich.
Pressekarten für die Veranstaltung können bei Katja Maasch, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
frankfurt.de angemeldet werden.