Fahrplan zur Klimaneutralität mit Wasserstoff für das Chemiedreieck
Im Forschungsvorhaben „Trans4In – Energietransformation im Chemiedreieck
Bayern” entwickeln Unternehmen und Infrastrukturbetreiber des
Chemiedreiecks Bayern gemeinsam mit der Forschungsgesellschaft für
Energiewirtschaft (FfE) einen Fahrplan zur Erreichung der
Klimaneutralität. Die im Rahmen des Leitprojektes TransHyDe vom BMBF
geförderte Studie ist der Startschuss zu einer breit angestrebten
industriellen Transformation in der Region.
Im Chemiedreieck rund um Burghausen haben sich Industrieunternehmen,
Infrastrukturbetreiber und Forschungsinstitute zusammengeschlossen, um
einen Weg hin zur Klimaneutralität für die Region zu entwerfen. Trans4In
liefert sowohl die ersten wissenschaftlichen Grundlagen für die regionale
Transformation als auch eine Plattform für den direkten Austausch der
regionalen Akteure. Ziel dabei ist es, einen zeitnahen Transfer
wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis sicherzustellen und dabei
von Erfahrungen aus der Praxis zu lernen.
„Ambitionierte Klimaschutzziele sind gesetzt. Jetzt gilt es, genau die
Maßnahmen umzusetzen, die unsere Industriestandorte auch in Zukunft
konkurrenzfähig halten“, sagt Serafin von Roon, Geschäftsführer der FfE.
„In unserer Studie möchten wir unternehmensspezifische Sichtweisen aus der
Industrie zusammenführen, Synergien finden und mit den
Infrastrukturbetreibern Lösungen aufzeigen. Wissenschaft und Praxis gehen
so gemeinsam an diese Herausforderung heran.“
Ausgangslage für die Studie sind die Entwicklung der Energiebedarfe und
die konkreten Klimaschutzpläne der einzelnen Unternehmen für die kommende
Dekade. Aufbauend auf den einzelnen Plänen wird ein regionales Gesamtbild
entwickelt, das durch ergänzende Maßnahmen vervollständigt wird. Die
daraus entstehenden Transformationspfade werden anschließend mit den
beteiligten Stakeholdern diskutiert. Das Forschungsvorhaben verfolgt dabei
nicht nur wissenschaftliche Ziele, wie Tobias Hübner, Projektleiter der
Studie Trans4In, spezifiziert: „Wichtig ist es bei der industriellen
Transformation hin zu mehr Klimaschutz, die Akteure aus Wirtschaft,
Politik und der Region an einen Tisch zu bringen. Deshalb verfolgt die
Regionalstudie keinen rein theoretischen, sondern einen stark
praxisorientierten Ansatz.“ Ziel sei es dabei auch, das „Wir-Gefühl“ in
der Region weiter zu stärken und die relevanten Akteure aus Wirtschaft,
Politik und Gesellschaft ins Boot zu holen.
Projektpartner der Studie Trans4In sind die Industrieunternehmen Tyczka
GmbH und Wacker Chemie AG sowie die Infrastrukturbetreiber bayernets GmbH
und Bayernwerk AG. Diese Partner bringen ihre fachliche und regionale
Expertise in das Projekt ein und leisten damit einen wesentlichen Beitrag
zum Gelingen der Studie. Ergebnisse und konkrete Handlungsoptionen werden
Ende 2022 veröffentlicht.
Trans4In ist Teil des Leitprojekts TransHyDE des Bundesministeriums für
Bildung und Forschung BMBF (www.wasserstoff-leitprojekte.
ist eines von drei Leitprojekten des BMBF, die zur Umsetzung der
Nationalen Wasserstoffstrategie auf den Weg gebracht wurden. TransHyDE
soll Hemmnisse aufzeigen sowie deren Lösungen für den Wasserstofftransport
entwickeln.
Über die Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft (FfE)
Die Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft mbH wurde im Februar 2001
als 100 %-ige Tochtergesellschaft der FfE e.V. gegründet. Durch die enge
Zusammenarbeit mit der FfE e.V. kann die FfE GmbH Gutachten und
Beratungsleistungen auf höchstem wissenschaftlichem Niveau anbieten. Sie
entwickelt ihre Analysen und Lösungen auf der Basis wissenschaftlicher
Methodik und aktueller Forschungsergebnisse. Das Dienstleistungsspektrum
der FfE GmbH reicht von detaillierter Energieberatung bis zur Erstellung
von Bedarfsprognosen und komplexen Strukturanalysen.