Panikstörungen und Platzangst – kann eine App helfen? Jacobs University sucht Teilnehmende an Studie


Etwa sieben Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer
Angststörung. Viele haben einen langen Leidensweg hinter sich, bevor sie
adäquate Unterstützung bekommen. Bietet eine Smartphone-App schnelle erste
Hilfe für Menschen mit einer Panikstörung und Agoraphobie, also
Platzangst? Das wollen klinischen Psycholog:innen der Jacobs University in
einer Studie herausfinden, für die noch Teilnehmende gesucht werden.
„Menschen, die Panikstörungen und Platzangst haben, erleben wiederholt
plötzliche und unerwartete Panikattacken oder Angstanfälle, die zum
Beispiel mit starkem Herzrasen, Schwindel, Schweißausbrüchen und
Todesangst einhergehen“, sagt Dr. Thomas Lang, Psychologieprofessor an der
Jacobs University.
In ihrem Alltag sind diese Menschen durch die Angst häufig stark
einschränkt. Um Abhilfe zu schaffen wurde die App „Mindable“ entwickelt,
die Betroffene dabei unterstützen soll, ihre Ängste aktiv und eigenständig
zu reduzieren. Die App wurde auf Grundlage eines wissenschaftlich
überprüften Behandlungsvorgehens erstellt, allerdings ist über ihre
tatsächliche Wirksamkeit wenig bekannt. Das Department of Psychology and
Methods der Jacobs University führt daher in Kooperation mit Institutionen
in Bremen, Hamburg und Münster eine randomisierte, kontrollierte Studie
durch. Überprüft werden soll, ob sich der Gesundheitszustand von
Betroffenen durch die Smartphone-App tatsächlich verbessern lässt.
Teilnehmen an der Studie können Personen, die mindestens 18 Jahre alt sind
und unter plötzlichen Angst- oder Panikattacken mit Körpersymptomen
leiden, sowie durch die Angst im Alltag eingeschränkt sind – zum Beispiel
beim Busfahren, bei Kaufhausbesuchen oder auch durch die Angst, alleine
das Haus zu verlassen. Sie sollten sich aktuell nicht in einer
Psychotherapie befinden.
Interessierte können sich bei der zentralen Studienkoordination an der
Jacobs University melden. Sie werden dann, abhängig von ihrem Wohnort,
zunächst zu einer Eingangsuntersuchung in eines der Studienzentren in
Bremen, Hamburg oder Münster eingeladen. Im Rahmen der Untersuchung
erfolgt eine standardisierte, psychologische Diagnostik. Anschließend
entscheidet der Zufall, ob die App direkt oder nach Ablauf des
achtwöchigen Untersuchungszeitraums genutzt werden kann. Alle
Teilnehmenden werden außerdem gebeten, zu Hause einen Online-Fragebogen
auszufüllen. Die Abschlussuntersuchung erfolgt erneut in dem jeweiligen
Studienzentrum.
Über die Jacobs University Bremen:
In einer internationalen Gemeinschaft studieren. Sich für
verantwortungsvolle Aufgaben in einer digitalisierten und globalisierten
Gesellschaft qualifizieren. Über Fächer- und Ländergrenzen hinweg lernen,
forschen und lehren. Mit innovativen Lösungen und Weiterbildungsprogrammen
Menschen und Märkte stärken. Für all das steht die Jacobs University
Bremen. 2001 als private, englischsprachige Campus-Universität gegründet,
erzielt sie immer wieder Spitzenergebnisse in nationalen und
internationalen Hochschulrankings. Ihre mehr als 1500 Studierenden stammen
aus mehr als 120 Ländern, rund 80 Prozent sind für ihr Studium nach
Deutschland gezogen. Forschungsprojekte der Jacobs University werden von
der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder aus dem Rahmenprogramm für
Forschung und Innovation der Europäischen Union ebenso gefördert wie von
global führenden Unternehmen.
Für weitere Informationen: www.jacobs-university.de
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