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Ausländische Fachkräfte an Deutschland binden -BIBB veröffentlicht Studie

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BIBB-Studie zu langfristigen Auswirkungen von qualifikationsspezifischen
Wanderungsströmen auf Arbeitsangebot und wirtschaftliche Entwicklung

Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland wird aufgrund der
demografischen Entwicklung zwischen 2020 und 2040 um etwa 1,8 Millionen
Personen zurückgehen. Das zeigen die Basisprojektionen des Bundesinstituts
für Berufsbildung (BIBB) und des Instituts für Arbeitsmarkt- und
Berufsforschung (IAB), die von einem jährlichen Wanderungsgewinn von etwa
240.000 Personen ausgehen.

Schon eine geringfügige Erhöhung der Zuwanderung nach Deutschland („Pull-
Szenario“) beziehungsweise eine Verringerung der Abwanderung ausländischer
Fachkräfte aus Deutschland („Bleibe-Szenario“) um rund 50.000 Personen pro
Jahr würde deutlich positive Auswirkungen auf die Entwicklung des
Fachkräfteangebots und die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland
haben. Dies zeigt eine neue Studie des BIBB, veröffentlicht in der Reihe
BIBB REPORT.

Bei einer erhöhten Zuwanderung nach Deutschland würde der Anteil an
Personen aus Drittstaaten an Bedeutung gewinnen, da aufgrund der
demografischen Entwicklung in Europa das Zuwanderungspotenzial aus den EU-
Staaten zurückgeht. Aufgrund der zurzeit geltenden rechtlichen
Zugangsbeschränkungen würde Deutschland durch die Zuwanderung aus
Drittstaaten insbesondere an Hochqualifizierten gewinnen. Dies sind
Personen, die über Abschlüsse verfügen, welche einem Hochschulabschluss
oder einer Aufstiegsfortbildung entsprechen. Zudem ist etwa jede fünfte
zuziehende Person im schulpflichtigen Alter. Die neue BIBB-Studie belegt
aber auch, dass nur etwa jede zweite zuwandernde Person langfristig in
Deutschland verweilt. Damit würde ein großer Teil der getätigten Bildungs-
und Integrationsanstrengungen wieder verloren gehen.

Um langfristig von Zuwanderung zu profitieren, sollte daher nach
Auffassung der Autorinnen und Autoren insbesondere die
Bleibewahrscheinlichkeit der Zugewanderten erhöht werden – vor allem von
Personen mit einer gefragten beruflichen oder akademischen Qualifikation.
Nach den Erkenntnissen der Studie gelingt dies zum Beispiel durch die
Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen, da diese einen
unmittelbareren und stärkeren positiven Effekt auf die wirtschaftliche
Entwicklung und das Fachkräfteangebot hat. Vor allem mehr Personen aus EU-
Staaten würden bei Anerkennung ihrer Berufsqualifikationen langfristig in
Deutschland verweilen. Der Wanderungsgewinn läge bereits ohne zusätzliche
Zuwanderung bei knapp einer Million Personen und das Fachkräfteangebot
insbesondere auf der mittleren Qualifikationsebene würde stärker
profitieren. Da das Verhindern von Fortzügen vor allem Personen im
erwerbsfähigen Alter betrifft, würden sich zum Beispiel auch der private
Konsum und die Bauinvestitionen vergleichsweise stärker erhöhen.

Weitere Informationen im BIBB REPORT 1/2021: „Should I stay or should I
go? Langfristige Auswirkungen von qualifikationsspezifischen
Wanderungsströmen auf Arbeitsangebot und wirtschaftliche Entwicklung“. Die
Veröffentlichung kann kostenlos unter <www.bibb.de/bibbreport>
heruntergeladen werden.