Verkleinerung des ökologischen Fußabdrucks in privaten Haushalten
Solarmodule, Solardachziegel, Solarglas oder doch Solarthermie – welches
Produkt ist das richtige für mein Haus? Und was verrät uns eigentlich der
Stromzählerstand über Energieeffizienz? Das Fach Management Sozialer
Dienstleistungen (Prof.in Dr.in Vanessa Mertins) und das Institut für
Strukturforschung und Planung in agrarischen Intensivgebieten (ISPA / apl.
Prof. Karl Martin Born) wollen mit dem Stronghouse-Projekt der Universität
Vechta Wege zur Verkleinerung des ökologischen Fußabdrucks in privaten
Haushalten aufzeigen.
Als Teil des „Interreg B Nordseeprogramms“ der EU (siehe Info unten)
versucht Stronghouse den CO2-Gehalt im Oldenburger Münsterland gemeinsam
den Bürger*innen zu vermindern. Dabei steht eine erhöhte Bereitschaft zum
Testen von Möglichkeiten energetischer Baumaßnahmen und häuslicher
Energieeinsparungen im Mittelpunkt.
„Machen Sie mit, und laden Sie in der Stronghouse-App Ihren 14-tägigen
Stromzählerstand hoch. Darüber hinaus können Sie sich Gruppenrabatte für
Solar-Produkte über die Plattform ,CoBenefit‘ sichern“, sagt Vivien
Breitrück, Mitarbeiterin im Stronghouse-Projekt sowie im Fach Management
Sozialer Dienstleistungen der Universität Vechta. Denn ein beträchtliches
CO2-Einsparpotenzial liege im Bereich der Privathaushalte.
Stronghouse-App: Gemeinsam Energieeffizienz erforschen
In Zusammenarbeit mit der Klimastadt Bremerhaven, welche ebenfalls
Projektpartner von Stronghouse ist, ließ das Fach Management Sozialer
Dienstleistung eine Energiemonitoring-App entwickeln. Mit der Stronghouse-
App (sowohl für Android als auch IOS) können interessierte Wohnungsmieter,
Hausbesitzer oder auch Gewerbetreibende des Oldenburger Münsterlandes und
der Klimastadt Bremerhaven in Eigenregie ihr privates
Energieeffizienzverhalten kostenfrei analysieren. Per Smartphone oder
Tablet PC erfassen die Bürger und Bürgerinnen ihren 14-tägigen
Energieverbrauch und erhalten in Echtzeit die Verbrauchsveränderung.
Zusammen können Bürger und Bürgerinnen sowie Wissenschaftler und
Wissenschaftlerinnen mit diesen Daten und Erfahrungen erforschen, wie
Verbesserungsmöglichkeiten in der Energieeffizienz und
CO2-Einsparungsmöglichkeiten auf Ebene der regionalen Haushalte vorrangig
im Bereich Strom in den beiden Regionen des Interreg Nordseeraumes
ermöglicht werden können.
Teilnehmende erhalten während und am Ende der 6-monatigen Erhebungsphase
(Frühjahr- bis Winterperiode 2021) ausführliche Information zu den
Ergebnissen der Studie. Interessierte können sich zudem eine
Aufwandsentschädigung von 20 Euro bei vollständig abgeschlossener Studie
sichern. Mehr Informationen zu Stronghouse-App sind auf der Seite des
Fachs Management Sozialer Dienstleistungen zu finden.
Gruppenrabatte für Solar-Produkte
Einen weiteren Ansatz verfolgt Stronghouse durch eine Kooperation mit dem
Start-up-Unternehmen „CoBenefit“. Über die entsprechende Plattform haben
Interessierte aus dem Oldenburger Münsterland die Möglichkeit, sich über
Solar-Produkte zu informieren und durch Zusammenschluss mit anderen
Interessierten günstigere Angebote für Solarmodule, Solardachziegel,
Solarglas oder auch Solarthermie einzuholen. Durch Gruppenrabatte sollen
möglichst viele Menschen zur Investition in erneuerbare Energien motiviert
werden. Florian Bonert: „Wenn wir Mehrheiten für eine oder mehrere
Optionen erreichen, werden vor Ort Angebote geschaffen und Sie werden
informiert“, erklärt der CoBenefit-Gründer.
Interreg B Nordseeprogramm
Das „Interreg B Nordseeprogramm“ fördert die transnationale Zusammenarbeit
der Akteure im Nordsee-Raum. Dieser deckt neben den internationalen
Nordsee Anrainerstaaten und weiteren deutschen Ländern auch das gesamte
Land Niedersachsen ab. Programmziel ist es, Kooperationen in der ganzen
Nordseeregion zu etablieren um gemeinsame Herausforderungen – Themen wie
zum Beispiel Klimawandel, Umweltschutz oder umweltverträgliche Wirtschaft
– anzugehen und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.