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Für mehr interprofessionelle Zusammenarbeit in der Gesundheitsversorgung

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An der Hochschule Fulda startet zum Wintersemester 2021/2022 der neue
Masterstudiengang „Interprofessionelles Management in der
Gesundheitsversorgung“. Er qualifiziert speziell dafür, die Zusammenarbeit
der unterschiedlichen Gesundheitsberufe auf der institutionellen Ebene zu
fördern.

Dass unterschiedliche Berufsgruppen im Gesundheitswesen zusammenarbeiten,
ist hierzulande längst noch nicht selbstverständlich. Dabei liegen die
Vorteile auf der Hand. Ob in Kliniken oder im ambulanten Sektor: Wenn
Ärzt*innen, Pflegekräfte, Ernährungsberater*innen und
Physiotherapeut*innen kooperieren, wenn sie sich gegenseitig ergänzen,
dann ist das nicht nur effizienter. Es erhöht auch die Versorgungsqualität
für die Patient*innen.

Um die interprofessionelle Zusammenarbeit in der Gesundheitsversorgung auf
institutioneller Ebene voranzubringen, bietet die Hochschule Fulda ab
Wintersemester 2021/2022 den Masterstudiengang „Interprofessionelles
Management in der Gesundheitsversorgung“ an. Er bereitet Führungskräfte
darauf vor, interprofessionelle Teams zu leiten, die unterschiedlichen
Professionen in einem gemeinsamen Ziel zu vereinen, teamorientiert durch
gute Kommunikation zu führen und das gemeinsame Handeln analysieren,
planen und steuern zu können.

Arbeiten an den Schnittstellen der Berufsgruppen

„Gefordert sind nicht nur Sensibilität, Empathie, Moderations- und
Vermittlungskompetenzen sowie die Fähigkeit, in Synergien zu denken und
Interessen ausgleichen zu können. Interprofessionelle Zusammenarbeit
braucht auch eine andere Art der Führung“, sagt Studiengangsleiterin
Professorin Dr. Susanne Esslinger. Schließlich gelte es, ein
ganzheitliches Denken zu etablieren, was einen Wandel des beruflichen
Selbstverständnisses voraussetze. „Die Beschäftigten in den verschiedenen
Professionen müssen eigenverantwortlich und gemeinsam ein Ziel erreichen
können. Statt Hierarchie ist partizipative Führung und Kommunikation auf
Augenhöhe gefragt.“ Das sei nicht nur wichtig, um künftig komplexe
Anforderungen besser bewältigen zu können. Angesichts knapper Finanzmittel
gelte es, Ressourcen schonend einzusetzen und zum Beispiel
Doppeluntersuchungen zu vermeiden.

Ökonomisches Verständnis als Grundvoraussetzung

Bewerben kann sich, wer über einen Bachelorabschluss im Gesundheits- oder
Pflegemanagement verfügt oder eine grundständige Ausbildung in einem
Gesundheitsberuf abgeschlossen hat. Angesprochen ist ebenfalls, wer über
einen wirtschaftswissenschaftlichen Bachelorabschluss und über
berufspraktische Erfahrungen in einer Einrichtung des Gesundheitswesens
verfügt. „Wichtige Voraussetzung für den Studiengang ist eine profunde
ökonomische Denk- oder Sichtweise und die Einsicht, dass
interprofessionelle Zusammenarbeit nicht mit einem rein individuell
nutzenmaximierenden Ansatz erreichbar ist“, sagt Professorin Esslinger.
Berufliche Einsatzbereiche und Aufgabenfelder sieht sie in
Gesundheitseinrichtungen, Krankenkassen, Unternehmensberatungen,
Forschungseinrichtungen und überall, wo es Aufgaben im stärker
strategisch-konzeptionellen Bereich, in der Organisationsentwicklung und
bei der Entwicklung von Standards gibt sowie dort, wo Interessenausgleich
und Konfliktmanagement gefragt sind. Der Studiengang qualifiziert zudem
für eine wissenschaftliche Karriere.

Akademisierung soll in der Praxis ankommen

Die Hochschule Fulda steht seit vielen Jahren bereits für die
Akademisierung der Gesundheitsberufe. Der neue Studiengang
„Interprofessionelles Management in der Gesundheitsversorgung“ fügt sich
in diesen Kontext ein. „Er ist ein konsequenter Schritt, um die
Akademisierung weiter voranzutreiben, und zwar glaubwürdig: dass die
unterschiedlichen Professionen tatsächlich miteinander auf Augenhöhe
kommunizieren.“ Das Studium ist so angelegt, dass auch hier schon
verschiedene Qualifikationen aufeinandertreffen. „Die Studierenden werden
die Hochschule mit einem anderen Bewusstsein verlassen“, prognostiziert
Professorin Esslinger. "Das Studium wird sie verändern im Hinblick auf ihr
berufliches Selbstverständnis. Sie werden feststellen, dass sie in ihrem
Fachgebiet hochkompetent sind und durch ihr ganzheitliches Denken die
Gesundheitsversorgung von Morgen maßgeblich mit verändern können – und
dies nicht nur als Dienstleister.“

Der Studiengang umfasst vier Semester und schließt mit dem Master of
Sciene (M.Sc.) ab.