FC Union Berlin unterliegt 1860 München mit 1:4
Der 1. FC Union Berlin beendete die Länderspielpause mit einer 1:4 (0:2)-Niederlage gegen den TSV 1860 München. Den Ehrentreffer für die Köpenicker erzielte Sebastian Polter vor 19.026 Zuschauern. Bereits nach 30 Sekunden musste sich Keeper Daniel Haas erstmalig in Aktion begeben. Daniel Adlung zielte mit seinem Schuss auf den linken Winkel, doch Haas bereinigte die Szenerie mit einer Hand. Auf der Gegenseite prüfte Sebastian Polter Stefan Ortega im 1860-Kasten, der aber keine Probleme bekam. Ein Fehlpass von Christopher Trimmel war das erste Glied in der Fehlerkette, die letztlich zum Führungstreffer der Gäste führte. Den Pass von Maximilian Wittek auf Daniel Adlung verwertete der Ex-Cottbuser von halbrechts aus 20 Metern ins lange Eck.
Adlung kam zuvor bei der Ballannahme ins Straucheln, spielte den Ball bei seinem Sturz deutlich sichtbar mit der Hand. Schiedsrichter Martin Petersen sah keine Absicht und bewertete diese Aktion nicht als regelwidrig, sodass der Treffer zählte. Die Elf von Norbert Düwel steckte den Rückstand umgehend weg und legte den Vorwärtsgang ein. Um ein Haar hätte Eroll Zejnullahu nach einem leichtfüßigen Solo mit dem linken Fuß den Ausgleich besorgt, doch Löwen-Schlussmann Stefan Ortega bekam die Hand im letzten Augenblick an das Leder. Die Begegnung verlor etwas an Fahrt, da es die Löwen mit der Führung im Rücken ruhiger angehen ließen. Als die Gäste aus München sechs Minuten vor dem Halbzeitpfiff kurzzeitig das Tempo anzogen, stand es plötzlich 2:0. Rubin Okotie stahl sich im Rücken von Fabian Schönheim davon, bekam den Ball von Valdet Rama punktgenau vorgelegt und ließ Daniel Haas aus 15 Metern keine Abwehrchance. Defensivmann Damir Kreilach hätte mit dem Halbzeitpfiff für den Anschluss sorgen können, scheiterte jedoch aus Nahdistanz an Torhüter Ortega.
Die Pause beflügelte die Münchener, die durch Rubin Okotie auf 3:0 erhöhten. Als wäre dies nicht genug, legte 1860 nur zwei Minuten darauf durch Valdet Rama zum 4:0 nach. Beide Male sah Unions Hintermannschaft denkbar schlecht aus. Wer nun jedoch dachte, dass Union sich dem Schicksal angesichts des hohen Rückstandes ergeben würde, sah sich getäuscht. Sebastian Polter verkürzte aus fünf Metern auf 4:1. Anschließend reihten sich mehrere einhundertprozentige Chancen für Union aneinander. Sebastian Polter, Maximilian Thiel und der vom Elfmeterpunkt unglückliche Christopher Quiring vergaben auch die allerbesten Gelegenheiten. Björn Jopek brachte den Ball ebenfalls nicht im gegnerischen Gehäuse unter, da Torwart Stefan Ortega über sich hinaus wuchs und den eisernen Anhang mit seinen Reflexen schier zur Verzweiflung trieb. Nach dieser Salve ungenutzter Möglichkeiten ergaben sich die Hausherren zehn Minuten vor dem Abpfiff in die sich anbahnende Niederlage. Da passte es auch ins Bild, das Martin Kobylanski nach einer Ecke am langen Pfosten ins Leere trat und den Ball aus einem Meter Torentfernung nicht verwerten konnte.
„Den Anfang haben wir komplett verschlafen. Wir wollten Druck aufbauen und haben dabei Räume für den Gegner eröffnet. In der Halbzeit wollten wir umstellen und sind eiskalt erwischt worden. Was wir an individuellen Fehlern abgeliefert haben war haarsträubend. Das war heute keine gute Vorstellung, darüber helfen auch die letzten 35 Minuten nicht hinweg", ärgerte sich Norbert Düwel angesichts der deutlichen Niederlage.
(wts) / Bild: Gerd Altmann / pixelio.de