Gesund altern interdisziplinär – Viele Facetten eines Phänomens Ausstellung des LFV Healthy Ageing in der Wissenschaftsetage Potsdam


Ab Montag, den 27. August, zeigt die Wissenschaftsetage im Bildungsforum
Potsdam die Ausstellung „Gesund altern interdisziplinär“. Anhand von 16
Plakaten unterschiedlicher Themen nähert sich der Besucher dem
unaufhaltsamen Prozess des biologischen Alterns. Er wird überrascht sein,
wie weit die Alternsforschung schon vorangeschritten ist und welche
Wissenschaftsbereiche daran beteiligt sind.
Altern – Viele Facetten eines Phänomens
Wir werden älter - eine positive Entwicklung. Die Lebenserwartung steigt –
die Zahl der Krankheiten und gesundheitlichen Einschränkungen jedoch auch.
Aktiv altern - gesund altern. Schlagworte, die nicht nur in den Medien
diskutiert werden. Auch die Wissenschaft beschäftigt sich intensiv mit den
Möglichkeiten des gesunden Alterns. Können wir gesund altern, das Leben
auch in späten Lebensjahren genießen und dabei aktiv bleiben?
Architektur des Gedächtnisses
Mit rund 40 Jahren erreicht das menschliche Gedächtnis seine maximale
Leistungsfähigkeit. Etwa zehn Jahre später lassen sowohl das
autobiographische Gedächtnis als auch das Faktengedächtnis langsam nach.
Mit zunehmendem Alter fällt es also immer schwerer, sich neue Sachverhalte
zu merken und auf bereits Erlerntes zuzugreifen. Wie verändern sich
Gedächtnisprozesse im Alter oder wenn Krankheiten wie Alzheimer auftreten?
Welche Regionen und Netzwerke im Gehirn sind an Gedächtnisprozessen
beteiligt? Wie funktioniert das Erinnern?
Wissenschaft am Tiermodell
Um die biologischen Grundlagen des menschlichen Alterns erforschen zu
können, sind die Wissenschaftler auf Tiermodelle angewiesen. Ein
Meilenstein in der biomedizinischen Alternsforschung sind die Erkenntnisse
über den Türkisen Prachtgrundkärpfling (Nothobranchius furzeri). Er wächst
sehr schnell und altert wie im Zeitraffer. Dadurch können Forscher den
Einfluss einzelner Gene untersuchen.
„Die Forschung zum Altern ist so vielfältig wie der Prozess des Alterns
selbst. Zellen, Organe und Gesamtorgansimen sind daran beteiligt.
Intrinsische biologische Prozesse beeinflussen das Altern genauso wie
Ernährung, Bewegung und Umweltfaktoren. Deshalb arbeiten die
Wissenschaftler im LFV Healthy Ageing über die Fachgrenzen hinweg so eng
zusammen“, sagt Dr. Helen Morrison, Sprecherin des Verbundes und
Wissenschaftlerin am Leibniz-Institut für Alternsforschung in Jena.
Die Ausstellung ist eine Kooperation des Leibniz-Forschungsverbundes (LFV)
Healthy Ageing und dem Verein proWissen Potsdam e.V.
Im Leibniz-Forschungsverbund (LFV) Healthy Ageing kooperieren 21 Institute
der Leibniz-Gemeinschaft. Dazu kommen assoziierte Mitglieder aus
renommierten Forschungseinrichtungen im In- und Ausland. Ziel des
Verbundes ist es, die Ursachen des Alterns interdisziplinär auf allen
Ebenen zu erforschen. Daraus werden Anpassungsstrategien entwickelt und
validiert, die Gesundes altern nachhaltig fördern. Beteiligt sind
Biomediziner, Psychologen, Kognitions- und Neurowissenschaftler,
Bildungsforscher, Raumplaner und Wirtschaftswissenschaftler.
proWissen Potsdam e.V.
Der Verein proWissen Potsdam wurde im April 2004 gegründet. Ziele sind die
Förderung von Wissenschaft und Forschung, Wissenschaftskommunikation in
die breite Öffentlichkeit sowie der Ausbau eines Netzwerkes von
Hochschulen, wissenschaftlichen Institutionen, Wirtschaft, Kultur,
Politik, Stadt und Bürgern in Potsdam und Brandenburg. ProWissen wird
finanziert von der Landeshauptstadt Potsdam und über 65 wissenschaftlichen
Einrichtungen sowie Privatpersonen. Der Verein bietet neben der
Ausstellung „FORSCHUNGSFENSTER“ ein vielfältiges Programm von einmaligen
Aktionen über langfristige Projekte bis hin zu regelmäßig stattfindenden
Veranstaltungen rund um das Thema Wissenschaft.
WIS │ Wissenschaftsetage im Bildungsforum │ 4. OG WIS
Eintritt: frei
Ausstellungszeitraum: 27.08.-24.09.2018 │ Mo-Fr 10:00-18:00 Uhr | Sa
10:00-14:00 Uhr