WPC auf dem Prüfstand – so wird der Holzersatz verwendet

Wood Plastic Composites – oder kurz WPC – sind Verbundwerkstoffe, die zu Teilen aus Holzabfällen, Kunststoff und gegebenenfalls weiteren Zusatzstoffen bestehen. Bei WPC handelt es sich um einen relativ jungen Werkstoff, der jedoch bereits auf vielfältige Weise zum Einsatz kommt – so beim Bau von Terrassenböden.
Darüber hinaus gilt der Werkstoff als nachhaltige Alternative zu anderen Materialien. Wir werfen an dieser Stelle einen Blick darauf, wie genau WPC als Holzersatzprodukt verwendet wird und wie nachhaltig es wirklich ist.
Das ist WPC
WPC steht für Wood Plastic Composite (Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoff) und besteht aus Holzfasern oder Holzmehl und thermoplastischen Kunststoffen. Thermoplastische Kunststoffe wie PVC, PP, PE und PLA können ohne Qualitätsverlust geschmolzen und erneut geformt werden. Darum kommt bei der Herstellung von WPC häufig Recycling-Kunststoff zum Einsatz.
Die Herstellung von WPC-Platten erfolgt durch Extrusion – ein Verfahren, bei dem hohe Temperaturen und Druck zum Einsatz kommen – oder Pressen der Mischung zu unterschiedlichen Profilen. Im Endprodukt werden die Vorteile von Holz und Kunststoff vereint. WPC-Platten, Dielen oder Bohlen sehen ähnlich aus wie Holz und sind so haltbar und pflegeleicht wie Kunststoff.
Zu den Vorteilen von WPC-Platten zählen:
- WPC hat eine Widerstandsfähigkeit gegenüber Feuchtigkeit, Sonneneinstrahlung, Nässe und Eis, Insekten oder Pilzen. Damit ist der Verbundstoff sehr gut für den Außeneinsatz geeignet.
- WPC ist in der Regel UV-stabil. Durch Sonneneinstrahlung wird es weder verblassen noch brüchig werden.
- WPC ist vielseitig zu formen und vielseitig in der Bearbeitung. Es kann mit den gleichen Werkzeugen wie Holz in unterschiedliche Formen gebracht und verarbeitet werden.
- WPC lässt sich sehr gut mit anderen Materialien kombinieren und ist gut geeignet für kreative Designs.
Zu den Nachteilen von WPC gehört, dass es empfindlicher gegenüber hohen Temperaturen ist als reines Holz. Dies gilt in der Regel aber erst ab Temperaturen über 70 Grad, unter denen sich das Material verformen kann. Aus diesem Grund ist WPC ungeeignet zur Anwendung in Umgebungen, wo es hoher Hitze ausgesetzt sein könnte. Zudem ähnelt WPC zwar Holz, hat aber nicht die gleiche natürliche Optik.
So nachhaltig ist WPC
Ein häufig genannter Vorteil von WPC ist die Nachhaltigkeit des Werkstoffs. Wer wirklich nachhaltiges WPC verwenden will, muss jedoch ein paar Dinge berücksichtigen. Damit das Material wirklich nachhaltig ist, muss neben Holzabfällen Recyclingkunststoff (und kein extra hergestellter Kunststoff) zum Einsatz kommen. Zudem sollten die WPC-Produkte wieder recyclingfähig sein.
Beliebte Anwendungen von WPC
WPC ist ein vielseitiges Material, das aufgrund seiner Funktionalität und Ästhetik in vielen Bereichen eingesetzt wird. Die Kombination aus ansprechender Optik, Widerstandsfähigkeit und einfacher Verarbeitung macht sie zu einer beliebten Wahl in verschiedenen Bereichen.
Terrassendielen
Eine besonders beliebte Anwendung von WPC besteht in der Anwendung als Bodenbelag im Außenbereich. Als Terrassenboden oder rund um Pools dienen WPC-Dielen als rutschfeste und witterungsbeständige Alternative. Sie verhindern Unfälle und Splitter und schützen zuverlässig vor Schäden durch Regenwasser.
Möbel
WPC wird zudem zur Herstellung von Möbelstücken wie Tischen, Stühlen, Truhen, Regalen und Schränken für Garten und Balkon genutzt.
Bau von Stegen und Zäunen
WPC-Bohlen eignen sich aufgrund ihrer Witterungsbeständigkeit hervorragend, wenn es darum geht, Stege an Wasserläufen, Seen und Teichen oder über sumpfige Bereiche zu konstruieren. Auch für den Zaunbau, für Beet-Einfassungen oder zur Verplankung können sie genutzt werden.
Vielfältige Eigenschaften von WPC
WPC überzeugt durch eine Vielzahl an Eigenschaften. So kann die Dicke der Platten variieren, was eine gute Anpassung an unterschiedliche Projekte und Anforderungen ermöglicht.
In puncto Farbgestaltung reicht die Palette von natürlichen Brauntönen bis hin zu auffälligeren Farbtönen. Die Textur der Platten wird durch die Herstellungsverfahren geprägt und kann von glatten bis hin zu rauen Oberflächen variieren.
Darüber hinaus werden spezifische Anforderungen durch den Einsatz von Zusatzstoffen wie Füllstoffen, Stabilisatoren oder UV-Inhibitoren erfüllt, die die Funktionalität und Haltbarkeit der Platten verbessern.