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Weltgesundheitstag: Deutsche Leberstiftung betont die Bedeutung der Lebergesundheit für werdende Mütter und ihre Kinder

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Hannover – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erinnert mit dem
Weltgesundheitstag am 7. April an ihre Gründung und macht weltweit auf ein
wichtiges Gesundheitsthema aufmerksam.

Unter dem Motto „Gesundheit von Müttern und Neugeborenen“ („Healthy beginnings, hopeful futures“) startet am 7. April 2025 eine einjährige Kampagne, welche die medizinische Versorgung und das Wohlbefinden von Frauen sowie die Gesundheit von Neugeborenen in den Fokus stellt. Anlässlich des Aktionstages betont die Deutsche
Leberstiftung die Bedeutung der Lebergesundheit für werdende Mütter und ihre Kinder.

Lebererkrankungen können während der Schwangerschaft sowohl die Mutter als
auch das ungeborene Kind gefährden und erfordern deshalb besondere
Aufmerksamkeit und frühzeitige Diagnose. Bestimmte Lebererkrankungen, die
in dieser sensiblen Phase unentdeckt und unbehandelt bleiben, können zu
ernsthaften Komplikationen führen und die Gesundheit von Mutter und Kind
beeinträchtigen.

Erkrankungen wie die akute Schwangerschaftsfettleber (Acute Fatty Liver of
Pregnancy, AFLP) oder das HELLP-Syndrom, eine schwere Form der
Präeklampsie mit Bluthochdruck und einer vermehrten Eiweißausscheidung im
Urin, sind unvorhersehbare, lebensbedrohliche Komplikationen in der
Schwangerschaft. Diese seltenen, aber potenziell lebensbedrohlichen
Leberkomplikationen können in der Schwangerschaft unerwartet auftreten.
Die klinischen und laborchemischen Gemeinsamkeiten der beiden Erkrankungen
stellen häufig eine differenzialdiagnostische Herausforderung dar.

Ein weiteres ernstzunehmendes Beispiel für eine gestörte Leberfunktion ist
die intrahepatische Schwangerschafts-Cholestase (ICP), eine seltene
schwangerschaftsspezifische Lebererkrankung, die vor allem im letzten
Drittel der Schwangerschaft auftritt. Ein auffälliges Symptom ist starker
Juckreiz, der auf eine gestörte Gallensäureausscheidung hinweist. Eine
frühzeitige Diagnose und Behandlung sind wichtig, um mögliche Risiken für
das Baby, wie eine Frühgeburt, zu minimieren.

Auch die Virushepatitis, eine durch Viren verursachte akute
Leberentzündung, zählt zu den Lebererkrankungen, die in der
Schwangerschaft ein Risiko darstellen können: Das Hepatitis B-Virus kann
insbesondere während der Geburt – durch die sogenannte perinatale
Infektion – mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 30 Prozent auf das
Kind übertragen werden. Daher werden alle Schwangeren in Deutschland auf
Hepatitis B getestet. Ist die Hepatitis B-Virusinfektion bekannt, kann
eine rechtzeitige Behandlung und die Impfung des Neugeborenen unmittelbar
nach der Geburt das Infektionsrisiko erheblich senken. Beim Hepatitis
C-Virus hängt das Übertragungsrisiko von der Viruslast der Mutter ab und
liegt zwischen zwei und sieben Prozent. Eine Übertragung des Hepatitis
delta-Virus ist äußerst selten.

Die Frage nach Impfungen beschäftigt viele werdende Mütter. Eine Impfung
gegen Hepatitis A und Hepatitis B ist in der Schwangerschaft grundsätzlich
möglich, sollte aber nur bei einem erhöhten Infektionsrisiko erfolgen.
Auch in der Stillzeit sollte eine Impfung ebenfalls durchgeführt werden,
wenn diese notwendig ist.

Für Frauen mit bestehenden Lebererkrankungen ist eine Schwangerschaft
grundsätzlich möglich, erfordert jedoch eine sorgfältige medizinische
Abwägung. Bei schweren Leberschäden oder Leberzirrhose kann eine
Schwangerschaft mit erheblichen Risiken verbunden sein. Eine engmaschige
Betreuung durch Fachärzte ist daher unerlässlich.

„Die Lebergesundheit werdender Mütter hat direkten Einfluss auf das Wohl
ihrer Kinder. Deshalb sind Früherkennung, ggf. Impfschutz und Kontrollen
besonders wichtig. Vorsorgeuntersuchungen und eine bewusste Lebensweise
tragen maßgeblich dazu bei, Risiken zu minimieren und die Gesundheit von
Mutter und Kind zu schützen. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige
körperliche Aktivität und der Verzicht auf Alkohol sind weitere wichtige
Faktoren, die zur Lebergesundheit beitragen und somit einen positiven
Einfluss auf die Schwangerschaft haben“, erläutert Prof. Dr. Michael P.
Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung.

Deutsche Leberstiftung

Die Deutsche Leberstiftung befasst sich mit der Leber, Lebererkrankungen
und ihren Behandlungen. Sie hat das Ziel, die Patientenversorgung durch
Forschungsförderung, Forschungsvernetzung und wissenschaftliche Projekte
zu verbessern. Mit intensiver Öffentlichkeitsarbeit steigert die Stiftung
die öffentliche Wahrnehmung für Lebererkrankungen, damit diese früher
erkannt und geheilt werden können. Die Deutsche Leberstiftung bietet
außerdem Information und Beratung in medizinischen Fragen. Auf der Website
finden Sie umfangreiche Informationen sowie Bildmaterial für Betroffene,
Interessierte, Angehörige der Fachkreise und Medienvertreter: https://www
.deutsche-leberstiftung.de.