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Neues vorklinisches Wahlfach Culinary Medicine auf dem DGE-Kongress für Wissenstransfer ins Medizinstudium ausgezeichnet

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Die Doktorandinnen Heidi Schwarzer und Nicola Rosenau erhielten auf dem
62. DGE-Kongress den Posterpreis „Wissenstransfer“ für das innovative
vorklinische Wahlfach „Culinary Medicine“ im Medizinstudium.

Dieses
vermittelt praxisnah im Teaching Kitchen ernährungsmedizinische
Beratungskompetenzen anhand der neuen lebensmittelbezogenen DGE-
Empfehlungen (sog. FBDGs). Die begleitende Evaluation zeigte signifikante
Verbesserungen dieser Kompetenzen bei den Studierenden. Das Lehrkonzept
wurde vom Institut für Ernährungspsychologie an der Georg-August-
Universität Göttingen gemeinsam mit Culinary Medicine Deutschland e. V.
entwickelt.

Im Rahmen des 62. Wissenschaftlichen Kongresses der Deutschen Gesellschaft
für Ernährung e. V. (DGE), der vom 12. bis 14. März 2025 in Kassel
stattfand, wurde der Posterpreis der Fachzeitschrift Ernährungs Umschau in
der Kategorie „Wissenstransfer“ an Heidi Schwarzer und Nicola Rosenau
verliehen.
https://www.dge.de/veranstaltungen/kongresse/62-wissenschaftlicher-
kongress/posterpreise/
Die Promovendinnen erhielten die Auszeichnung für
ihre Arbeit zum innovativen Culinary Medicine-Wahlfach für den
vorklinischen Teil des Medizinstudiums
https://idw-online.de/de/news840740 , das seit dem Sommersemester 2024 an
der Universitätsmedizin Göttingen pilotiert und evaluiert wird.

Das prämierte Poster mit dem Titel „Lebensmittelbezogene
Ernährungsempfehlungen der DGE im Medizinstudium: Neues Culinary Medicine-
Wahlfach fördert ärztliche Beratungskompetenzen zu präventiver und
nachhaltiger Ernährung“ stellt die Ergebnisse der begleitenden
Lehrevaluation an der Universitätsmedizin Göttingen vor.
Ziel der Untersuchung im Prä-Post-Design war es, den Effekt des neuen
Culinary Medicine-Wahlfachs für die Vorklinik auf die ernährungsbezogenen
Beratungskompetenzen von Medizinstudierenden zu untersuchen. Dazu
beantworteten 36 Medizinstudierende, die das Wahlfach im Sommersemester
2024 erfolgreich absolvierten, vor Kursbeginn und nach Kursteilnahme einen
Fragebogen, in dem sie ihre Beratungskompetenzen in verschiedenen
Themenfeldern im Kontext der neuen lebensmittelbezogenen
Ernährungsempfehlungen der DGE einschätzten.
Diese Ernährungsempfehlungen für die Allgemeinbevölkerung zielen sowohl
auf die Reduktion der Krankheitslast in der Bevölkerung ab als auch auf
die Verringerung der Umweltlast und verbinden somit menschliche und
planetare Gesundheit.

Die Studienergebnisse zeigen, dass die Studierenden ihre
Beratungskompetenzen nach Kursteilnahme in allen Themenfeldern signifikant
höher einschätzten als vor Kursbeginn. Die Autorinnen und Autoren gehen
davon aus, dass diese Verbesserung der ärztlichen Beratungskompetenzen
insbesondere auf die Verschränkung von ernährungsmedizinischem Fachwissen
mit Lebenswelt-Transfer zurückzuführen ist. Dies geschieht durch die
praktische Umsetzung von Musterrezepten im Teaching Kitchen, die jeweils
Teile der Empfehlungen abbilden. Dadurch werden angehende Ärztinnen und
Ärzte befähigt, komplexe ernährungsmedizinische Zusammenhänge in die
Lebenswelten ihrer Patientinnen und Patienten zu übersetzen und so den
ernährungstherapeutischen Beratungsprozess zu initiieren.

Heidi Schwarzer und Nicola Rosenau betonen, dass das Wahlfach einen
entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der ernährungsmedizinischen Lehre
im Medizinstudium leistet:
„Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass das neue Culinary Medicine-
Wahlfach das Potenzial hat, Lücken im Medizinstudium zu schließen, indem
die Rolle der Ernährung für die menschliche und planetare Gesundheit
praxisnah vermittelt und die interprofessionelle Zusammenarbeit in
Ernährungsteams verbessert wird. Dies ist ein essenzieller Schritt zur
Verbesserung der Prävention und Therapie ernährungsassoziierter
Erkrankungen.“

Bei der abendlichen Preisverleihung überreichte Dr. Udo Maid-Kohnert,
Redaktionsleiter der Fachzeitschrift Ernährungs Umschau, den Posterpreis
an Nicola Rosenau, die das Poster stellvertretend für alle Autorinnen und
Autoren am Vormittag präsentiert hatte. Insgesamt wurden auf dem Kongress
115 wissenschaftliche Poster präsentiert. Mit dem Posterpreis werden
alljährlich diejenigen Arbeiten ausgezeichnet, die durch ihren innovativen
Ansatz, ihre Relevanz sowie eine ansprechende Präsentation überzeugen. Die
Vergabe des Posterpreises im Bereich „Wissenstransfer“ würdigt den
Transfer der neuen DGE-Empfehlungen in die ernährungsmedizinische
Ausbildung im Medizinstudium.

Das Culinary Medicine-Wahlfach für die Vorklinik wurde vom Institut für
Ernährungspsychologie an der Georg-August-Universität Göttingen (IfE) in
Kooperation mit Culinary Medicine Deutschland e. V. entwickelt, pilotiert
und evaluiert. Die Rut und Klaus-Bahlsen-Stiftung hat das Projekt mit
70.000 € gefördert.

Die Initiatoren hoffen, dass das erfolgversprechende Lehrkonzept zukünftig
auch an weiteren medizinischen Fakultäten etabliert wird, damit angehende
Ärztinnen und Ärzte bereits im Studium befähigt werden, Patientinnen und
Patienten fundiert ernährungsmedizinisch zu beraten. Dazu gehört auch eine
verbesserte interprofessionelle Zusammenarbeit insbesondere mit
Ernährungsfachkräften, um gemeinsam ernährungsassoziierten Erkrankungen
vorzubeugen und die planetare Gesundheit zu stärken.

„Dieses Wahlfach unterstützt auch die Forderungen der Fachgesellschaften
BDEM, DGEM und DAEM, das Fach „Ernährungsmedizin“ stärker im
Medizinstudium zu repräsentieren" https://www.bdem.de/wp-
content/uploads/230509-Pressemitteilung-Ernaehrungsmedizin-in-der-
aerztlichen-Praxis-09.05.2023.pdf und https://www.thieme-
connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/a-2022-5086 betont der
wissenschaftliche Leiter, PD Dr. med. Thomas Ellrott vom Institut für
Ernährungspsychologie an der Universität Göttingen/Universitätsmedizin.

Uwe Neumann, Vorstand von Culinary Medicine Deutschland e.V. unterstreicht
abschließend die „Notwendigkeit, für solche innovativen Lehrformate
zukünftig mehr Teaching Kitchen (Lehrküchen im universitären Kontext)  als
Lehr-, Lern- und Forschungsort zu etablieren“.

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