Mit Druck gegen Hypertonie: Neue Patientenbroschüre der Deutschen Hochdruckliga als wichtiger Baustein der Prävention
Ein neuer Patientenratgeber der Deutschen Hochdruckliga unterstützt
Ärztinnen und Ärzte sowie Apotheken in der Präventionsarbeit von
Bluthochdruck.
Das 16-seitige Heft eignet sich für alle Patientinnen und
Patienten mit Hypertonie – das sind 20 bis 30 Millionen Menschen in
Deutschland – oder Personen mit Risikofaktoren. Die Broschüre unterstützt
bei der Lebensstilanpassung, die neben frühzeitiger Diagnose und
Behandlung schwerwiegende Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall
oder Nierenschäden verhindern kann.
„Wir haben ein erhebliches Präventionsproblem: Die unzureichende Kontrolle
kardiovaskulärer Risikofaktoren wie Bluthochdruck mindert nicht nur die
Lebensqualität der Betroffenen, sondern belastet auch das
Gesundheitssystem erheblich“, sagt Prof. Dr. Markus van der Giet, Vorstand
der Deutschen Hochdruckliga.
Deutschland zählt zu den Ländern mit den höchsten Gesundheitsausgaben
weltweit – dennoch liegt die Lebenserwartung vor allem wegen der höheren
Rate von Herz-Kreislauf-Erkrankungen im europäischen Vergleich im unteren
Drittel [1]. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2020
kostet die Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen 56,7 Milliarden Euro –
nur ein Bruchteil dieses Betrags floss in Präventionsmaßnahmen.
Regelmäßige Anlaufstellen für Patientinnen und Patienten wie Hausärzte,
Arbeitsmedizinerinnen und Arbeitsmediziner sowie Apotheken sollten daher
verstärkt in die Prävention von Bluthochdruck eingebunden werden.
Evidenzbasierte Präventionsstrategien für die Praxis
Die neue Broschüre „Bluthochdruck vorbeugen“ vermittelt evidenzbasierte
Informationen zu Ursachen und Risiken der Hypertonie und gibt praxisnahe
Empfehlungen zur Prävention. Fachkräfte im Gesundheitswesen können die
Broschüre zur Unterstützung ihrer Beratungsarbeit nutzen. „Gut informierte
Patienten treffen fundierte Entscheidungen für ihre Gesundheit und
profitieren langfristig“, sagt Prof. van der Giet. Anhand des BERN-
Prinzips erfahren Betroffene, wie sie den Blutdruck durch Anpassungen in
den Bereichen Verhalten, Bewegung, Stressmanagement und Ernährung stabil
halten können. „Schon kleine Veränderungen können das Wohlbefinden der
Patienten effektiv verbessern“, betont Prof. van der Giet. „Bereits ab 5,5
Stunden pro Woche Spazierengehen zeigt sich eine durchschnittliche
Blutdruckreduktion von 6/3 mmHg.“ Strategien zur Stressbewältigung wie die
Progressive Muskelentspannung nach Jacobson können dem Effekt einer
Medikation ähneln.
Blutdruckmessung – ein zentraler Bestandteil der Prävention
Eine Hypertonie bleibt in frühen Stadien oft unbemerkt, da Symptome meist
erst bei stark erhöhten Werten (>160 mmHg) auftreten. Patientinnen und
Patienten stellen sich erst dann beim Arzt vor, wenn sich bereits
Organschäden manifestiert haben [2]. Ab dem 40. Lebensjahr sollten
Erwachsene ihren Blutdruck deshalb mindestens einmal jährlich
kontrollieren lassen, insbesondere wenn Risikofaktoren wie Übergewicht,
Diabetes oder eine familiäre Vorbelastung vorliegen.
Eine regelmäßige Selbstmessung ermöglicht es, Blutdruckschwankungen zu
erkennen, und bietet eine gute Grundlage für die weitere Diagnostik. Die
korrekte Durchführung ist dabei von entscheidender Bedeutung.
„Fehlmessungen sind ein großes Problem, da sie sowohl zu einer
Übertherapie als auch zu einer unnötigen Verunsicherung der Patienten
führen können“, betont Prof. van der Giet. Auch zu diesen Themen bietet
die Hochdruckliga leitliniengerechtes Informationsmaterial wie eine
Messanleitung und ein Blutdruck-Tagebuch, das dabei hilft, Fehlerquellen
zu vermeiden und Betroffene motiviert, die Kontrolle regelmäßig
durchzuführen.
Kostenlose Patientenaufklärung
Die neue Präventionsbroschüre sowie alle weiteren Informationsmaterialien
können kostenlos unter https://www.hochdruckliga.de/b
/infomaterial-zum-download heruntergeladen oder als Printversion bestellt
werden. Informationen für Patientinnen und Patienten veröffentlicht die
Deutsche Hochdruckliga auch in ihrem Podcast „HyperTon“ und auf ihrem
YouTube-Kanal unter https://www.youtube.com/@hochd
auf der Website ein Verzeichnis geprüfter Blutdruckmessgeräte.