Sepsis-Stiftung: Sepsis muss politisch die gleiche Priorität eingeräumt werden wie den Antibiotikaresistenzen
Am 28.02.2025 wird ein internationales Symposium zur Synergie zwischen den
dringenden Handlungsfeldern Sepsis und Antimikrobielle Resistenzen (AMR)
stattfinden, an dem auch der bekannte US-Schauspieler und Filmemacher Bill
Pullman teilnehmen wird.
Im Vorfeld fordert die Sepsis-Stiftung, einer der
Veranstalter, nun von der Politik, dem Thema Sepsis deutlich mehr
Aufmerksamkeit und Ressourcen zukommen zu lassen als bisher. Sepsis und
der Kampf gegen multiresistente Erreger sollten integriert gesehen werden:
Die Todesfälle aufgrund von Infektionen mit multiresistenten Erregern
stellen nur einen kleinen Bruchteil der gesamten Krankheitslast von Sepsis
dar – in Deutschland wie weltweit.
Berlin, 27.02.2025. Das morgige Symposium soll zur Überwindung der
Barrieren und Silos im Kampf gegen Sepsis und antimikrobielle Resistenzen
(AMR) beitragen. Prominenter Gastredner ist der US-amerikanische
Schauspieler und Filmemacher Bill Pullman, der sich als AMR-Botschafter
engagiert und zu einem Dreh für eine Dokumentation zu diesem Thema nach
Berlin kommt.
„We believe we are going to have a great opportunity to cover the leading
work on sepsis and drug resistant infections that is coming out of
Germany”, sagt Bill Pullman mit Blick auf das Symposium. „And probably it
will become a cornerstone of our documentary that deals with these
globally threatening crises.”
„Die kommende Bundesregierung muss endlich der Forderung der Sepsis-
Stiftung nachkommen, Infektionsprävention mit dem Kampf gegen Sepsis,
antimikrobiellen Resistenzen und Pandemievorbeugung und -bereitschaft im
Rahmen einer nationalen Infektionsmanagementstrategie zu bündeln. Im
Rahmen eines solchen Maßnahmenpaketes darf Sepsis nicht an den Rand
gedrängt werden, sondern muss – anders als in der aktuellen DART-Strategie
– prominent und konsequent aufgegriffen werden“, fordert Prof. Dr. Konrad
Reinhart, Vorsitzender der Sepsis-Stiftung.
Derzeit findet sich im Aktionsplan der Deutschen Antibiotika-
Resistenzstrategie (DART) lediglich eine von mehr als 80 aktuellen
Maßnahmen, die sich gezielt auf Sepsis bezieht. Dies soll, nach Aussage
der Bundesregierung, den Nationalen Sepsis-Plan ersetzen, den die Sepsis-
Stiftung seit 2013 fordert.
„Das Robert-Koch-Institut nennt für das Jahr 2018 2.400 Todesfälle in
Deutschland, die auf multiresistente Erreger zurückgehen. Dem stehen mehr
als 140.000 Todesfälle pro Jahr bedingt durch Sepsis gegenüber“, begründet
Prof. Dr. Konrad Reinhart, Vorsitzender der Sepsis-Stiftung die
Notwendigkeit, Sepsis eine höhere Priorität in der Gesundheitspolitik
einzuräumen. „Die Mehrzahl dieser Todesfälle wäre durch bessere
Infektionsprävention (Impfungen), Früherkennung und Behandlung als Notfall
wie Schlaganfall und Herzinfarkt vermeidbar – hier muss endlich gehandelt
werden! Es ist unvertretbar, dass wir in Deutschland eine doppelt so hohe
Sterblichkeit bei Sepsis haben wie beispielsweise in Schweden oder
Australien.“
Am Freitag, den 28. Februar 2025, von 14:00 bis 18:00 Uhr, laden die
Global Sepsis Alliance und die Sepsis-Stiftung gemeinsam mit ihren
Unterstützern, der Charité Universitätsmedizin, der Berliner Medizinischen
Gesellschaft, der German Health Alliance und der Virchow Foundation, zum
englischsprachigen Symposium ein:
„Overcoming Silos by Synergizing the Fight Against Sepsis and AMR“
Die Veranstaltung beleuchtet Themenbereiche von den neuesten Entwicklungen
in der Sepsisprävention über AMR bis hin zu innovativen Ansätzen in der
Diagnose und Behandlung von Sepsis und Betroffenenberichten.
Die Anmeldung für die Teilnahme vor Ort (begrenzt) und den Livestream ist
noch möglich:
https://sepsis-stiftung.de/sym