Der neue DMKG-Kopfschmerzfragebogen
Der Patient arbeitet mit – der neue DMKG-Kopfschmerzfragebogen als
optimale Vorbereitung auf den Termin in der Kopfschmerzsprechstunde
Auf dem Deutschen Schmerzkongress in Mannheim (16.-19.10.2024) wurde der
neue Kopfschmerzfragebogen der Deutschen Migräne- und
Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) vorgestellt und ist auf großes Interesse
gestoßen.
Für eine gute Kopfschmerzbehandlung braucht der Arzt viele Informationen
vom Patienten, zum Beispiel zu Kopfschmerzhäufigkeit, Stärke,
Charakteristika, Begleitsymptomen, Schmerzmitteleinnahme, Beeinträchtigung
im Alltag, Begleiterkrankungen und Medikation.
In der Sprechstunde bleibt mehr Zeit für das persönliche Gespräch und die
Beratung, wenn der Patient diese Informationen bereits vorab zu Hause
anhand eines Fragebogens zusammenstellt. Dafür gibt es jetzt den von
Experten der DMKG entwickelten DMKG-Kopfschmerzfragebogen. Dieser kann in
Papierform oder als ausfüllbares PDF genutzt werden. Neben den oben
genannten Informationen sind auch validierte Skalen enthalten, z.B. zur
Erfassung von Depression, Angst, Stress, Beeinträchtigung im Alltag und
Lebensqualität. So kommen Patienten gut vorbereitet und mit allen
wichtigen Informationen in die Sprechstunde. Der von der DMKG als
Fachgesellschaft konsentierte Fragebogen kann im Rahmen der
Qualitätsvereinbarung Schmerztherapie zur Dokumentation eingesetzt werden.
Lars Neeb, Präsident der DMKG sagt: „Der DMKG-Kopfschmerzfragebogen ist
ein wichtiger Schritt zur Qualitätssicherung der Kopfschmerzbehandlung in
Deutschland“.
Idealerweise wird der DMKG-Kopfschmerzfragebogen mit einem
Kopfschmerzkalender kombiniert. Eine Vorlage findet sich am Ende des
Fragebogens. Alternativ kann auch die kostenlose DMKG-App als
elektronischer Kopfschmerzkalender genutzt werden. Ruth Ruscheweyh,
Leiterin des Kopfschmerzregisters der DMKG, berichtet: „Die DMKG-App wurde
2020 eingeführt und wird seitdem kontinuierlich weiterentwickelt und sehr
gut angenommen. Aktuell nutzen mehr als 30.000 Personen in Deutschland die
DMKG-App.“
Für die nächsten 1-2 Jahre ist geplant, den Kopfschmerzfragebogen auch in
digitaler Form zur Verfügung zu stellen. Eine Möglichkeit, den
Kopfschmerzfragebogen bereits jetzt digital zu nutzen, ist die Teilnahme
an dem Projekt „Kopfschmerzregister der DMKG“, das Patienten und Ärzte
digital vernetzt und auch Daten für die Kopfschmerzforschung generiert.
Hier nehmen aktuell 35 Kopfschmerzpraxen und -Zentren in Deutschland und
ca. 4000 Patienten teil. Mithilfe der dort erfassten Daten können wichtige
Fragestellungen beantwortet werden, z.B. zuletzt die Frage, wie groß die
Reduktion der kopfschmerzbezogenen Beeinträchtigung sein muss, um eine für
Patienten bedeutsame Besserung darzustellen
(https://journals.sagepub.com/
Was tun mit seltenen Kopfschmerzarten? Der DMKG-Kopfschmerzfragebogen ist
für die meisten Kopfschmerzformen gut geeignet. Ein Spezialfall ist der
Clusterkopfschmerz, eine weniger häufige aber besonders schwere
Kopfschmerzform, für die andere Informationen und Kalender notwendig sind.
Daher gibt es das Clusterkopfschmerz-Modul als Ergänzung zum DMKG-
Kopfschmerzfragebogen. Und auch hier gibt es eine App: die DMKG Cluster-
App als Kopfschmerzkalender speziell für Clusterkopfschmerz-Patienten.
Der DMKG-Kopfschmerzfragebogen ist für Fachkreise nach Registrierung frei
verfügbar (https://dmkg.de/dmkg-kopfschm