Millionen Menschen mit Schmerzen unzureichend behandelt - Fachgesellschaften fordern Umdenken in der Versorgung
In Deutschland fehlt häufig eine vernetzte und abgestufte
interdisziplinäre Behandlung von Menschen mit chronischen Schmerzen.
Betroffene warten oft Jahre auf eine Diagnose und erhalten dann auch meist
nur eine unzureichende Therapie, da der Schmerz als zentrales Symptom
vernachlässigt wird. Dieses Versorgungsproblem steht im Mittelpunkt des
Deutschen Schmerzkongresses 2024, der vom 16. bis 19. Oktober 2024 in
Mannheim stattfindet. Er wird von der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V.
und der DMKG ausgerichtet. Auf der hybriden Pressekonferenz, morgen, am
17.10.2024, präsentieren Expertinnen und Experten Lösungsansätze, um die
Versorgung von Millionen Betroffenen in Deutschland zu verbessern.
Anmeldung hier:
https://us06web.zoom.us/webina r/register/WN_PmqgRzJURRm3wNgn rYpnzw#/registration
„Der Umgang mit Schmerzen ist nach wie vor unzureichend. Es gibt eine
deutliche Kluft zwischen der hohen Relevanz des Themas und dem mangelnden
gesundheitspolitischen Interesse – trotz steigender Betroffenenzahlen und
enormer gesundheitlicher Kosten“, erklärt Professor Dr. med. Joachim
Erlenwein, Kongresspräsident und stellvertretender Leiter der
Schmerzmedizin an der Klinik für Anästhesiologie der Universitätsmedizin
Göttingen.
Schmerz als vielschichtiges Problem – Vernetzung der Fachdisziplinen nötig
Große Volkskrankheiten, wie beispielsweise chronische Rücken- oder
Kopfschmerzen, werden oft isoliert vom jeweiligen Fachbereich aus
therapiert. Erst allmählich findet ein Umdenken hin zur interdisziplinären
Sichtweise auf Schmerzerkrankungen statt. „Dem Leitsymptom Schmerz muss
als eigenes Krankheitsbild mehr Beachtung geschenkt werden“, betont
Erlenwein. Schmerzen seien multifaktoriell – anatomische, psychologische
und soziale Aspekte spielten eine Rolle. „Deshalb muss die Schmerztherapie
nach einem bio-psycho-sozialen Ansatz erfolgen.“ Patientinnen und
Patienten erhalten häufig nur monomodale Therapien, die auf ein
Erkrankungssymptom abzielen. „Das kann zu einer Verschlimmerung der
Schmerzen und deren Chronifizierung führen“, ergänzt Professor Dr. med.
Dagny Holle-Lee, Kongresspräsidentin und Leiterin des Westdeutschen
Kopfschmerzzentrums am Universitätsklinikum Essen. „Chronische Schmerzen
sind jedoch komplexe Krankheitsbilder, die sich (meist) nicht schnell mit
einer OP, einem Gips oder einer Pille lösen oder gar heilen lassen.“ So
sollte die Therapie aus einem Zusammenspiel beispielsweise aus speziellen
ärztlichen Schmerztherapeutinnen und -therapeuten, Physiotherapie und
Psychologie bestehen, um Betroffene optimal zu behandeln. Die
Kongresspräsidenten sind sich einig: „Die Versorgung von Menschen mit
Schmerzen muss in Deutschland umgedacht werden, damit die Millionen
Betroffene die Versorgung erhalten, die sie benötigen. Dafür ist es
notwendig, chronischen Schmerz als eigenes Krankheitsbild zu sehen, das
eine eigene gezielte und interdisziplinäre Behandlung erfordert.“
Fehlende Versorgungsstrukturen verstärken Leidensdruck und Fehlversorgung
Die fehlende flächendeckende Versorgung verschärft das Versorgungsproblem
zusätzlich: „Patientinnen und Patienten warten oft Monate oder Jahre auf
eine adäquate Behandlung“, kritisiert Kopfschmerzexpertin Holle-Lee.
Notwendig sei ein abgestuftes, sektorenübergreifendes Versorgungssystem,
das den Zugang zu hochwertiger Schmerztherapie sicherstellt. „Für die
personelle Zukunftssicherung braucht es für Behandelnde berufliche
Chancen, Entwicklungsmöglichkeiten und attraktive Karrierewege“, ergänzt
Erlenwein.
Bessere Finanzierung und Fortbildung notwendig
Die Deutsche Schmerzgesellschaft und die DMKG fordern daher eine adäquate
Finanzierung und eine Sicherstellung verlässlicher politischer
Rahmensetzungen für eine flächendeckende, qualitativ hochwertige,
interdisziplinäre und multimodale Schmerztherapie, sowohl ambulant als
auch (teil-) stationär. „Die Versorgung der Betroffenen muss absolute
Priorität haben“, sagt Holle-Lee. Dies erfordere auch die Sicherstellung
ausreichender Aus- und Fortbildungsangebote für Ärztinnen und Ärzte, um
das Wissen über chronische Schmerzerkrankungen zu verbreiten. Zudem
brauchen wir einheitliche Qualitätsstandards, damit Patientinnen und
Patienten darauf vertrauen können, dass dort, wo Schmerzmedizin
`draufsteht´, auch Schmerzmedizin `drin´ ist“, so Erlenwein. Beide
Kongresspräsidenten sind überzeugt: „Wir müssen die Zukunft der
Schmerzmedizin aktiv gestalten und dafür sorgen, dass Menschen mit
chronischen Schmerzen bundesweit einheitliche Versorgungszugänge erhalten.
Hier sind Politik und Kostenträger in der Pflicht, entsprechende
Versorgungsstrukturen zu finanzieren und zu fördern.“
Bei Abdruck Beleg erbeten.
****************************** ****************************** ***
Terminhinweis:
Hybride Kongress-Pressekonferenz
im Rahmen des Deutschen Schmerzkongresses (16. bis 19. Oktober 2024) der
Deutschen Schmerzgesellschaft e. V. und der Deutschen Migräne- und
Kopfschmerzgesellschaft e. V. (DMKG)
Deutscher Schmerzkongress 2024: „WIR! Gestalten Zukunft.“
Termin: Donnerstag, 17. Oktober 2024, 11:30 bis 12:30 Uhr,
Ort: Congress Center Rosengarten Mannheim, Bruno-Schmitz-Saal
Link zur Online-Anmeldung:
https://us06web.zoom.us/webina r/register/WN_PmqgRzJURRm3wNgn rYpnzw#/registration
Themen und Referierende:
VERSORGUNG
Was möchte die Deutsche Schmerzgesellschaft mit ihren
Innovationsfondsprojekten in der Regelversorgung verändern?
Professor Dr. med. Frank Petzke
designierter Präsident der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V., Facharzt
für Anästhesiologie und spezieller Schmerztherapeut an der Klinik für
Anästhesiologie am Universitätsmedizin Göttingen
Patiententag auf dem Kongress: Zukunft ohne Stigma – wie fühlen sich
Betroffene „versorgt“?
Heike Norda
Vorsitzende des bundesweiten Vereins UVSD SchmerzLOS e. V., Neumünster
Digitale Gesundheitsanwendungen – eine Chance in Zeiten des
Ressourcenmangels?!
Professorin Dr. med. Dagny Holle-Lee
Kongresspräsidentin des Schmerzkongresses 2024, Leiterin des Westdeutschen
Kopfschmerzzentrums Essen sowie des Schwindelzentrums Essen und Oberärztin
an der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen
und
Privatdozent Dr. med. Lars Neeb
Präsident der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG),
Chefarzt an der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Brandenburg
an der Havel GmbH
ZUKUNFTSSICHERUNG
Ambulantisierung, Krankenhaussterben und Nachwuchsmangel – was bleibt?
Professor Dr. med. Joachim Erlenwein
Kongresspräsident des Schmerzkongresses 2024, Leitung des Schmerzdienstes
und Oberarzt in der Schmerzambulanz und Tagesklinik, an der
Universitätsmedizin Göttingen (UMG)
und
Heike Norda
Schmerzpatientinnen und -patienten auch in Zukunft gut versorgen: Was die
Gesundheitspolitik leisten muss, um einen drohenden Versorgungsnotstand
abzuwenden
Professor Dr. med. Frank Petzke
DIGITALISIERUNG
Künstliche Intelligenz bis Virtual Reality – Von welchen digitalen Trends
profitieren Menschen mit chronischen Schmerzen schon heute, was dürfen wir
erwarten?
Privatdozent Dr. med. Lars Neeb
Bioethische Herausforderungen bei der Technologietransformation in
Diagnostik und Behandlung
Professorin Dr. med. Dagny Holle-Lee
interdisziplinäre Behandlung von Menschen mit chronischen Schmerzen.
Betroffene warten oft Jahre auf eine Diagnose und erhalten dann auch meist
nur eine unzureichende Therapie, da der Schmerz als zentrales Symptom
vernachlässigt wird. Dieses Versorgungsproblem steht im Mittelpunkt des
Deutschen Schmerzkongresses 2024, der vom 16. bis 19. Oktober 2024 in
Mannheim stattfindet. Er wird von der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V.
und der DMKG ausgerichtet. Auf der hybriden Pressekonferenz, morgen, am
17.10.2024, präsentieren Expertinnen und Experten Lösungsansätze, um die
Versorgung von Millionen Betroffenen in Deutschland zu verbessern.
Anmeldung hier:
https://us06web.zoom.us/webina
„Der Umgang mit Schmerzen ist nach wie vor unzureichend. Es gibt eine
deutliche Kluft zwischen der hohen Relevanz des Themas und dem mangelnden
gesundheitspolitischen Interesse – trotz steigender Betroffenenzahlen und
enormer gesundheitlicher Kosten“, erklärt Professor Dr. med. Joachim
Erlenwein, Kongresspräsident und stellvertretender Leiter der
Schmerzmedizin an der Klinik für Anästhesiologie der Universitätsmedizin
Göttingen.
Schmerz als vielschichtiges Problem – Vernetzung der Fachdisziplinen nötig
Große Volkskrankheiten, wie beispielsweise chronische Rücken- oder
Kopfschmerzen, werden oft isoliert vom jeweiligen Fachbereich aus
therapiert. Erst allmählich findet ein Umdenken hin zur interdisziplinären
Sichtweise auf Schmerzerkrankungen statt. „Dem Leitsymptom Schmerz muss
als eigenes Krankheitsbild mehr Beachtung geschenkt werden“, betont
Erlenwein. Schmerzen seien multifaktoriell – anatomische, psychologische
und soziale Aspekte spielten eine Rolle. „Deshalb muss die Schmerztherapie
nach einem bio-psycho-sozialen Ansatz erfolgen.“ Patientinnen und
Patienten erhalten häufig nur monomodale Therapien, die auf ein
Erkrankungssymptom abzielen. „Das kann zu einer Verschlimmerung der
Schmerzen und deren Chronifizierung führen“, ergänzt Professor Dr. med.
Dagny Holle-Lee, Kongresspräsidentin und Leiterin des Westdeutschen
Kopfschmerzzentrums am Universitätsklinikum Essen. „Chronische Schmerzen
sind jedoch komplexe Krankheitsbilder, die sich (meist) nicht schnell mit
einer OP, einem Gips oder einer Pille lösen oder gar heilen lassen.“ So
sollte die Therapie aus einem Zusammenspiel beispielsweise aus speziellen
ärztlichen Schmerztherapeutinnen und -therapeuten, Physiotherapie und
Psychologie bestehen, um Betroffene optimal zu behandeln. Die
Kongresspräsidenten sind sich einig: „Die Versorgung von Menschen mit
Schmerzen muss in Deutschland umgedacht werden, damit die Millionen
Betroffene die Versorgung erhalten, die sie benötigen. Dafür ist es
notwendig, chronischen Schmerz als eigenes Krankheitsbild zu sehen, das
eine eigene gezielte und interdisziplinäre Behandlung erfordert.“
Fehlende Versorgungsstrukturen verstärken Leidensdruck und Fehlversorgung
Die fehlende flächendeckende Versorgung verschärft das Versorgungsproblem
zusätzlich: „Patientinnen und Patienten warten oft Monate oder Jahre auf
eine adäquate Behandlung“, kritisiert Kopfschmerzexpertin Holle-Lee.
Notwendig sei ein abgestuftes, sektorenübergreifendes Versorgungssystem,
das den Zugang zu hochwertiger Schmerztherapie sicherstellt. „Für die
personelle Zukunftssicherung braucht es für Behandelnde berufliche
Chancen, Entwicklungsmöglichkeiten und attraktive Karrierewege“, ergänzt
Erlenwein.
Bessere Finanzierung und Fortbildung notwendig
Die Deutsche Schmerzgesellschaft und die DMKG fordern daher eine adäquate
Finanzierung und eine Sicherstellung verlässlicher politischer
Rahmensetzungen für eine flächendeckende, qualitativ hochwertige,
interdisziplinäre und multimodale Schmerztherapie, sowohl ambulant als
auch (teil-) stationär. „Die Versorgung der Betroffenen muss absolute
Priorität haben“, sagt Holle-Lee. Dies erfordere auch die Sicherstellung
ausreichender Aus- und Fortbildungsangebote für Ärztinnen und Ärzte, um
das Wissen über chronische Schmerzerkrankungen zu verbreiten. Zudem
brauchen wir einheitliche Qualitätsstandards, damit Patientinnen und
Patienten darauf vertrauen können, dass dort, wo Schmerzmedizin
`draufsteht´, auch Schmerzmedizin `drin´ ist“, so Erlenwein. Beide
Kongresspräsidenten sind überzeugt: „Wir müssen die Zukunft der
Schmerzmedizin aktiv gestalten und dafür sorgen, dass Menschen mit
chronischen Schmerzen bundesweit einheitliche Versorgungszugänge erhalten.
Hier sind Politik und Kostenträger in der Pflicht, entsprechende
Versorgungsstrukturen zu finanzieren und zu fördern.“
Bei Abdruck Beleg erbeten.
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Terminhinweis:
Hybride Kongress-Pressekonferenz
im Rahmen des Deutschen Schmerzkongresses (16. bis 19. Oktober 2024) der
Deutschen Schmerzgesellschaft e. V. und der Deutschen Migräne- und
Kopfschmerzgesellschaft e. V. (DMKG)
Deutscher Schmerzkongress 2024: „WIR! Gestalten Zukunft.“
Termin: Donnerstag, 17. Oktober 2024, 11:30 bis 12:30 Uhr,
Ort: Congress Center Rosengarten Mannheim, Bruno-Schmitz-Saal
Link zur Online-Anmeldung:
https://us06web.zoom.us/webina
Themen und Referierende:
VERSORGUNG
Was möchte die Deutsche Schmerzgesellschaft mit ihren
Innovationsfondsprojekten in der Regelversorgung verändern?
Professor Dr. med. Frank Petzke
designierter Präsident der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V., Facharzt
für Anästhesiologie und spezieller Schmerztherapeut an der Klinik für
Anästhesiologie am Universitätsmedizin Göttingen
Patiententag auf dem Kongress: Zukunft ohne Stigma – wie fühlen sich
Betroffene „versorgt“?
Heike Norda
Vorsitzende des bundesweiten Vereins UVSD SchmerzLOS e. V., Neumünster
Digitale Gesundheitsanwendungen – eine Chance in Zeiten des
Ressourcenmangels?!
Professorin Dr. med. Dagny Holle-Lee
Kongresspräsidentin des Schmerzkongresses 2024, Leiterin des Westdeutschen
Kopfschmerzzentrums Essen sowie des Schwindelzentrums Essen und Oberärztin
an der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen
und
Privatdozent Dr. med. Lars Neeb
Präsident der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG),
Chefarzt an der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Brandenburg
an der Havel GmbH
ZUKUNFTSSICHERUNG
Ambulantisierung, Krankenhaussterben und Nachwuchsmangel – was bleibt?
Professor Dr. med. Joachim Erlenwein
Kongresspräsident des Schmerzkongresses 2024, Leitung des Schmerzdienstes
und Oberarzt in der Schmerzambulanz und Tagesklinik, an der
Universitätsmedizin Göttingen (UMG)
und
Heike Norda
Schmerzpatientinnen und -patienten auch in Zukunft gut versorgen: Was die
Gesundheitspolitik leisten muss, um einen drohenden Versorgungsnotstand
abzuwenden
Professor Dr. med. Frank Petzke
DIGITALISIERUNG
Künstliche Intelligenz bis Virtual Reality – Von welchen digitalen Trends
profitieren Menschen mit chronischen Schmerzen schon heute, was dürfen wir
erwarten?
Privatdozent Dr. med. Lars Neeb
Bioethische Herausforderungen bei der Technologietransformation in
Diagnostik und Behandlung
Professorin Dr. med. Dagny Holle-Lee