Robotaxi für das Flughafenrollfeld
Erfolgreicher Projektabschluss von Lidar-Spezialist Ibeo, der Christian-
Albrechts-Universität Kiel und Airbus Operations
Autonomes Fahren unter den besonderen Sicherheitsanforderungen auf dem
Airport-Rollfeld erfolgreich getestet
Abschluss der Projektpartnerinnen und -partner mit Livepräsentation auf
dem GATE InnoAirport Rostock-Laage
Nach rund dreijähriger Forschungs- und Entwicklungszeit hat der Hamburger
Lidar-Spezialist Ibeo Automotive Systems GmbH zusammen mit der Christian-
Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und Airbus Operations das Projekt
AirPortMover mit einer Livepräsentation auf dem GATE InnoAirport Rostock-
Laage erfolgreich abgeschlossen. Im Fokus des vom Bundesministerium für
Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Projektes stand dabei der
fahrerlose Transport von Personen, wie zum Beispiel Flugzeugcrews, auf dem
Roll- bzw. Vorfeld.
Als Spezialist für Lidar-Sensoren, die dazugehörige Software und
begleitende Systeme gestaltet die Ibeo Automotive Systems GmbH die Zukunft
der Mobilität entscheidend mit. Relevant sind dabei für den weltweiten
Innovationsführer sowohl Lösungen für den individuellen Straßenverkehr als
auch für Logistik, Schiene oder in sich geschlossene Umgebungen wie etwa
Flughäfen. Die Kieler Universität hat sich als wissenschaftliches Zentrum
Schleswig-Holsteins unter anderem den Fragen zur nachhaltigen und
innovativen Entwicklung von Mobilität verschrieben. Ein Schlüsselaspekt
bei der Einführung autonomer Verkehrsmittel ist deren sichere
Funktionsweise und hohe Vertrauenswürdigkeit. Die Arbeitsgruppe
„Zuverlässige Systeme“ unter der Leitung von Professor Dirk Nowotka stellt
sich diesem Projektthema insbesondere vor dem Hintergrund von
Zulassungsverfahren.
Airbus begleitete das Projekt mit wichtigen Informationen zu den Themen
Prozessabläufe auf dem Airport-Vorfeld, Anforderungen an die Kommunikation
zwischen Flughafentower und autonomem Fahrzeug sowie der dafür benötigten
Infrastruktur. Die Innovationsplattform GATE InnoAirport bot für das
Projekt auf dem Flughafen Rostock-Laage eine Testumgebung unter
Realbedingungen. Mit einem erfolgreichen Projektabschluss auf dem
Flughafengelände zeigten die Projektpartnerinnen und -partner Lösungen für
komplett autonom fahrende Fahrzeuge unter den besonderen Herausforderungen
und Sicherheitsbedingungen eines Flughafenvorfelds.
„Seit dem Projektstart im Jahr 2018 hat sich die Technik in einer hohen
Geschwindigkeit weiterentwickelt. Das war sehr spannend, aber auch eine
echte Herausforderung. So haben wir im Sensorbereich von Anfang an auf
eine Kombination aus Ibeos Solid-State-Lidar-Sensoren und Kameras
gesetzt“, sagt Max Stehn, der als Projektmanager Autonomous Driving für
Ibeo projektverantwortlich war. „Solid-State-Sensoren sind wesentlich
kompakter und wartungsärmer als konventionelle Lidar-Sensoren und kommen
ohne bewegliche Teile aus. Gleichzeitig bieten Sie eine größere vertikale
Abdeckung des Umfelds, das heißt, sie erkennen auch zuverlässig Objekte,
die höher als sie selbst positioniert sind – etwa Leitwerke von
Flugzeugen. Mit den ibeoNEXT-Sensoren haben wir eine 360-Grad-Abdeckung
realisiert, um sowohl statische als auch dynamische Hindernisse rund um
das Fahrzeug zu erkennen. Dies ist besonders wichtig bei der Annäherung an
ein Flugzeug.“
„Meilenstein auf dem Weg der Automatisierung von Flughafenprozessen“
Herausforderungen gäbe es allerdings noch im Bezug auf die große Menge von
Daten, die in Echtzeit verarbeitet und dann an die jeweiligen
Fahrzeugfunktionen weitergegeben werden müssen. „Mit der schnellen
Entwicklung der Rechnerleistungen und möglichen Verlagerungen von
Rechenleistungen in die Cloud sind diese technischen Hürden jedoch
absehbar in den Griff zu bekommen“, so Stehn weiter.
Wie gut das System funktioniert, zeigte vor Ort eine Livepräsentation, in
deren Rahmen eine ausgerüstete Mercedes V-Klasse vollautonom verschiedene
Testkandidatinnen und -kandidaten über das Rollfeld zu verschiedenen
Flugzeugmodellen manövrierte.
„Wir haben im Team bewiesen, dass die heutige Technologie in der Lage ist,
die komplexen Herausforderungen von Objektlokalisierungen auf kleinstem
Raum sicher und zuverlässig zu gewährleisten. Das gelingt beispielsweise
auf dem Vorfeld, wo Shuttlefahrzeuge an Flugzeuge herangeführt werden. Ich
bin mir sicher, dass wir und die Projektpartnerinnen und -partner in
diesem Bereich und aus diesem Projekt in der nahen Zukunft weitere
wichtige Erkenntnisse gewinnen werden“, so Professor Dirk Nowotka von der
Christian-Albrechts-Universitä
„Als Ideengeber für den weltweiten Flugverkehr und Innovationstreiber für
den Flughafenbetrieb liegt unser Schwerpunkt auf der komfortablen und
nachhaltigen Reise des Fluggastes mit Gepäck, von der Ankunft am Flughafen
und der dort verbrachten Zeit bis zum Ein- und Aussteigen, einschließlich
des Transfers, sowie auf dem effizienten Transport von Fracht.
Automatisierung ermöglicht genau das – und zwar in vielen Bereichen. Im
Falle des AirPortMovers kommt eine wichtige Sicherheitskomponente dazu –
hier entkoppelt Automatisierung die Mobilität in einem
sicherheitsrelevanten Bereich von menschlichen Schwächen, wie etwa
kurzfristigen Unaufmerksamkeiten. Ich bin stellvertretend für das gesamte
Team sehr stolz darauf, diesem wichtigen Projekt hier auf dem Gelände des
GATE InnoAirports eine entsprechende Bühne gegeben haben zu können“, freut
sich Kevin Fischer, Innovation Manager des Verbands der Flughafenausrüster
GATE, abschließend.